Landtagswahl in Niedersachsen 1998

Landtagswahl in Niedersachsen 1998
Landtagswahl 1998
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
47,9
35,9
7,0
4,9
4,3
Sonst.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 1994
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+3,6
-0,5
-0,4
+0,5
-3,2
Sonst.

Die Wahl zum 14. Niedersächsischen Landtag fand am 1. März 1998 statt. Gewählt wurde in 100 Wahlkreisen. Die Mindestanzahl der zu vergebenen Sitze im Niedersächsischen Landtag beträgt 155. Für jedes anfallende Überhangmandat kommt zusätzlich ein Ausgleichmandat hinzu, so dass die Gesamtzahl der Mandate im Parlament immer ungerade ist.

Inhaltsverzeichnis

Ausgangssituation

Bei der Landtagswahl 1994 hatte die SPD unter Führung von Ministerpräsident Gerhard Schröder eine hauchdünne absolute Mehrheit der Mandate erreicht, während die CDU unter ihrem Spitzenkandidaten Christian Wulff deutliche Verluste hatte hinnehmen müssen.

Die SPD trat mit dem erklärten Ziel an, ihre absolute Mehrheit zu verteidigen.

Bundespolitische Aspekte

Die Landtagswahl rückte sehr stark in den Fokus des Interesses von Medien und Öffentlichkeit: Ministerpräsident Gerhard Schröder galt neben dem SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine als einer der beiden Hauptanwärter auf die SPD-Kanzlerkandidatur für die am 27. September 1998 stattfindende Bundestagswahl.

Schröder selbst hatte angekündigt, auf seine bundespolitischen Ambitionen verzichten zu wollen, sollte die SPD mehr als zwei Prozentpunkte verlieren.

Da Gerhard Schröder im Vergleich zu Oskar Lafontaine den meisten bundesweiten Umfragen zufolge als der aussichtsreichere Kandidat im Bundestagswahlkampf erschien, engagierte sich auch Bundeskanzler Helmut Kohl ungewöhnlich deutlich im Landtagswahlkampf, um so einen Wahlsieg Schröders zu verhindern.

Ergebnis

Sitzverteilung im Landtag nach der Wahl

Die SPD legte um 3,6 Prozentpunkte zu und konnte somit ihre absolute Mehrheit ausbauen. Christian Wulff scheiterte somit auch bei seinem zweiten Versuch, Ministerpräsident zu werden. Die FDP scheiterte trotz Stimmengewinnen mit einem Ergebnis von 4,9 % äußerst knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.

Bundespolitische Konsequenzen

Bereits um 18 Uhr 30 verkündete SPD-Bundesgeschäftsführer Franz Müntefering in der SPD-Bundeszentrale, Schröder sei mit diesem Ergebnis der nächste Kanzlerkandidat der SPD.

Parteichef Lafontaine bestätigte dies gegen 20 Uhr gegenüber den vor seinem Privathaus wartenden Journalisten.

Bei der Bundestagswahl im September schaffte es Schröder dann tatsächlich, Kohl als Bundeskanzler abzulösen.

Siehe auch

Weblinks

election.de


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