Lanzenblatt von Wurmlingen

Lanzenblatt von Wurmlingen

Das Lanzenblatt von Wurmlingen (teilweise auch als Lanzenspitze oder Speerblatt gelistet) ist ein archäologischer Fund aus dem Jahre 1929. Es wurde im Grab 2 des alemannischen Reihengräberfeldes in Wurmlingen geborgen.

Inhaltsverzeichnis

Beschaffenheit

Das Lanzenblatt ist in das letzte Drittel des 6. Jhs. zu datieren. Neben silbertauschierten Verzierungen enthält das Lanzenblatt auch eine silbertauschierte Runeninschrift. Diese rechtsläufige Runeninschrift, die als :dorih zu transliterieren ist (die frühere Lesung idorih ist abzulehnen) befindet sich auf der unteren Kante. Mit der in der Runenschrift üblichen Einfachschreibung von Doppelkonsonanten kann die Folge als dorrih transkribiert werden, die sicherlich als Personenname zu deuten ist. Auf der oberen Kante sind runenähnliche Phantasiezeichen auszumachen.

Bedeutung

Die Wichtigkeit dieser Inschrift liegt in der Tatsache begründet, dass sich hier der älteste voralthochdeutsche Beleg für die eingetretene zweite Lautverschiebung findet.[1] Das Hinterglied gehört mit Lautverschiebung urgerm. *k > ahd. h zu urgerm. *rīka- 'reich, mächtig'.

Literatur

  • Friedrich E. Grünzweig: Runeninschriften auf Waffen : Inschriften vom 2. Jahrhundert n. Chr. bis ins Hochmittelalter - Wien 2004. S. 129-131. ISBN 3-7069-0227-3
  • Robert Nedoma: Personennamen in südgermanischen Runeninschriften (= Studien zur altgermanischen Namenkunde, Bd. 1,1,1). Heidelberg 2004. ISBN 3-8253-1646-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Naumann, Franziska Lanter u.a.: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Verlag Walter de Gruyter, ISBN3110145103 [1]

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