Ludwig Klüpfel

Ludwig Klüpfel

Ludwig Klüpfel (* 27. November 1843 in Tübingen; † 10. Dezember 1915 in Stuttgart) war ein deutscher Sozialpolitiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie

Er war der Sohn von Karl August Klüpfel und der Sophie geborene Schwab. 1882 heiratete er Elisabeth geborene Baur († 1891). Mit ihr hatte er mindestens zwei Söhne und eine Tochter.

Beruf und Politik

Nach dem Abitur in Tübingen besuchte Ludwig Klüpfel das Seminar in Blaubeuren und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Tübingen. 1867 trat er als Gerichtsaktuar in den württembergischen Justizdienst ein, trat aber 1870 als Finanzassessor zur Württembergischen Staatsbahn über. 1877 wechselte er als Büroangestellter zur Firma Krupp in Essen. Dort stieg er 1881 zum Prokurist und danach zum stellvertretenden Vorsitzenden auf. 1910 trat er in den Ruhestand, blieb aber bis zu seinem Tod Mitglied des Aufsichtsrats.

1901–1910 war er Stadtverordneter in Essen und zugleich Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags.

Als wichtiger Entscheidungsträger der Firma Krupp gehörte er einer Reihe einflussreicher Vereine an. Er war Vorstandsmitglied des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen für das Rheinland und Westfalen. Weiterhin war er Vorstandsmitglied der Nordwestdeutschen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller sowie Mitglied im Verein deutscher Eisenhüttenleute, dem heutigen Stahlinstitut VDEh, und im Zweigverein der Deutschen Kolonialgesellschaft in Essen.

Ein besonders wichtiges Anliegen war Klüpfel der Schutz der Arbeitnehmer. Als Leiter der betriebseigenen Wohlfahrtseinrichtungen der Firma Krupp gelangen ihm zahlreiche Verbesserungen im Bereich der Unfallverhütung und der innerbetrieblichen Krankenfürsorge. Seine Ziele verfolgte er auch außerhalb der Firma Krupp zunächst regional als Mitbegründer des Verbands rheinisch-westfälischer Betriebskrankenkassen (1904). 1907 war er maßgeblich an der Gründung des Verbands zur Wahrung der Interessen der deutschen Betriebskrankenkassen beteiligt. Weiterhin wirkte er als Ausschussvorsitzender der Landesversicherungsanstalt der Rheinprovinz und Vorsitzendem der Rheinisch-Westfälischen Hütten- und Walzwerk Berufsgenossenschaft für das Wohl der Arbeitnehmer.

Für seine Verdienste um die deutsche Stahlwirtschaft und den selbstlosen Einsatz für die Weiterentwicklung der sozialen Sicherung der Arbeitnehmer wurden ihm eine Reihe von Ehrungen zuteil. Er war u. a. Träger des Preußischen Roten Adlerordens 3. Klasse mit Schleife, des Preußischen Kronenordens 2. Klasse, des Chinesischen Doppelten Drachenordens 2. Klasse 3. Stufe und des Türkischen Osmaniéordens 3. Klasse.

Im Essener Stadtteil Rüttenscheid ist die Klüpfelstraße nach ihm benannt.

Literatur

  • Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Wer war was? 1985
  • Hugo Schäffer: Württembergischer Nekrolog für das Jahr 1915

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