Lauterbach (Gemeinde Brixen im Thale)

Lauterbach (Gemeinde Brixen im Thale)

Lauterbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Brixen im Thale mit 714 Einwohnern (Stand 15. Mai 2001). Er ist der größte und zugleich bevölkerungsreichste Ortsteil der Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Geografie

Die Siedlung Lauterbach befindet sich auf etwa 800 Meter Seehöhe östlich des Dorfzentrums von Brixen. Der Name Lauterbach leitet sich vom Wildbach Lauterbach ab, der seit Jahrhunderten die Entwicklung der Siedlung maßgeblich bestimmt hat. Im Jahre 1812 befanden sich im Ortsteil um die 30 Häuser mit 167 Einwohnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte man etwa doppelt so viele Häuser, heute sind es über 200 Häuser mit circa 900 Einwohnern.

Der Grund des hohen Bevölkerungswachstums in den letzten Jahrzehnten lag einerseits an den Grundstückspreisen und andererseits auch an den Bauern, die dort lebten. Da in Lauterbach im Wesentlichen nur Kleinbauern lebten, waren im Dorfzentrum rund um die Kirche nur Vollerwerbsbauern tätig. Somit waren diese Bauern und auch die Kirche weit weniger breit, Grund an Siedler zu verkaufen, als die vielen Kleinbauern in Lauterbach. Deswegen hatte sich ein richtiger Ortskern nie entwickelt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft spielte im Ortsteil Lauterbach eine sehr große Rolle. Es gab überwiegend Kleinerwerbsbauern (hingegen im Dorfzentrum gab es nur Vollerwerbsbauern) und einige Handwerksbetriebe (Schmiede, Tischlerei, Handweberei). Heute ist die Erwerbstruktur viel breiter gefächert und ausgeglichener. So gibt es heute 13 Handwerks- und Gewerbegetriebe, 13 Einzelhandelsbetriebe, 14 Betriebe des Gast- und Beherbergungsgewerbes und sonstige Anlagen wie Sport- und Freizeitplätze.

Lauterbach ist nach wie vor Bahnhaltestelle des Ortes (ÖBB). Bis 1964 befand sich hier auch das Postamt von Brixen im Thale. Im Nordosten des Ortsteils befindet sich ein privates E-Werk, das einige Häuser mit Strom versorgt. Ab 1950 entstand eine Reihe von neuen Häusern, vor allem entlang der Dorfstraße.

Interessantes

1946: Ein schweres Unwetter ging von der Hohen Salve her ein. Es hagelte faustgroße Körner. Der Brixenbach trat über die Ufer und überschwemmte zum Großteil den Ortsteil Feuring-Winkl. Am ärgsten wütete der Lauterbach. Große Steine füllte das Bachbett so dermaßen aus, dass Wasser bis ins Dorfzentrum kam und alles mit sich riss, was im Wege stand. Sämtliche Häuser wurden von Schlamm und Schutt vermurt, alle Keller waren überflutet. Die Telefonleitungen sind unterbrochen gewesen. Bei der Bahn staute sich Geröll und Holzhaufen. Erst in der Nähe des Zentrums floss der Lauterbach in die Brixentaler Ache. Sämtliche Belch- und Ziegeldächer sind schwer beschädigt, sogar im Pfarrhaus ist am Dach ein Loch zu finden.

1951: Heftiger Regen führt zu Hochwasser. Der Lauterbach vermurt die Bundesstraße und den Bahnkörper, Zugs- und Straßenverkehr sind stundenlang unterbrochen.

1957: Die Häuser in Brixen und Lauterbach werden an die neue Wasserleitung, die vom Gaisberg herabgeht, angeschlossen.

1971: Erneut heftiges Hochwasser in Brixen. Der Lauterbach tritt wieder über die Ufer. Arbeitskräfte sind bis in die späten Nachtstunden im Einsatz um weitere Überschwemmungen zu verhindern.

1975: Hochwasseralarm im Ortsteil Lauterbach. Die neue errichtete Straßenbrücke über den Lauterbach wird zur Gänze weggerissen. Das Hochwasser verursacht große Schäden.

Literatur

  • Sebastian Posch (Hrsg.): Brixen im Thale 788-1988. Ein Heimatbuch. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner, 1988. ISBN 3-7030-0200-X.

Weblinks


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