Feilitzsch (Adelsgeschlecht)

Feilitzsch (Adelsgeschlecht)
Wappen der von Feilitzsch

Feilitzsch ist der Name eines alten vogtländisch-fränkischen Adelsgeschlechts. Als ehemals reichsfreies Ministerialengeschlecht gehörte es der vogtländischen Reichsritterschaft an. Die Namensform der Familie wechselte zwischen Veilez, Veilsch, Feiltsch, Filez und Feilitzsch.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals 1365 mit Peter von Feiltsch, Komtur des Deutschen Ordens in Schleiz.[1] Der Name Feilitzsch soll auf Veilsdorf (Landkreis Hildburghausen) in Thüringen zurückgehen. Dort soll die Familie von Veilsdorf oder Veils bereits im 9. Jahrhundert gesessen haben. Die Familie von Feilitzsch kam vermutlich im Gefolge der Vögte von Weida von dort und begründete in Feilitzsch, Trogen und Haidt ihre Familiengüter. Der Familienstamm der von Veilsdorf teilt sich in die Familien von Zedtwitz, von Feilitzsch, von Röder, von Hundelshausen, von Perlglas und von der Heydte auf. Ein Hinweis auf die Verwandtschaft ist die Benutzung des gleichen Wappens durch die neuen Familienzweige. Namensgebender Stammsitz der Familie von Feilitzsch ist Feilitzsch im Bayerischen Vogtland (auch Regnitzland). Feilitzsch liegt im Landkreis Hof in Oberfranken. Die erste urkundliche Erwähnung des Rittergutes Feilitzsch datiert auf das Jahr 1390.

Die Familie von Feilitzsch ist unter Anerkennung des bestehenden Freiherrnstandes immatrikuliert im Königreich Bayern bei der Freiherrnklasse seit dem 19. Mai 1847.

Gliederung und Namensträger der Familie

  • Stamm A (Treuen, vorm. Kürbitz)
  • Stamm B, Stammvater Peter von Feilitzsch, 1353 auf Feilitzsch unterer Teil
  • Stamm C, Stammvater Andreas (um 1403 in Unterhartmannsreuth, Gutenfürst (Kürbitz) und Heinersgrün mit Budzak)

Weitere Namensträger

  • Emma von Feilitzsch, Ehefrau des Wilhelm Freiherr von Pechmann
  • Sophie Freiin von Feilitzsch, Schwiegermutter von Fritz von Bothmer
  • Urban Caspar Freiherr von Feilitzsch (* 2. Mai 1586 in Kürbitz, † 17. September 1649 in Kürbitz), markgräflich brandenburgischer Geheimer Rat, Kanzler und Lehenrichter, ließ in Kürbitz im Vogtland von 1624 bis 1626 die bekannte Salvatorkirche erbauen.

Wappen

Wappen der Familie von Feilitzsch aus Siebmachers Wappenbuch

Der Schild ist von Silber, Rot und Schwarz geteilt. Auf dem Helm mit rechts rot-silbernen, links schwarz-silbernen Decken ein hoher, wie der Schild geteilter Spitzhut mit goldenem Knopf zwischen offenem wie der Schild geteiltem Fluge. Die Familie von Zedtwitz trägt ebenfalls dieses Wappen

Ortswappen mit Bezug auf die Familie von Feilitzsch

Der Ort Feilitzsch, zu dem auch Zedtwitz eingemeindet ist, hat das Wappen 1954 als Gemeindewappen angenommen. Auch die Gemeinde Trogen erinnert an die Feilitzscher durch ein Element im Gemeindewappen. Gattendorf führt die Wappenfarben zum Gedenken an die von Feilitzsch.

Besitz der Familie von Feilitzsch

Die Feilitzscher sind in folgenden Orten nachweisbar: Fattigsmühle bei Töpen, Münchenreuth bei Feilitzsch, Unterkotzau bei Hof. Außerdem sind sie auf folgenden Rittersitzen genannt:

  • Schloss Niedernberg 1529, 1593 in Regnitzlosau
  • Rittergut Sachs (1445–1682) in Krötenbruck
  • 1480 in Zedtwitz auf Wasserschloss, heute ein Burgstall
  • Rittergut in Gumpertsreuth 1350, 1571
  • Gut und Vorwerk in Stelzendorf
  • 1882 auf vormals Dobenecker Vorwerk in Bug
  • Ehemaliges Rittergut in Joditz
  • Rittersitz als ehemaliges Vorwerk der Burg Zedtwitz in Isaar
  • Schloss Brandstein 1815–1839
  • Schloss der von Feilitzsch in Feilitzsch aus dem 13. Jahrhundert
  • Wasserburg, späteres Herrenhaus am Flussübergang der Weißen Elster in Kürbitz (Vogtland, Sachsen)

Weitere Orte mit Hinweisen auf die Familie von Feilitzsch

  • Nahe Burgstein auf einer Anhöhe über dem Dorf Heinersgrün steht St. Clara, die weithin sichtbare Grabkapelle der Familien von Feilitzsch und von Pöllnitz aus dem späten Mittelalter.
  • Burgsitz der Baronin in Gutenfürst

Sonstiges

  • In der Familie gibt es eine Violine von Antonio Stradivari von 1734 mit dem Modellnamen ex Baron von Feilitzsch Stradivarius, vermutlich benannt nach dem Auftraggeber.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Berthold Schmidt, Urkundenbuch der Vögte von Weida, Band II, S. 139

Literatur

  • Der in Bayern immatrikulierte Adel, Band 13 (1980), Seite 371-395, ISBN 3-7686-5050-2 und Band X 1970
  • August Gebessler: Stadt und Landkreis Hof. München 1960.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, ISSN 0435-2408
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser A 1942,
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser A 1940,
  • M. von Feilitzsch: Genealogisch-historische Beschreibung des Geschlechtes derer von Feilitzsch, Hof 1795.
  • Wilhelm von Feilitzsch: Geschichte und Genealogie der Familie von Feilitzsch, herausgegeben 1875 und Nachtrag dazu, 1903
  • Friedrich Freiherr von Feilitzsch: Allianzen der Familie von Feilitzsch, in: Vierteljahrsschrift fur Heraldik, Sphragistik und Genealogie 1883, 11. Jahrgang, S. 328-349
  • Friedrich Freiherr von Feilitzsch-Stendorf: Einführung in die Familiengeschichte, 1923
  • Berthold Schmidt: Urkundenbuch der Vögte von Weida, Bd II, S. 139

Weblinks

 Commons: Feilitzsch (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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