- Madeleine Duncan Brown
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Madeleine Duncan Brown (* 5. Juli 1925 in San Antonio, Texas; † 22. Juni 2002 in Dallas County, Texas) soll von 1948 bis 1969 die Geliebte des US-Präsidenten Lyndon B. Johnson gewesen sein.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Madeleine Duncan Brown war mit James Glynn Brown, einem ehemaligen Soldaten des US Marine Corps verheiratet, der mit einer Hirnverletzung aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrte und fortan in einer geschlossenen Anstalt untergebracht war. Sie selbst arbeitete nach dem Krieg in einer Werbeagentur in Dallas.
Johnson soll sie nach ihrer eigener Aussage erstmals im Adolphus Hotel in Dallas getroffen haben, kurz nachdem er 1948 in den Senat gewählt worden war. Aus der Beziehung stammt nach Browns Behauptung der gemeinsame Sohn Stephen Mark Brown (* 27. Dezember 1950 † 28. September 1990), der früh an Krebs starb. Der Anwalt und Buchautor Barr McClellan, dessen Kanzlei für die Johnson-Administration arbeitete, bestätigte später, dass Johnson für das gemeinsame Kind Unterhalt zahlte.
In ihren Memoiren schreibt sie, ihre Beziehung mit Johnson sei in Texas ein offenes Geheimnis gewesen. Zugleich berichtet sie, dass er in das Attentat auf John F. Kennedy am 22. November 1963 verwickelt war. Nach ihrer Aussage besuchte sie am Abend des 21. November 1963 eine Party im Hause Clint Murchisons, die dieser zu Ehren des FBI-Direktors J. Edgar Hoover gab. Anwesend waren außerdem Haroldson Hunt, Richard Nixon, Hoovers Stellvertreter Clyde Tolson, der Bürgermeister von Dallas Earle Cabell, Kennedys Sonderberater John J. McCloy, Jack Ruby sowie mehrere Mafia-Bosse, Zeitungs- und TV-Reporter. Plötzlich kam Johnson unerwartet dazu und verschwand sogleich mit einer kleinen Gruppe in Murchisons Arbeitszimmer. Nach der Unterredung kam er mit hochrotem Kopf und etwas verängstigt wieder heraus, begrüßte seine Geliebte und flüsterte ihr zu: „After tomorrow those goddamn Kennedys will never embarrass me again—that’s no threat—that’s a promise.“ (Nach dem morgigen Tag werden mich diese gottverdammten Kennedys nie wieder in Verlegenheit bringen. Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen.)[1]
Madeleine Brown kannte auch Lee Harvey Oswald, den sie vor dem Attentat mehrmals bei Jack Ruby in dessen Carousel Club sah.
Des Weiteren sagte sie, dass Johnson am Morgen des 1. Januar 1964 ihr gegenüber erklärte, dass Kennedy einer Verschwörung zum Opfer fiel: „It was Texas oil and those fucking renegade intelligence bastards in Washington.“ (Das waren die Ölbarone von Texas und diese gottverdammten abtrünnigen Geheimdienst-Bastarde in Washington.)[2] Brown meint, der Plan, Kennedy zu töten, gehe wahrscheinlich auf den Konvent der Demokratischen Partei von 1960 zurück, als Kennedy – und nicht Johnson – am 14. Juli 1960 zum Präsidentschaftskandidaten gewählt wurde. Der Milliardär Haroldson Hunt sagte damals zu Madeleine Brown: „We may have lost a battle but we’re going to win a war.“ (Wir haben vielleicht eine Schlacht verloren, aber den Krieg werden wir gewinnen.)
Die Beziehung endete 1969, vier Jahre vor dem Tode Johnsons.
Ihre Aussagen über das Kennedy-Attentat hat Madeleine Brown mehrfach wiederholt und konkretisiert, so am 30. Juni 1997 in der Jeff Davis Show, später in einem 80-minütigen TV-Interview mit dem Journalisten Robert Gaylon Ross.[3] Der französische Autor William Reymond verarbeitete ihre Aussagen in zwei Büchern über das Attentat.[4] Reymond gelang es darüber hinaus, mit Johnsons Financier und Vertrauten, dem texanischen Millionär Billie Sol Estes (englischer Artikel) zu sprechen, dem letzten noch lebenden Zeugen des Attentats, der Madeleine Browns Erinnerungen bestätigte und die Hintermänner der Verschwörung benannte. Dass Johnson in das Attentat verwickelt war, behauptet auch dessen langjähriger Anwalt Barr McClellan (englischer Artikel), der darüber ein Buch verfasste.[5] Eine Schlüsselfigur und zugleich einer der Scharfschützen im sechsten Stock des Schulbuchlagers war nach seiner Auffassung Malcolm Wallace (1921–1971). Er stand 1952 wegen eines Mordes vor Gericht, wo er von einem Anwalt Johnsons verteidigt und zu fünf Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden war. Später kam er durch einen Autounfall ums Leben.[6] Madeleine Brown bezeichnet ihn als Johnsons „hatched man“ (Mann fürs Grobe).
Wie fast alle Aussagen zum Kennedy-Attentat sind auch diese umstritten und werden von anderen Autoren bezweifelt.
Literatur
- Madeleine Duncan Brown, Texas in the Morning. The Love Story of Madeleine Brown & President Lyndon Johnson, Baltimore: The Conservatory Press, 1997.
- William Reymond, JFK – autopsie d’un crime d’État, Paris: Flammarion, 1998.
- William Reymond, JFK – le dernier témoin, Paris: Flammarion, 2003 (Paperback 2005).
- Philipp F. Nelson, LBJ: The Mastermind of JFK’s Assassination, Bloomington: Xlibris Corporation, 2010, ISBN 978-1-4535-0301-0
Einzelnachweise
- ↑ Madeleine Duncan Brown, Texas in the Morning. The Love Story of Madeleine Brown & President Lyndon Johnson, Baltimore: The Conservatory Press, 1997, S. 166
- ↑ Ebenda, S. 189
- ↑ Vgl. auch Robert Gaylon Ross, The Elite Serial Killers of Lincoln, JFK, RFK, & MLK, Spicewood, Texas, 2001.
- ↑ http://home.arcor.de/traumpaar99/Jack/artikel34.html
- ↑ Barr McClellan, Blood, Money and Power: How L. B. J. Killed J. F. K., New York: Hannover House, 2003.
- ↑ http://home.earthlink.net/~sixthfloor/wallace.htm
Weblinks
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