Lützelbuchen

Lützelbuchen

Lützelbuchen ist der Name einer Dorfwüstung bei Hanau-Mittelbuchen, Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Die Ersterwähnung der Mark Buchen stammt aus einer Schenkung an das Kloster Lorsch und datiert in das Jahr 798.[1] Eine Unterscheidung zwischen den beiden späteren Buchen-Orten Wachenbuchen, Mittelbuchen und dem später wüst gewordenen Lützelbuchen wurde zu dieser Zeit noch nicht getroffen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist in einer Urkunde des Jahre 1266 die Nennung eines Buchen minor auf Lützelbuchen zu beziehen, das als Lucziln Buchen erstmals 1360 erwähnt wird. Der Name leitet sich aus dem altdeutschen Begriff lützel (= klein) ab.

Lützelbuchen gehörte zum Amt Büchertal in der Grafschaft Hanau. Der Ort wurde wahrscheinlich um 1458 verlassen. 1495 wurde Lützelbuchen noch zweimal genannt sowie zuletzt 1607. Wahrscheinlich hatte der Ort damals schon aufgehört zu existieren, kirchliche Unterlagen aus dieser Zeit liegen nicht vor. Lützelbuchen wird aufgrund des Namens des benachbarten Mittelbuchen zwischen diesem und Bruchköbel verortet. Der Straßenname Lützelbuchener Straße in Mittelbuchen verweist auf die abgegangene Ortschaft.

Bei Ausgrabungen im Jahre 2002 wurden vom Hanauer Geschichtsverein zwischen der Lützelbuchener und der Flensburger Straße sowie der Straße An den Römerkastellen auch mittelalterliche Befunde freigelegt, darunter ein Grubenhaus, die wahrscheinlich als Reste der Wüstung zu deuten sind.[2]

Literatur

  • G. Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstentum Hessen... = Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, 7. Supplement. Kassel 1858, S. 378.
  • Lützelbuchen, Gem. Hanau. In: Historisches Ortslexikon www.lagis-hessen.de (Stand: 16. April 2010).
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926 S. 73f.
  • Eugen Heinz Sauer: Büchertalgeschichten. Festbuch zur 1200-Jahr-Feier der Stadtteile Hanau-Mittelbuchen und Maintal-Wachenbuchen. (Hanau-Mittelbuchen 1997), bes. S. 80f.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Bd. 1. 767-1300. Publikationen aus den königlich-preußischen Staatsarchiven, Hirzel, Leipzig 1891 Nr. 14.
  2. www.hanauer-geschichtsverein.de
50.1799218.900127

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Amt Büchertal — Das Amt Büchertal war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine historische Verwaltungseinheit in der südlichen Wetterau und zentraler Bestandteil der Grafschaft Hanau Münzenberg. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Wachenbuchen — Ansicht des Burggeländes von Südosten. Der größte Teil der Anlage wird heute von einem Vogelschutzgehölz be …   Deutsch Wikipedia

  • Burg der von Buchen — ehem. Burg Wachenbuchen Ansicht des Burggeländes von Südosten. Der größte Teil der Anlage wird heute von einem Vogel …   Deutsch Wikipedia

  • Maintal-Wachenbuchen — Wachenbuchen Stadt Maintal Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Mittelbuchen — Stadt Hanau Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Wachenbuchen — Stadt Maintal Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”