- Lindencorso
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Das Lindencorso ist ein Gebäude an der Kreuzung Unter den Linden und der Friedrichstraße im Berliner Ortsteil Mitte.
Inhaltsverzeichnis
Konzeption und Geschichte
Ursprünglich lag das Café Bauer an der Kreuzung. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Zu DDR-Zeiten entstand nach Planungen von 1961 die Idee, die historisch bedingt schmale Friedrichstraße in einen 60 Meter breiten Boulevard zu verwandeln. Nach Plänen von einem Architektenkollektiv unter Leitung von Werner Strassenmeier entstand ein Neubau an dieser Stelle. Dieser Bau wurde 1993 abgerissen. In der Folge entstand in den Jahren 1994 bis 1997 ein Neubau nach Plänen des Architekten Christoph Mäckler. Die Fassade besteht aus Natursteinsockel, die nach traditionellen Handwerksmethoden gemauert wurden. Damit ist das Gebäude einer der ganz wenigen Neubauten in Deutschland, die nicht eine vorgehängte Steinplattenfassade haben. Mäckler geht sogar davon aus, dass es der erste traditionell gefertigte Bau seit dem Zweiten Weltkrieg sei. Für die Fassade wurde Elmkalkstein aus dem Elm verwendet. Der Bau wurde mit Kunstwerken von Stefan Szczesny ausgestattet.
Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich das Automobil Forum der Volkswagen AG.
Bewertung des Baus
Der Bau gilt als Musterbeispiel der Architektur des Senatsbaudirektors Hans Stimmann. Stimmann lobte den Bau als „Wiederaufnahme unserer Stadtbautradition, die durch den Krieg und die Teilung abgerissen war“. Kritiker bezeichneten den Bau als „Neu-Teutonia“. Kritiker wie Wolfgang Kil bemängelten zudem, dass das Lindencorso aus DDR-Zeiten ein beliebter Treffpunkt war, das neue Lindencorso aber in erster Linie ein „totes“ Geschäftshaus sei. Die Anknüpfung an die traditionelle Straßenbreite wurde ebenfalls kontrovers beurteilt.
Auszeichnungen
- 2. Platz des Deutschen Natursteinpreises 1997
Literatur
- Christian Bahr: Das neue Berlin. Veränderungen im Stadtbild. Jaron-Verlag, 1999, S. 61–62.
- Wolfgang Kil: Die eigentliche Veränderung der Stadt ist unsichtbar In: Gründerparadiese Vom Bauen in Zeiten des Übergangs. Verlag Bauwesen, Berlin 2000, S. 59–62.
- Wolfgang Schäche: Ist Rekonstruktion unmoralisch? Lindencorso. In: Das Bauzentrum. 3/1997.
52.51666713.389567Koordinaten: 52° 31′ 0″ N, 13° 23′ 22″ OKategorien:- Berlin-Mitte
- Wohngebäude in Berlin
- Erbaut in den 1990er Jahren
- Bauwerk der Moderne in Berlin
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