Leopold Hauer

Leopold Hauer

Leopold Hauer (* 15. Juli 1896 in Wien; † 2. November 1984 in Lengenfeld, Niederösterreich) war ein österreichischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leopold Hauer wurde am 15. Juli 1896 in Wien als Sohn des Kunstsammlers und Griechenbeisl-Wirtes Franz Hauer geboren. Zwischen 1918 und 1924 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Jungwirth und Karl Sterrer. 1927 folgte eine erste Einzelausstellung in der Neuen Galerie Wien (bei Otto Nirenstein-Kallir). Arthur Roessler schrieb 1927 in seinem Aufsatz in „Österreichische Kunst“ über Leopold Hauer: „Endlich wieder einmal einer, der nicht bloß Maler, der als Maler Künstler ist. Ein schöpferischer Künstler von Instinkt und Intelligenz, einer, der keine „Schmücke-dein-Heim-Bilder“ hervorbringt. Einer, der sich uns als begabter und alleinstehender Künstler darstellt, ohne unmittelbaren Vorgänger, der den Weg wies. Er ist kein Naturalist, kein Abschilderer, er ist ein Umbildner, er übersetzt seine Eindrücke. Und er tut das bereits heute schon mit so viel Kunst, dass der Beschauer seiner Bilder sowohl als sinnlich fesselnden Reiz wie auch als reinen geistigen Genuss zu erleben vermag.“[1]

Seit 1928 war Leopold Hauer Mitglied des Wiener Künstlerhauses und zwischen 1949 und 1966 künstlerischer Leiter des Künstlerhaus-Kinos. 1950 wurde Leopold Hauer das erste Mal in einer Einzelausstellung im Künstlerhaus Wien präsentiert. 1960 gründete er zusammen mit Tochter Christa Hauer-Fruhmann und Schwiegersohn Johann Fruhmann die Galerie im Griechenbeisl. Gerade das Spätwerk von Leopold Hauer verdient nach Ansicht von Prof. Peter Baum besondere Beachtung: "Es ist keine Übertreibung, stellt man fest, dass es Leopold Hauer gerade in den letzten Jahren in besonders überzeugender Weise gelang, sein künstlerisches Anliegen zum Ausdruck zu bringen. Dass er über die für ihn selbstverständlichen Bedingungen handwerklichen Vermögens und malerischen Fleißes hinaus zu abstrahierenden Formulierungen gelangte, die durch die Wahl und Umsetzung der Sujets die Verbindlichkeit des Einfachen bezeugen und damit ein Spätwerk abstecken, das dank eigener Anstrengung und Vitalität Regeneration und Weiterentwicklung, verbindliche Einsicht, Ehrlichkeit und geistige Frische ausstrahlt."[2]

Am 2. November 1984 verstarb der Künstler in Lengenfeld (Niederösterreich). 2009 wurde dem Künstler im Leopold Museum eine große Retrospektive gewidmet. Rudolf Leopold schrieb im Vorwort der Leopold Hauer Monografie (2009): "Die Welt des Leopold Hauer vermittelt eine Ursprünglichkeit, Ruhe und Besinnlichkeit, die in der heutigen überhitzten, verquälten Welt wie eine nostalgische Empfindung erscheint. Schon zu Lebzeiten war Leopold Hauer kein Unbeachteter und wurde öfters von der Presse positiv erwähnt. Sein Werk verdient eine neue Bewertung, die sein umfangreiches Gesamtwerk in Bezug auf aktuelle Fragestellungen beleuchtet."[3]

Preise und Auszeichnungen

  • 1924 - Meisterschulpreis der Akademie der bildenden Künste
  • 1949-1966 - mehrfache Auszeichnung mit der Goldenen Feder
  • 1951 - Verleihung des Berufstitels Professor
  • 1957 - Goldene Ehrenmedaille des Künstlerhauses
  • 1961 - Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst
  • 1966 - Ehrenmitgliedschaft des Künstlerhauses und Verleihung Goldener Lorbeer
  • 1968 - Eingravierung seines Namens im Grundstein des Künstlerhauses

