- Grödig
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Grödig Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Salzburg Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung Kfz-Kennzeichen: SL Fläche: 23,09 km² Koordinaten: 47° 44′ N, 13° 2′ O47.73333333333313.033333333333446Koordinaten: 47° 44′ 0″ N, 13° 2′ 0″ O Höhe: 446 m ü. A. Einwohner: 6.936 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 300,39 Einw. pro km² Postleitzahl: 5082 Vorwahl: 06246 Gemeindekennziffer: 5 03 14 NUTS-Region AT323 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dr.-Richard-Hartmann-Straße 1
5082 GrödigWebsite: Politik Bürgermeister: Richard Hemetsberger (VP + Pf) Gemeinderat: (2009)
(25 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Grödig im Bezirk Salzburg-Umgebung (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Grödig ist eine Marktgemeinde im Salzburger Land im Bezirk Salzburg-Umgebung in Österreich mit 6936 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Innerhalb des Salzburger Lands liegt Grödig im Flachgau am südwestlichen Rand des Salzburger Beckens. Es befindet sich am Fuß des Untersbergs, an der Tauernautobahnanschlussstelle Salzburg-Süd.
Katastralgemeinden sind: Glanegg, Grödig. Ortschaften sind Eichet, Glanegg, Grödig, Fürstenbrunn, St. Leonhard.
Namensherkunft
Bei der Namensherkunft – Ersterwähnung ad crethica [ecllesia] (Notitia arnonis 790) – gibt es zwei gängige Möglichkeiten: Friaulisch cret bedeutet „der Fels“, italienisch crett bedeutet „der Riss, die Spalte, die Felsspalte“ (Verbindung mit dem Untersberg und seinem Bergbau liegt nahe); der Name dürfte also in die Römerzeit Iuvavums datieren.
- St. Leonhard: Die Kirche ist dem Heiligen Leonhard von Limoges geweiht (Patron der Tiere). (Lt. Koch-Sternfeld waren die ursprünglichen Namen für „das stille Tal von St. Leonhard“ Tuval und Grafengaden.)[1]
- Eichet: Eichenwälder im Moor der Glan, die Bauern mussten im Mittelalter Eicheln als Lehen abgeben, der Name ist in der Nachbarschaft häufiger (z. B. Eichet bei Loig)
- Glanegg: Nach der Glan, keltisch glann „Wasser“, egg „rein“ (hier kann aber auch nur Bezug zum Schloss Glanegg vorliegen, egg „Eck, Felsen, Landmarke“ oder Umdeutung)
- Fürstenbrunn: Fürsterzbischöfe bezogen ihr Wasser aus dem Brunnen dieses Ortsteils
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Grödig hat 25 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist Richard Hemetsberger (VP+Pf).
Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist: „Rot über Silber geteilt, darin oben ein vorwärtsgekehrter silberner (weißmarmorner) wasserspeiender Löwenkopf, der Schwall ergießt sich in fünf blauen Strahlen in das untere Schildfeld.“ Diese fünf Strahlen sollen die fünf Ortsteile von Grödig darstellen.
Geschichte
- Steinzeit: Keine Funde bis auf einige Speerspitzen; keine Anzeichen für eine Siedlung
- Bronzezeit: Erste große Siedlung im Süden von Grödig, Grabhügel in der Nähe des Friedhofes: Diese wurden 1941 und 1953 erforscht. Man fand Waffen, Gefäße und Schmuck.
- Eisenzeit: Keine Funde; Verlagerung des Siedlungsraumes in Richtung Hallein wegen Salzabbau
- Römerzeit: Grödig besonders wichtig aufgrund des Untersberger Marmors. Funde: Gräber, Münzen, Waffen, Römerstein in der Friedhofsmauer (202 n. Chr. aufgestellt).
- 482: Tod des Heiligen Severin, Baiuwareneinfälle, Evakuierung der römischen Bürger durch Odoaker, jedoch blieben viele Einwohner in Grödig. Die Gräber aus dieser Zeit hatten keine Grabbeigaben mehr.
- 6. und 7. Jahrhundert: Grödig wird wichtig für die Baiuwaren (2. Lautverschiebung: Diese wurde nur in Gebieten mit einer hohen Anzahl an Baiuwaren durchgesetzt, vergl. Adnet, Kuchl)
- 790: Erste urkundliche Erwähnung in der Notitia arnonis. Bischof Arno zählt in diesem Schriftstück die Besitzungen der Salzburger Kirche auf. Dabei wird Grödig unter ad crethica ecllesia cum territorio aufgezählt.
