Marien-Gymnasium Werl

Marien-Gymnasium Werl
Städtisches Marien-Gymnasium Werl
Marien-Gymnasium Werl
Schulform Gymnasium
Gründung 1907
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 33′ 17″ N, 7° 54′ 15″ O51.5547222222227.9041666666667Koordinaten: 51° 33′ 17″ N, 7° 54′ 15″ O
Schüler 1004 Schüler (Stand: 2006)
Leitung Michael Prünte
Website http://www.mg-werl.de

Das Städtische Marien-Gymnasium Werl, gegründet 1907 als städtische Jungenschule in der Form des Progymnasiums, stand lange Jahre unter geistlicher Leitung. Die Schule griff die fast vergessene Tradition einer kleinen Lateinschule in der ehemals kurkölnischen Stadt Werl nach längerer Unterbrechung auf.

Schulhof

1912 wurde aus dem Progymnasium ein Vollgymnasium, das von dem Direktor Johannes Spieker, einem Geistlichen des Bistums Paderborn geleitet wurde. Ein schon bei Gründung des Progymnasiums geplantes Konvikt, ein Internat im Eigentum des Paderborner Bischofs, bot vor allem Jungen aus der ländlichen Umgebung von Werl, auch aus dem nahen Sauerland, die einen geistlichen Beruf anstrebten, die Chance zum Besuch eines Gymnasiums.

In der NS-Zeit wurde der geistliche Schulleiter seines Amts enthoben. Aus dem Marien-Gymnasium wurde eine „Deutsche Oberschule für Jungen“. Gleich nach Kriegsende eröffnete die Schule, deren Gebäude nach der Besetzung der Stadt Werl durch amerikanische Truppen noch von einem deutschen Bombenflugzeug zerstört worden war, ihre Tore wieder – zunächst in geliehenen Räumen – als städtisches humanistisches Gymnasium. 1948 wurde auch wieder, wie vor der NS-Zeit, auf Vorschlag des Erzbischofs von Paderborn, ein geistlicher Leiter berufen. Dieser Leiter, Rudolf Preising, wurde später, vor allem wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte, Ehrenbürger der Stadt Werl.

Das hohe Niveau, das das kleinstädtische humanistische Gymnasium gerade in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg erreichte, ist auch daran abzulesen, dass einer der Lehrer, der Latinist Heinz Heubner in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen (Herausgabe einer kritischen Ausgabe von Werken des Publius Cornelius Tacitus) den Ehrendoktor der Basler philosophischen Fakultät erhielt und vom Land Nordrhein-Westfalen mit dem Titel „Professor“ ausgezeichnet wurde. Ein anderer, Hugo Staudinger, wurde als Professor für Geschichte an die damalige Gesamthochschule Paderborn berufen.

1968 erhielt die Schule erstmals (von der NS-Zeit abgesehen) einen nicht-geistlichen Leiter. Sie entwickelte sich vom humanistischen Gymnasium zu einem neusprachlich-naturwissenschaftlichen Gymnasium, das auch weiter die alten Sprachen anbot, und von einem Jungengymnasium zu einer koedukativen Schule.

Die heute vierzügige Schule spielt in dem auch sonst mit weiterführenden Schulen gut ausgestatteten Zentralort des westlichen Kreisgebietes des Kreises Soest seit jetzt 100 Jahren eine kulturell wichtige Rolle. Außerdem ist das Marien-Gymnasium die größte Schule Werls mit mehr als 1000 Schülern (Stand 2006).

Bekannte Schüler und Lehrer

  • Alfred Dregger (1920–2002), Politiker (CDU), war Schüler
  • Andreas Englisch (* 1963), Journalist und Sachbuchautor, war Schüler (Abitur 1983)
  • Uwe Grauer (* 1970), Fußballspieler und -trainer, war Schüler (Abitur 1989)
  • Hugo Staudinger (1921–2004), Historiker und Wissenschaftstheoretiker, war Lehrer
  • Rudolf Preising (1948 - 1968) Schulleiter des Gymnasiums

Literatur

  • Gerhard Bönnemann(†), Ludwig Siegeroth, Siegfried Hein, Alwin Kunz(†), Erwin Hachmann, Franz Berning(†), Karl Tilke, Rudolf Löer, Franz-Josef Hense: 75 Jahre Marien-Gymnasium Werl. 1907–1982. Dietrich Coelde, Werl 1982, 131 S.

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