Werke in Museen

Literatur

  • BMUKS (Hrsg.): Leopold Hauer. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St.Pölten/Wien 1987.
  • Manfred Kopriva (Hrsg.): Leopold Hauer. Verlag Manfred Kopriva, Krems 2009.
  • Österreichische Galerie Oberes Belvedere (Hrsg.): Leopold Hauer. 60 Jahre Schaffen. Ausstellungskatalog 1977.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zitiert in: BMUKS (Hrsg.): Der Maler Leopold Hauer. Ein Versuch in Umrissen von Arthur Roessler. S. 30 f.
  2. Zitiert in: BMUKS (Hrsg.): Leopold Hauer - Kunst als Lebensvollzug. S. 53
  3. Zitiert in: Manfred Kopriva (Hrsg.): Vorwort. S. 7
  4. Abgebildet in: Manfred Kopriva (Hrsg.). S. 103
  5. Abgebildet in: Manfred Kopriva (Hrsg.). S. 169
  6. Abgebildet in: Manfred Kopriva (Hrsg.). S. 35
  7. Abgebildet in: Belvedere (Hrsg.). Abb. 4
  8. Abgebildet in: Manfred Kopriva (Hrsg.). S. 106
  9. Abgebildet in: Manfred Kopriva (Hrsg.). S. 123
  10. Abgebildet in: Manfred Kopriva (Hrsg.). S. 116

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hauer — bezeichnet einen Bergmann; siehe Hauer (Bergbau) in der Jägersprache den hervorstehenden Eckzahn des Keilers, siehe Gewaff oder Wildschweingebiss (regional) den Winzer, auch Weinhauer Hauer ist der Familienname folgender Personen: Alexander Hauer …   Deutsch Wikipedia

  • Leopold Museum — Das Leopold Museum ist ein 2001 eröffnetes Kunstmuseum in Wien, das für seine außergewöhnliche Schiele und Klimt Sammlung bekannt ist. Die Bestände des Leopold Museums wurden vom Kunstsammler Rudolf Leopold und seiner Ehefrau Elisabeth Leopold… …   Deutsch Wikipedia

  • Hauer-Fruhmann — Christa Hauer Fruhmann (* 13. März 1925 in Wien) ist eine österreichische Malerin. Christa Hauer Fruhmann ist eine Tochter von Leopold Hauer, sie heiratete 1957 den Maler Johann Fruhmann. Sie stand zunächst unter dem künstlerischen Einfluss ihres …   Deutsch Wikipedia

  • Leopold von Hauer — Leopold Freiherr von Hauer als General Leopold Freiherr von Hauer (* 26. Jänner 1854 in Budapest, Ungarn; † 3. Mai 1933 in Budapest) war ein General der österreichisch ungarischen k.u.k. Armee …   Deutsch Wikipedia

  • Christa Hauer-Fruhmann — (* 13. März 1925 in Wien) ist eine österreichische Malerin. Christa Hauer Fruhmann ist eine Tochter von Leopold Hauer, sie heiratete 1957 den Maler Johann Fruhmann. Sie stand zunächst unter dem künstlerischen Einfluss ihres Vaters, ab 1960 wandte …   Deutsch Wikipedia

  • Rutger Hauer — Infobox actor imagesize = birthname = Rutger Oelsen Hauer birthdate = birth date and age|1944|01|23 birthplace = Breukelen, Netherlands deathdate = deathplace = othername = website = http://www.rutgerhauer.org/ academyawards = emmyawards =… …   Wikipedia

  • Victor Leopold Ritter von Zepharovich — (* 13. April 1830 in Wien; † 24. Februar 1890 in Prag) war Professor der Mineralogie an der Universität in Prag. Geboren als Sohn des Hofsekretärs Daniel von Zepharovich, er …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Österreichischen Ehrenzeichens und der Österreichischen Ehrenkreuze für Wissenschaft und Kunst — Diese Liste umfasst Personen, denen das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst oder eines der beiden Österreichischen Ehrenzkreuze für Wissenschaft und Kunst oder sein Vorgänger, das (k.u.k.) Ehrenzeichen für Kunst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Landesmuseum Niederösterreich — Neues Logo des Landesmuseums Daten Ort St. Pölten Art Universalmuseum …   Deutsch Wikipedia

  • Akademie der bildenden Künste Wien — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Akademie der bildenden Künste Wien Gründung …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”