Leonhardskirche (Köditz)

Leonhardskirche (Köditz)
Ansicht der Kirche

Die Leonhardskirche Köditz ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche im oberfränkischen Köditz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eingangsbereich
Blick von der Empore in den Altarraum

Die Leonhardskirche geht zurück auf eine Stiftung im Jahre 1476, als Pfarrpfründe erworben wurden und um 1479 Paulus Knirrer als erster Frühmesser urkundlich fassbar ist. Die ursprüngliche Kapelle soll an der Stelle einer Befestigungsanlage zur Straßenkreuzsicherung erbaut worden sein, was Funde bei Fundamentsarbeiten bestätigten. Beim ersten Bau um 1450 wurde vorwiegend Holz verwendet, um 1470 dann Stein. [1] Auch der Kapellenbau trug mit Wall und Graben wehrhafte Züge. Von der Kapelle sind im heutigen Chorraum Spuren von Malereien, darunter Heiligenbilder von St. Leonhard und vermutlich St. Christophorus bekannt und die Nische eines Sakramentshäuschens, eine weitere Nische, ein Weihekreuz und eine kleine Singempore erhalten geblieben.

Unter dem ersten Pfarrer Paulus Hayder, der seit 1510 mit kirchlichen Aufgaben in Köditz betraut war, trat die Gemeinde 1529 zum protestantischen Glauben über.

Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges wurde Köditz mehrfach überfallen und geplündert. Der erste Kirchenbau wurde zerstört und bis 1641 wieder aufgebaut, bis 1671 schließlich vollständig wiederhergestellt. Unter den Stifterfamilien waren mit den Winkler von Hainfeld und den Ratisborsky von Sechzebus auch böhmische Exulantenfamilien. Die Kirche trug wiederum den Charakter einer Wehrkirche mit dem teilweise ummauerten Kirchenhof und einem bis ins 18. Jahrhundert erwähnten Kirchenwall.

Die Kanzel stammt aus der Zeit um 1641, die übrige Ausstattung ist dem späten 18. Jahrhundert zuzuschreiben und wurde teilweise in der Künstlerwerkstatt Knoll in Hof angefertigt, die auch viele andere Kirchen des Hofer Umlandes mit Kunstwerken ausstattete. Während das Orgelgehäuse noch von der Orgel der Gebrüder Heidenreich von 1830/31 stammt, ist die heutige Orgel von der Firma Deininger & Renner. [2]

Ausstattung

Zu den Besonderheiten der Kirche zählt ein Taufengel, der seit der Kirchenrenovierung von 1953 wieder zur Taufe an einem Seil von der Decke herabgelassen wird.

Unter den Wandmalereien befinden sich Wappendarstellungen der Feilitzsch, Brandt, Reitzenstein, Prückner, Winkler von Hainfeld und Weltewitz, in der Sakristei der Falckenstein und Lilien.

Literatur

  • August Gebessler: Stadt und Landkreis Hof. Die Kunstdenkmäler von Bayern. München 1960. S. 49f.
  • Helmuth Meißner: Der Schwebetaufengel in der Kirche zu Köditz. (PDF-Datei)
  • Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Köditz (Hrsg.): St. Leonhard Köditz – 1641. Köditz 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. St. Leonhard Köditz – 1641. S.9.
  2. St. Leonhard Köditz – 1641. S.30.
50.33205111.848739

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