- Ludwig Simon (Politiker)
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Ludwig (Gerhard Gustav) Simon (auch bekannt unter Simon von Trier) (* 20. Februar 1819 in Saarlouis; † 2. Februar 1872 in Montreux, Schweiz) war ein deutscher Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Simon studierte von 1836 bis 1839 Rechts- und Kameralwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er war Mitglied der Burschenschaft Ruländer Bonn (1837) und Gründungsmitglied des Corps Palatia Bonn (1838).[1][2] 1839 trat er als Landgerichtsreferendar in den preußischen Staatsdienst. Ab 1840 war er Rechtsanwalt in Trier. 1845 wurde er Leutnant der preußischen Landwehr.
Ab 1848 trat er verstärkt politisch in Erscheinung, unter anderem als Verfasser der Trierer Protestadresse, Delegierter im Fünfzigerausschuss und Mitglied der Trierer Bürgerwehr.
Vom 18. Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments am 18. Juni 1849 vertrat er Trier in der Frankfurter Nationalversammlung. Ab dem 8. Juni war er Mitglied des vom Rumpfparlament eingesetzten Fünfzehnerausschusses zur Durchsetzung der Reichsverfassung und bekleidete im Badischen Aufstand die Funktion des Reichskommissars der Reichsregentschaft im Schwarzwald.
Bereits im September 1848 hatte er am Frankfurter Aufstand teilgenommen; die Nationalversammlung lehnte aber die beantragte Aufhebung seiner Immunität ab.
Nach der Niederschlagung der Badischen Revolution floh er im Juli 1849 in die Schweiz. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Rumpfparlament wurde er in Abwesenheit wegen Hochverrats sowie wegen Desertion zum Tode verurteilt. 1861 lehnte die preußische Regierung seine Begnadigung unter Hinweis auf die Desertion als Offizier ab.
Werke
- Rede des Abgeordneten Simon von Trier über die Verlegung und Vertagung der preußischen National-Versammlung (119. Sitzung am 20. November 1848). Frankfurt a. O., Druck von F. W. Koscky 1848 online
- Ein Wort des Rechts für alle Reichsverfassungs-Kämpfer. An die deutschen Geschwornen. Rütten, Frankfurt am Main 1849 online
- Aus dem Exil. 2 Bde., Ricker, Gießen 1855 online
Einzelnachweis
- ↑ Peter Kaupp: Burschenschafter in der Paulskirche, Broschüre der Gesellschaft für burschenschaftliche Geschichtsforschung, 1999
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 25, 6
Literatur
- Johann August Ritter von Eisenhart: Simon von Trier, Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 377–379.
- Max Moser: Der Fortschrittsgedanke Ludwig Simons. In: Berner Untersuchungen. 9, 1936, S. 129-144
- Heinz-Günther Böse: Ludwig Simon von Trier, 1819-1872. Leben und Anschauungen eines rheinischen Achtundvierzigers. 1951 Mainz, Univ. Diss.
- Gunther Hildebrandt: Ludwig Simon. In: Männer der Revolution. Verlag das europäische Buch, Westberlin 1970, S. 329-343 ISBN 3-920 303-46-6
- Heinz-Günther Böse: Vor 100 Jahren starb im Exil Ludwig Simon von Trier. In: Neues trierisches Jahrbuch. 1972
- Simon, Ludwig Gerhard Gustav. In: Heinrich Best / Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Droste Verlag, Düsseldorf 1998, S. 320-321 ISBN 3-7700-0919-3
Kategorien:- Mann
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- Gestorben 1872
- Burschenschafter
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