Königsberger Diakonie

Königsberger Diakonie

Die Königsberger Diakonie (ehemals "Königsberger Diakonissen-Mutterhaus der Barmherzigkeit auf Altenberg") ist eine diakonische Einrichtung in Solms-Oberbiel (Altenberg), Wetzlar und Braunfels.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Rechtsform

Die Königsberger Diakonie wurde am 18. Mai 1850 als "Krankenhaus der Barmherzigkeit", später mit dem Zusatz "Diakonissenanstalt in Königsberg/ Preußen" durch königlich-preußischen Erlass, in der Rechtsform eines nicht eingetragenen Vereins, gegründet. Die preußischen Adligen Gräfin Magda und Clara zu Dohna-Schlobitten, sowie ein Freundeskreis der beiden Adligen, hatten maßgeblich zur Gründung des Krankenhauses beigetragen.[1]

Zweck

Der Zweck der Königsberger Diakonie ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens, der Altenhilfe, der Religion, des Wohlfahrtswesens, der Bildung und Erziehung sowie des Ehrenamtes. Der Zweck wird verwirklicht durch Errichtung, Betrieb und Unterhaltung von Alten- und Krankenpflegeeinrichtungen sowie durch stationäre, teilstationäre und ambulante Hilfsangebote. Darüber hinaus unterhält die Königsberger Diakonie Einrichtungen für betreutes Wohnen, Schulen und Ausbildungsstätten.[1]

Geistliche Prägung

Geistlich gründet sich die Königsberger Diakonie auf das Evangelium von Jesus Christus. Der Gründungsname bezieht sich insbesondere auf die biblische Geschichte vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25-37) und der Maxime "Geh hin und handle ebenso.".[2]

Geschichte

Gegründet wurde das Krankenhaus im Jahr 1850 in Königsberg mit 20 Patientenbetten. Bis zum Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Diakonissen und damit auch der Dienst an Kranken und Bedürftigen. 1930 verfügte das Werk über einen Neubau des Krankenhauses mit über 600 Betten und beschäftigte 1.000 Mitarbeiter. Infolge der russischen Besatzung wurden die Diakonissen 1948 aus Königsberg vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang ein erster Neubeginn 1948 in Berlin und schließlich 1953 auf den Kloster Altenberg in Solms-Oberbiel. Die im Jahr zuvor abgebrannte ehemalige Prämonstratenserinnen-Abtei wurde als Mutterhaus wieder aufgebaut. Die Diakonissen fanden neue Tätigkeitsfelder im Wetzlarer Krankenhaus, im städtischen Altenzentrum und im städtischen Kinderheim. 1963 wurde mit dem Bau von Haus Königsberg im Robert-Koch-Weg an der Frankfurter Straße in Wetzlar ein eigenes Diakonie-Zentrum errichtet. Zudem kaufte die Königsberger Diakonie Gelände des ehemaligen Stadtkrankenhauses, auf dem nun das Haus Berlin steht. Bis heute hat sich das Werk durch Neubauten oder die Übernahme von Seniorenwohnanlagen und Pflegeheimen zur größten Altenpflegeeinrichtung im Lahn-Dill-Kreis mit rund 500 Mitarbeitern und 600 Pflegeplätzen in Wetzlar, Braunfels und Hüttenberg entwickelt.[3][4]

Vorsteher

Vorsteher des Diakonissen-Mutterhauses waren u. a. Johann Karl Leopold Götz, Friedrich Stachowitz (1898-1951) und Paul Kaufmann (Theologe).

Verbandsmitgliedschaften

Die Königsberger Diakonie ist Mitglied des Kaiserswerther Verbandes deutscher Diakonissen-Mutterhäuser und des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland und somit Teil der freien Wohlfahrtspflege.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Satzung Website der Königsberger Diakonie, abgerufen am 17. März 2010
  2. Artikel von Hans-Jürgen Simon in: "Lebenszeichen - Das Magazin der Königsberger Diakonie", Die Königsberger Diakonie im Wandel der Zeit ..., Frühjahr 2010
  3. Artikel von Dieter Nebeling in: "Lebenszeichen - Das Magazin der Königsberger Diakonie", Von der Gründung, Frühjahr 2010
  4. Artikel in: "Lahn Dill Anzeiger", 160 Jahre Dienst für Kranke, Alte und Behinderte, 4. März 2010

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