- Luftangriffe auf Salzburg
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Die alliierten Luftangriffe auf Salzburg während des Zweiten Weltkrieges begannen erst ab Anfang 1944. Bis dahin lag Salzburg im Gegensatz zu den meisten Städten des Deutschen Reiches außerhalb der Reichweite der alliierten Bomberflotten. Erst mit dem alliierten Vormarsch in Italien und nach der darauffolgenden Errichtung von Stützpunkten in Süditalien geriet Salzburg in das Zielgebiet alliierter Bomber. Erste Aufklärungsflüge der Alliierten zur Auskundschaftung möglicher Ziele begannen ab Anfang 1944. Diese lösten vielfach Luftalarm aus. Als strategisches Ziel in Salzburg galten insbesondere die Bahnanlagen in der Stadt. Diese waren bedeutsam für den militärischen Nachschub nach Norditalien. Ab 1943 ließ Gauleiter Gustav Adolf Scheel in den Stadtbergen erste Luftschutzbunker errichten.
Im 16. Oktober 1944 erfolgte der erste schwere Luftangriff auf Salzburg. Zielgebiet war hierbei die historische Altstadt. Dieser Angriff forderte 245 Todesopfer. Er war der schwerste aller 15 Luftangriffe auf die Stadt. Stark beschädigt oder zerstört wurden unter anderem:
- die Domkuppel
- das Kaiviertel
- das Bürgerspital
- die Kirche St. Blasius
- das Museum Carolino Augusteum
- das Wohnhaus des Amadeus Mozart
- sowie weite Areale um den Salzburger Hauptbahnhof
Als Gesamtschaden an Gebäuden ließ sich feststellen, dass:
- 146 Gebäude vollständig zerstört wurden
- 73 Gebäude schwer zerstört wurden
- 90 Gebäude mittelschwer zerstört wurden
- 210 Gebäude leicht zerstört wurden
Rund 2.362 Menschen wurden obdachlos. Lebend aus den Trümmern konnten 129 Menschen geborgen werden.
Bis zum letzten Luftangriff auf Salzburg am 1. Mai 1945 kamen, 547 Menschen bei den insgesamt 15 Angriffen um. Salzburg verfügte über schweren Flakschutz deshalb griffen die US Bomber stets aus großer im Bereich von 6.500 bis 8.000 Metern an. Aufgrund dieser großen Abwurfhöhen verfehlten viele auf den Bahnhof zielende Bomben ihr Ziel und trafen das gesamte Stadtgebiet weit verstreut. Bis Kriegsende wurden dadurch rund 46 % aller Gebäude beschädigt oder zerstört. Dies entsprach rund 7.600 Wohnungen. 14.563 Menschen wurden obdachlos. Ab 1945 erfolgten auf Luftangriffe auf kleinere Orte in der Umgebung Salzburgs. So auf Grödig, Hallein, Bischofshofen und Schwarzach.
Durch die kampflose Übergabe der Stadt durch den Oberst Hans Lepperdinger an die US Army am 4. Mai 1945 konnten weitere Schäden verhindert werden. Der Wiederaufbau der Stadt dauerte rund 15 Jahre. Bis heute kommt es zu Zwischenfällen mit Blindgängern, insbesondere bei Tiefbauarbeiten im zentralen Stadtgebiet.
Literatur
- Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945. Propyläen Verlag, München 2002, 592 S., ISBN 3-549-07165-5
- Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs, Universitätsverlag A. Pustet, Salzburg 1984 ISBN 3-7025-0197-5
- Heinz Dopsch, Robert Hoffmann: Geschichte der Stadt Salzburg, Universitätsverlag A. Pustet, Salzburg 1996,ISBN 3-7025-0340-4
- Bernhard Paumgartner: Salzburg, Residenzverlag, Salzburg, 1966
- Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg Nr. 11: Historischer Atlas der Stadt Salzburg, Salzburg, 1999
- Friederike Zaisberger: Geschichte Salzburgs. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1998, ISBN 3-7028-0354-8
Weblinks
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