Liebenbachdenkmal

Liebenbachdenkmal
Das Liebenbachdenkmal

Das Liebenbachdenkmal ist ein Brunnen in der nordhessischen Stadt Spangenberg. Es wurde 1902 von Heinrich Salzmann, einem Sohn der Stadt, gestiftet. Seinen Platz hat es auf dem Marktplatz, unweit des Rathauses.

Inhaltsverzeichnis

Denkmal

Das Denkmal wurde 1902 von Heinrich Salzmann gestiftet. Es befindet sich auf dem Spangenberger Marktplatz. Der Steinkumpf, in den das Wasser fließt, stammt aus dem Jahr 1527[1]. Die Figuren sind aus Gusseisen. Das Wasser ist kein Trinkwasser. Rund um das Denkmal gibt es Sitzgelegenheiten, ein Baum spendet Schatten.

Geschichte

Das Denkmal zeigt die Sterbeszene der Sage von Kuno und Else. Diese Sage ist in und um Spangenberg weit verbreitet. Mehrere Autoren haben eigene Versionen der Liebenbachsage verfasst. Die wohl bekannteste ist die von Karl Engelhard aus dem Jahr 1909. Bereits vor ihm griffen beispielsweise die Brüder Grimm und Heinrich Bertelmann die Thematik auf. Im Jahr 1902, zur Einweihung des Denkmals, wurde das von Karl Goepfart komponierte Singspiel Die Liebesquelle zu Spangenberg uraufgeführt. Die Texte hatte Alberta von Freydorff verfasst. Das Singspiel wurde in den Jahren 1909, 1959 und 2009 zur Feier des 600-, 650- bzw. 700-jährigen Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte an die Stadt Spangenberg durch die Herren von Treffurt erneut aufgeführt. Es wurde auch in anderen Jahren ohne besonderen Anlass gezeigt.[2]

Die Sage

Nachfolgend eine Version der Sage im Wortlaut[3]:

„Vor langen Jahren lebten in Spangenberg ein einfacher Handwerksbursch und eine reiche Bürgerstochter. Der Handwerksbursch hieß Kuno, das Mädchen Else. Beide hatten sich so lieb, daß sie zu heiraten gedachten. Aber die Eltern des Mädchens wollten von einer Heirat der beiden nichts wissen, denn sie waren reich und vermögend und wollten darum auch nur einen wohlhabenden Mann für ihre Tochter haben. Endlich willigten sie zu der Hochzeit ein, aber nur unter einer Bedingung. Sie sagten: " Wenn ihr die klare Quelle vom Bromsberg in die Stadt hineinleitet, so daß wir stets frisches und gutes Wasser haben, dann sollt ihr euch heiraten." Da es der Stadt bisher an gutem Trinkwasser mangelte, fingen beide an, eine Wasserleitung zu graben. Kuno und Else gruben unverdrossen, und ihr Fleiß hielt vierzig Jahre an. Als sie das Wasser der Quelle endlich zur Stadt geleitet hatten und sie von den Bürgern feierlich begrüßt und zur Kirch geführt werden sollten, fielen sie einander in die Arme und sanken tot zur Erde. Mit großem Wehklagen begruben die Spangenberger Kuno und Else und nannten den Bach - wegen der Liebe und Treue der beiden - den Liebenbach. Man sagt diesem Bach nach, daß alle, die davon trinken, nach Spangenberg zurückkehren und dort immer verweilen möchten.“

Kurt Knierim: Kleinstadtgeschichte und Kleinstadtgeschichten

Einzelnachweise

  1. Magistrat der Stadt Spangenberg: Gewässer, Brunnen und Wasserleitungen der Stadt In: Kleinstadtgeschichte und Kleinstadtgeschichten, 2000, Seite 71.
  2. Magistrat der Stadt Spangenberg: Kuno und Else In: 675 Jahre Stadt Spangenberg, 1984, S. 127–133.
  3. Magistrat der Stadt Spangenberg: Spangenberger Sagen In: Kleinstadtgeschichte und Kleinstadtgeschichten, 2000, Seite 126.
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