Lohnhof

Lohnhof
Lohnhof, Ansicht von Südwest mit Georgsskulptur von Carl Nathan Burkhardt
Lohnhof (oben) mit Häuserzeile am Kohlenberg von Süden

Der Lohnhof ist ein historischer Gebäudekomplex bei der Leonhardskirche in der Grossbasler Altstadt. Der noch namenlose Bau wurde 1206 als Chorherrenstift des Augustinerordens erstellt. Eine Erwähnung stammt aus dem Jahr 1668. Der Vorsteher über das städtische Bauwesen zahlte die Löhne an die Handwerker, daher der Name. Der Vorgängerbau des Lohnhofes und der Leonhardskirche war eine Saalkirche, die wahrscheinlich im 11. Jahrhundert erstellt worden war. Dort war im 12. Jahrhundert auch ein Kloster, von dem nur die Friedhofhalle bestehen blieb.

1821 zog die Kantonspolizei auf eine Initiative des Basler Architekten Amadeus Merian im Lohnhof ein. Da viele Gefängnisse in den Türmen der Stadtmauer aufgegeben wurden, musste nach einer neuen Lösung gesucht werden. Merian entwarf im Lohnhof ein Gefängnis, das 1835 ihrem Zweck übergeben wurde, ein Vorhaben, das früher am Widerstand von kirchlichen Kreisen gescheitert war; man wollte kein Gefängnis unmittelbar neben der Kirche. Merian, der inzwischen den Posten des städtischen Baumeisters übernommen hatte, hatte 1839 auch die Idee, die Polizeidirektion im Lohnhof unterzubringen. Das geschah 5 Jahre später, und der Architekt leitete auch den Um- und Ausbau im Jahr 1835.

1995 wurde der Waaghof gebaut und das Gefängnis dorthin verlegt. Im Lohnhof befinden sich seither das Hotel Au Violon (der Name ist eine Anspielung auf das ehemalige Gefängnis), ein Kleintheater, ein Jazzclub und ein Musikinstrumentenmuseum. Der letztgenannte Bau stammt vom Architekturbüro Morger & Degelo. Im Pförtnerhaus befindet sich heute ein Tagesheim.

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