- Liquid Democracy (Verein)
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Liquid Democracy e.V. ist ein gemeinnütziger und überparteilicher Verein, dessen Mitglieder an Ideen und Projekten arbeiten, die die Entscheidungsfindung in Demokratien flüssiger, transparenter und flexibler gestalten. Dazu gehört neben der theoretischen Konzeption auch die praktische Umsetzung von Software-Projekten.
Liquid Democracy e.V. Zweck: Entwicklung von Ideen und Projekten zur Verbesserung demokratischer Strukturen Vorsitz: Daniel Reichert, Jennifer Paetsch, Frederik Wegener Gründungsdatum: 2009 Sitz: Berlin Website: http://liqd.net/ Inhaltsverzeichnis
Adhocracy (Software)
Seit dem Jahr 2009 entwickelt der Verein die Open-Source-Software Adhocracy stetig weiter. Sie ermöglicht Organisationen und Firmen eingebundenen Personen die Partizipation an Entscheidungsfindungsprozessen mittels eines weitgehend moderationsfreien Online-Diskurses. Durch vielfältige Einstellungsmöglichkeiten kann die kostenlose Software individuell an die Bedürfnisse und Strukturen einer Gruppe (z.B. Parteien, NGOs, Unternehmen oder staatliche Institutionen) angepasst werden.
Die Theorie der „Liquid Democracy“
Die Theorie der Liquid Democracy umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte, die sich mit der Verbesserung bestehender demokratischer Strukturen befassen. „Starre“ Abläufe werden zugunsten einer innovativen Struktur „verflüssigt“. Im Fokus stehen dabei die „Neuen Medien“, besonders das Internet. Liquid Democracy e.V. erarbeitet mit der Theorie des Direkten Parlamentarismus eine Liquid Democracy, bei der im Gegensatz zum reinen Delegated Voting ein besonderer Fokus auf einen deliberativen Diskurs gelegt wird, der den Entscheidungen vorangeht.
Direkter Parlamentarismus
Das Konzept des Direkten Parlamentarismus verbindet die Vorteile des parlamentarischen Systems mit den Möglichkeiten einer direkten Demokratie. Besonderen Wert wird dabei auf freie Diskurse gelegt, die sich anhand der Nutzer selbst strukturieren und abschließend in verbindlichen Entscheidungen münden können. Der gesamte Prozess läuft daher ohne aktive Moderation ab, sodass keine Machtpositionen entstehen, die undemokratisch auf die Meinungsfindung einwirken. Das Konzept wird durch Elemente des Delegated Voting ergänzt. So bleibt der Diskurs auch bei sehr großen Teilnehmerzahlen möglich. Das theoretische Konzept des Direkten Parlamentarismus wird in der Software Adhocracy praktisch umgesetzt und anhand der Erfahrungen aus dem Betrieb kontinuierlich weiterentwickelt.
Projekte des Vereins
Im Juni 2010 startete Mehr Demokratie e.V. in Zusammenarbeit mit dem Liquid Democracy e.V. die erste offizielle Adhocracy-Instanz für eine offene Strategiedebatte. Seither wird Adhocracy unter anderem von der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestags, der SPD, der Partei Die Linke und der Stadt München (MOGDy / Munich Open Government Day) eingesetzt. Außerdem betreibt der Verein mit Hilfe von Spendenmitteln eine Adhocracy-Installation auf ihrer Website, auf der interessierte Organisationen unentgeltlich eigene Adhocracy-Instanzen anlegen können.
Weblinks
- Homepage Liquid Democracy e.V. Abgerufen am 5. August 2011.
- Artikel auf Zeit ONLINE über Liquid Democracy e.V. Abgerufen am 5. August 2011.
- Artikel in derStandard über Liquid Democracy e.V. Abgerufen am 5. August 2011.
- Artikel von Susanne Thoma. Abgerufen am 5. August 2011.
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- E-Government
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