Südbrücke (Köln)

Südbrücke (Köln)
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Südbrücke
Südbrücke
Köln-Poll, Südbrücke
Nutzung Eisenbahnbrücke
Unterführt Rhein
Ort Köln
Unterhalten durch Deutsche Bahn (Stadt Köln: Fuß-, Radwege)
Konstruktion Stahlbrücke
Gesamtlänge 368 m
Breite 10,34 m
Längste Stützweite 165 m
Baukosten 5,5 Millionen Mark
Baubeginn 1908 / 1946
Fertigstellung 1910 / provisorisch Mai 1946 / 1950
Freigabe 5. April 1910 / 1. Oktober 1950
Planer Franz Schwechten: Steinbau, Türme; Beermann (EBD Köln): Stahlbögen
Lage
Südbrücke (Köln) (Nordrhein-Westfalen)
Südbrücke (Köln)

Die Südbrücke ist eine Brücke über den Rhein in Köln. Auf der linken Rheinseite bildet sie die Grenze zwischen Köln-Neustadt-Süd und Köln-Bayenthal, auf der rechten Rheinseite zwischen Köln-Deutz und Köln-Poll.

Die zweigleisige Südbrücke dient dem Eisenbahnverkehr, Fußgängern und Fahrradfahrern. Seit ihrer Erbauung wird sie überwiegend durch Güterverkehr in Anspruch genommen. Vor dem Umbau des Bahnhofs Köln Messe/Deutz wurde auch eine ICE-Linie planmäßig über die Brücke geführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Einsturz der Südbrücke am 9. Juli 1908
Köln-Poll, Südbrücke (Türme auf der rechten Rheinseite)

Die Südbrücke wurde von 1906 (Baubeginn: 8. November 1906) bis 1910 für 5,5 Millionen Mark von der Königlich Preußischen Staatseisenbahn[1] unter der Bauleitung von Baurat Beermann erbaut. Für die Steinbauten bei Rampen und Pfeilern gewann man den in Köln geborenen Berliner Architekten Franz Schwechten, der auch die entsprechenden Bauten der Hohenzollernbrücke entwarf.[2]. Am 5. April 1910 wurde sie offiziell in Dienst gestellt. Die Errichtung der Gehwege an den beiden Seiten der Brücke hatte seinerzeit die Stadt Köln bezahlt.[1] Wegen eines schweren Unfalls im Jahre 1908 (bei der Erstellung des mittleren Fachwerkbogens) bei dem acht Arbeiter getötet worden waren, verzichtete man auf eine Eröffnungsfeier.

Die stählerne Hauptkonstruktion ist dreiteilig und hat bei einer Gesamtlänge von 368 m Stützweiten von 101,5 m + 165 m + 101,5 m und 10,34 m Breite. Die Treppentürme sind neuromanisch gestaltet und mit reichem Figurenschmuck ausgestattet, der von dem Berliner Bildhauer Gotthold Riegelmann (1864-1935) geschaffen wurde[2].

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Südbrücke erst am 6. Januar 1945 durch Bomben weitestgehend zerstört. Der im Strom liegende Mittelbogen musste weggesprengt werden und stand für den Wiederaufbau deshalb nicht mehr zur Verfügung. Im Mai 1946 wurde die Brücke zunächst provisorisch und eingleisig wieder freigegeben, später für 10 Millionen DM neu errichtet und am 1. Oktober 1950 wieder in Betrieb genommen. Wie bei ihrem nördlichen Pendant, der Hohenzollernbrücke, wurde auf einen Wiederaufbau der dekorativen Portale und von Teilen der Turmarchitektur verzichtet. Ein Teil der Quader wurde für den Wiederaufbau der steinernen Bögen über die Rheinallee und am Porzer Ufer verwendet. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt nun 536 m.

Heute befindet sich die Brücke im Besitz der Deutschen Bahn. Für die Unterhaltung und Pflege der Gehwege ist aufgrund der damals geschlossen Verträge die Stadt Köln verantwortlich.[1]

Denkmalschutz

Die Brücke steht wegen ihrer eisenbahngeschichtlichen Bedeutung, wegen des Stahl-Fachwerkbaus und der teilweise erhaltenen neuromanischen Steinbauten mittlerweile unter Denkmalschutz. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz stellte sie für Mai 2006 als Denkmal des Monats heraus[3], um auf ihren Zustand aufmerksam zu machen.

Im Dezember 2009 begann die Sanierung der Gehwege und der auf beiden Rheinseiten gelegenen Treppentürme. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 16 Monate. Die Kosten belaufen sich auf etwa 5,1 Millionen Euro.[1]

Literatur

  • Helmut Neßeler: Die Südbrücke. In: Geschichts- und Heimatverein Rechtsrheinisches Köln e.V. (Hrsg.): Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde, Band 21. Köln 1995.
  • M. Schumann: Der Bau der Eisenkonstruktion der Südbrücke über den Rhein zu Cöln. In: Der Brückenbau 1 (1912), S. 14-19 und S. 43-48.
  • Hans-Fried Schierk: 100 Jahre feste Rheinbrücken in Nordrhein-Westfalen 1855/1955. Opladen 1985. (= Forschungsberichte des Landes Nordrhein- Westfalen; NI. 3190 Fachgruppe Geisteswissenschaften)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Stadt Köln: Sanierung der Südbrücke beginnt abgerufen am 5. Dezember 2009
  2. a b nach Rheinische Industriekultur
  3. nach Peter Berger: Sieben verlorene Brückenjahre, Kölner Stadtanzeiger Köln vom 9. Dezember 2009, S. 28

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