- Wachenbuchen
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Wachenbuchen Stadt MaintalKoordinaten: 50° 10′ N, 8° 52′ O50.1683666666678.8589611111111128Koordinaten: 50° 10′ 6″ N, 8° 51′ 32″ O Höhe: 128 m Einwohner: 3.262 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1. Juli 1974 Postleitzahl: 63477 Vorwahl: 06181 Wachenbuchen ist der kleinste Stadtteil von Maintal im Main-Kinzig-Kreis in Hessen und hat 3.262 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2009).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Wachenbuchen liegt im östlichen Rhein-Main-Gebiet, ca. 17 Kilometer östlich von Frankfurt am Main und 6 Kilometer nordwestlich von Hanau. Der Ort liegt im Übergangsbereich der historischen Regionen Maingau im Süden und Wetterau im Norden.
Nachbarstädte
Wachenbuchen grenzt im Norden an die Gemeinde Schöneck, im Nordosten an den Hanauer Stadtteil Mittelbuchen. Im Südosten, nach Durchquerung des Forstes, grenzt Wachenbuchen an Hanau-Hohe Tanne und -Wilhelmsbad. Im Südwesten grenzt Wachenbuchen an den Stadtteil Hochstadt.
Geschichte
Durch die fruchtbaren Böden am südöstlichen Rand der Wetterau sind in der Wachenbuchener Gemarkung frühe menschliche Besiedlungen seit der Jungsteinzeit nachgewiesen. Hinzu kommen einige bronzezeitliche Grabfunde. Aus der römischen Kaiserzeit stammt ein Hügelgrab mit Brandbestattung am Simmetsweg sowie ein Viergötterstein (Teil einer Jupitergigantensäule), der 1903 bei Bauarbeiten in der Kirche gefunden wurde. Er befindet sich heute im Heimatmuseum Mittelbuchen.[2]
Die Ersterwähnung der Mark Buchen stammt aus einer Schenkung an das Kloster Lorsch, datiert in das Jahr 798 und ist im Lorscher Kodex überliefert.[3] Namensgebend ist das Adelsgeschlecht der Herren von Buchen, Vorgänger der Herren und Grafen von Hanau. In der Gemarkung ist als Bodendenkmal noch nachweisbar die Burg der Herren von Buchen, welche sich südöstlich des heutigen Ortsrandes befindet. Der Urkunde ist nicht zu entnehmen, ob es sich um das heute zu Hanau gehörende Mittelbuchen oder das schon im Mittelalter zur Wüstung gewordene Lützelbuchen handelt, sie werden gemeinsam als Mark bezeichnet. Im Jahre 1998 feierten Maintal-Wachenbuchen und Hanau-Mittelbuchen deshalb das 1200-jährige Jubiläum gemeinsam. Die Orte bildeten das Kerngebiet des späteren Amtes Büchertal
Die erste explizite Erwähnung von Wachenbuchen allein fällt in das Jahr 1243. Reinhard I. von Hanau macht dem Kloster Eberbach eine Schenkung in Wachenbuchen[4]
Wachenbuchen besaß keine aufwendige Stadtmauer wie etwa die beiden Nachbarorte Hochstadt und Mittelbuchen. Eine kleine Dorfmauer existierte, deren Reste noch am alten Friedhof sichtbar sind. In Krisenzeiten dürfte eher die Kirche mit dem ummauerten Hof den Einwohnern Schutz geboten haben.
In Nachbarschaft zur Kirche ist heute sehenswert das alte Rathaus von 1555 sowie zahlreiche weitere Fachwerkbauten im alten Ortskern.
Neben der Landwirtschaft, die wegen der großen Gemarkungsfläche noch heute ein wichtiges Gewerbe ist, gab es im Gefolge der Hanauer Betriebe bis ins 20. Jahrhundert auch Diamantschleifer. Dazu kam Kleingewerbe des Handwerks und Handels, Berufe, die zum beträchtlichen Teil von den zahlreichen ortsansässigen Juden ausgeübt wurden.
Wachenbuchen hatte bis 1933 einen hohen Anteil an jüdischer Bevölkerung (1933 waren noch 83 Einwohner Mitglieder der jüdischen Gemeinde = 5,7 % von 1.465 Einwohnern), gegen die sich in der Zeit des Nationalsozialismus Verfolgungsmaßnahmen richteten. Die um 1880 erbaute Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 im Inneren zerstört (die Gebäudehülle steht noch in der Straße Alt Wachenbuchen/ Ecke Hainstraße und dient heute als Wohnhaus); ganz zerstört wurde 1938 die benachbarte jüdische Schule. Mindestens 46 der in Wachenbuchen geborenen oder dort längere Zeit wohnhaften jüdischen Einwohner kamen in Konzentrationslagern ums Leben.
Markant ist heute der durch eine Fernmeldeanlage weithin sichtbare Turm auf dem Hühnerberg, der höchsten Erhebung von Maintal.
Am 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde Wachenbuchen mit den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und der Stadt Dörnigheim im Zuge der Gebietsreform in Hessen per Gesetz zur neuen Stadt Maintal zusammengefasst.
Einwohnerentwicklung
- 1632[5]: 61 Familien
- 1634: 97 Bedezahler
- 1646: 24 Bedezahler
- 1683: 56 Bedezahler
- 1707: 63 Familien
- 1754: 98 Familien = 372 Einwohner
Verkehr und Infrastruktur
Wachenbuchen hat von den Maintaler Stadtteilen die schwächste Infrastruktur. Durch 3 Buslinien ist Maintal mit den anderen Stadtteilen und mit dem Bahnhof Maintal Ost sowie mit Hanau und Frankfurt am Main direkt verbunden. Über Landstraßen sind Niederdorfelden, Schöneck, Mittelbuchen, Hochstadt und Hanau zu erreichen.
Die Grundschule für junge Wachenbuchener ist die Büchertalschule. Sie ist zwischen Wachen- und Mittelbuchen gelegen.
Literatur
- Peter Heckert: Liebenswertes Wachenbuchen. Hanau 1997.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926 S. 73f.
- Eugen Heinz Sauer: Büchertalgeschichten. Festbuch zur 1200-Jahr-Feier der Stadtteile Hanau-Mittelbuchen und Maintal-Wachenbuchen. Hanau-Mittelbuchen 1997.
Weblinks
Commons: Wachenbuchen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Stadt Maintal: Statistische Daten PDF-Datei 14,5 KB
- ↑ a b Siehe Marion Mattern: Römische Steindenkmäler vom Taunus- und Wetteraulimes mit Hinterland zwischen Heftrich und Großkrotzenburg. CSIR Deutschland II,12, Mainz 2001, S. 149f., Nr. 329.
- ↑ Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Bd. 1. 767-1300. Publikationen aus den königlich-preußischen Staatsarchiven, Hirzel, Leipzig 1891 Nr. 14.
- ↑ E.H. Sauer (Siehe Literatur, S. 75.).
- ↑ In den Jahren 1632, 1707 und 1754 wurde in der Grafschaft Hanau die Zahl der Einwohner ermittelt. Diese Zahlen sind hier wiedergegeben nach Erhard Bus: Die Folgen des großen Krieges – der Westen der Grafschaft Hanau-Münzenberg nach dem Westfälischen Frieden. In: Hanauer Geschichtsverein: Der Dreißigjährige Krieg in Hanau und Umgebung = Hanauer Geschichtsblätter 45 (2011), ISBN 978-3-935395-15-9 (formal falsche ISBN), S. 277-320 (289ff.); die übrigen Zahlen nach Heckert, S. 48 u. 57.
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