Leutraquelle in Weimar

Leutraquelle in Weimar
Leutraquelle ("Ochsenauge")
Sphinxgrotte

Die Leutraquelle (auch Läutraquelle) mit Sphinxgrotte ist eine künstlich gefasste Quelle des Leutrabaches im Weimarer Park an der Ilm. Sie wurde 1786 nach einem Entwurf des Hofmalers Georg Melchior Kraus vom Hofbildhauer Martin Gottlieb Klauer erbaut. Die auf einem großen Quader ruhende Sphinx wurde nach ägyptischem Vorbild geschaffen. Vorarbeiten begannen bereits Ende 1783 nördlich des Floßgrabens mit dem Erdaushub. Es gehört zu den ältesten Gestaltungselementen des Parkes. Sie befindet sich unweit von Goethes Gartenhaus am Stern. Im Park befindet sich eine Kopie, während sich das Original im Schloss Belvedere befindet.

Der Bach ist eigentlich nur wenige Meter lang. Die Quelle(n) der Leutra oder auch der Läutra, ein direkt in die Ilm unweit der Sternbrücke einmündender kleiner Bach, wird durch die Sphinxgrotte umrahmt. Ihren Namen hatte dieser Bach und damit die Quelle von dem ungewöhnlich klaren Wasser. Das wiederum rührt daher, dass diese aus der Tiefe als Spaltenquellen in einer geologischen Störung aufsteigen. Ihre Temperatur liegt daher auch konstant bei 8,5 °C. In der Zeit vor der Anlage der Grotte wurde an dieser Stelle Wäsche gewaschen. Eigentlich war es ursprünglich ein Waschbrunnen. Der Brunnen wurde zu einer Quelle umgestaltet, für die sich der Name Läuter eingebürgert hatte. Die runde Form der Umfassung erinnert daran. Diese hat den Beinamen Ochsenauge. Wenige Meter neben der Sphinxgrotte entspringt die Sprudelquelle. Die Bedeutung der Grotte als Parkelement laut Wolfgang Huschke war, „ganz dem empfindsamen Geist der Zeit entsprechend, den Beschauer in eine melancholische Stimmung zu versetzen“.

Literatur

  • Wolfgang Huschke: Die Geschichte des Parkes von Weimar, Weimar 1951, S. 66 f.

Weblinks


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