Käte Stresemann

Käte Stresemann

Käte Stresemann, geborene Kleefeld (* 15. Juli 1883 in Berlin-Lankwitz; † 1970 in New York City) war die Ehefrau von Gustav Stresemann (1878–1929).

Gustav, Käte und Wolfgang Stresemann im Hotel Métropol in Genf 1927

Leben

Käte Stresemann war die Tochter des wohlhabenden Industriellen Adolf Kleefeld in Berlin. Beide Eltern, ursprünglich Juden, waren zum Protestantismus konvertiert, weshalb Käte und ihre drei Geschwister Kurt, Elsa-Maria, später verheiratete Frau v. Winterfeldt, und Eva, später verheiratete Brass, evangelisch getauft wurden.

Am 20. Oktober 1903 heiratete sie in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin Gustav Stresemann, einen Bundesbruder ihres Bruders Kurt Kleefeld aus der Leipziger Burschenschaft Suevia. Stresemann arbeitete damals als Geschäftsführer und Lobbyist beim Verband Deutscher Schokoladenfabrikanten. Aus der Ehe gingen die Söhne Wolfgang (1904-1998) und Joachim (1908-1999) hervor.

Käte Stresemann verstand es zu repräsentieren. Als ihr Ehemann 1923 das Außenministerium übernahm, wurde ihre Wohnung in der Tauentzienstraße 12a in Berlin ein Treffpunkt von Diplomatie und Gesellschaft.

Beim 25. Internationalen Reklamekongress in Berlin vom 11. bis zum 15. August mit über 5000 Delegierten[1] leitete sie als Gattin des Außenministers das Damenprogramm und beeindruckte durch ihre Weltläufigkeit. TIME Magazine beschrieb sie am 19. August 1929 als "keine Hausfrau, sondern eine junge, elegante, weltoffene, englischsprechende Jüdin, mit der Fähigkeit zur Konversation auf dem gesellschaftlichen Parkett, im Salon gleichermaßen wie im Nachtclub."[2] Am 8. November 1926 hatte TIME Magazine Gustav Stresemann wie folgt zitiert: "Eine Geschichte machte letzte Woche die Runde in Berlin, dass meine Fähigkeit, mit einem Gehalt von 6.400 Dollars pro Jahr ein großes Haus zu führen, sich der freundlichen Förderung meiner Angelegenheiten durch den Multimillionär Dr. von Kleefeld verdankt, meinen unverheirateten Schwager."[3]

Im Herbst 1939 emigrierte Käte Stresemann zusammen mit Wolfgang zu ihrem Sohn Joachim in die USA.

In dem westdeutschen Spielfilm Stresemann von 1956 wurde sie von Susanne von Almassy dargestellt.

Literatur und Einzelnachweise

  • Eberhard Kolb. Gustav Stresemann, 2003, S. 26 f. (Digitalisat)
  • John P. Birkelund (Aus dem amerikan. Engl. übers. von Martin Ruf). Gustav Stresemann: Patriot und Staatsmann ; eine Biografie. Hamburg Europa-Verlag 2003
  • Wolfgang Stresemann. Zeiten und Klänge : ein Leben zwischen Musik und Politik / Berlin Ullstein Verlag 1997
  1. http://www.chroniknet.de/indx_de.0.html?article=694&year=1929
  2. "no hausfrau, but a young, elegant, cosmopolite, English speaking Jewess, a woman equipped with the conversation of the polite world, equal to parlor or nightclub." http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,737720,00.html#ixzz18pNrwFhw
  3. "A story went the rounds of Berlin last week that my ability to entertain lavishly on a salary of $6,400 a year is due to the kindly furtherance of my affairs by the multimillionaire Dr. von Kleefeld, my bachelor brother-in-law." http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,729664-3,00.html#ixzz18pUfA3C1

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