- Mittelalter: Wenig bekannt. Grödig wurde der Abtei St. Peter unterstellt und von derselben verwaltet.
- 1136: Stollen durch den Mönchsberg, Beginn der Arbeiten am Almkanal, der Wasser für die Stadt Salzburg liefern sollte, unter Meister Albert
- 1143: Fertigstellung des ersten Teilstücks des Almkanals
- 1150: Grödig wird zur Pfarre
- 1260: Durchstichstrecke von Grödig bis zum Almkanal
- 1525: Bauernaufstände: Obwohl sich einige Bauern formierten, blieben die Aufstände in Grödig eher unbeachtet.
- 1645: Umbau des Schlosses Glanegg unter Erzbischof Marcus Sitticus
- 1809: Pater Joachim Haspinger (neben Andreas Hofer Anführer der Bauernaufstände in Tirol) dringt bis Grödig vor. Im Nachbarort formieren sich allerdings bayerische Truppen, Rückzug der Bauernscharen
- 1848: Grödig wird eine Gemeinde
- 1869: Der Almkanal dient als Energiespender für viele Betriebe und Fabriken: 13 Firmen
- 1868: Bau der Straßenbahn Salzburg bis St. Leonhard/Drachenloch: Pferdestraßenbahn, später Dampftramway, dann die Rote Elektrische; Haltestellen: Grödig, St. Leonhard, Drachenloch
- 1886: Im Zuge der zunehmenden Industrialisierung wird ein Bahnhof gebaut.
- 1907/08: Weiterbau nach Hangenden Stein, in Jahr darauf Königsseebahn bis nach Berchtesgaden (Grüne Elektrische)
- 1. Weltkrieg: Eines der größten Kriegsgefangenenlager in Österreich-Ungarn entsteht in Grödig, ca. 40.000 (zumeist russische) Gefangene. Heute erinnert der Russenfriedhof an das Lager.
- Zwischenkriegszeit: Notgeld; da der Staat zu viel Papiergeld in Umlauf brachte, horteten viele Menschen ihr Münzgeld. Um diesen Mangel zu beheben, bekamen viele Gemeinden „ihr eigenes Geld“.
- NS-Regime und Zweiter Weltkrieg: 17. November 1944 Bombenangriff: 65 Todesopfer
- 1953: Endgültige Einstellung der Straßenbahn, Abriss des Bahnhofs
- 1959–1961 Bau der Untersbergbahn, seinerzeit eine technische Meisterleistung
Städtepartnerschaften
Die Gemeinde Grödig ist seit 1990 Mitglied im Klima-Bündnis. Es besteht eine Partnerschaft mit dem Rio-Negro-Schutzgebiet, Region um den Rio Negro (Amazonien).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Grödig- Untersberg mit seinem Höhlenreichtum (im Besonderen die Kolowrat-Höhle am Dopplersteig unterhalb des Zeppezauerhauses) und seinem bekannten Sagenkreis, Seilbahn von St. Leonhard
- Untersbergmuseum mit Kugelmühlen in Fürstenbrunn, Steinbrüchen des Untersberger Marmors
- Radiomuseum
- Schloss Glanegg mit Gutshofbrunnen
- Römerstein
- Pfarrkirche Grödig
- Wallfahrtskirche St. Leonhard
- Gedächtnissäulen im Kieferbruch
- Kriegerdenkmal Grödig
- Nepomuk-Brunnen in St. Leonhard
- St. Christophorus-Brunnen am Marktplatz in Grödig
- Spielbergbrunnen in Grödig
- Grödiger Bauerntheater
Sport
Mit der Untersbergbahn verfügt Grödig über ein kleines Insider-Skigebiet, das besonders unter Variantenfahrern und Tourengehern der Gegend bei Lawinenlage beliebt ist.
Der Fußballklub SV Grödig spielte in der (Saison 2008/2009) in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse (Erste Liga).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Victor Band (1897–1973), Reichstagsabgeordneter der NSDAP
- Adi Macek (* 1939), Fußballspieler
- Harald Krassnitzer (* 1960), Schauspieler
- Genia Kühmeier (* 1975), Sopranistin
Weblinks
Commons: Grödig – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- Gemeindedaten von Grödig. In: Statistik Austria.
- Grödig. In Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke. Band 3. Salzburg 1815; S. 130
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