Maikäferkaserne

Maikäferkaserne

Die Maikäferkaserne war von 1851 bis 1918 die Kaserne des Garde-Füsilier-Regiments in der Chausseestraße in Berlin. Dieses Regiment wurde auch die Maikäfer genannt, wodurch auch die Kaserne ihren Namen erhielt.

Geschichte

Maikäferkaserne
Maikäferkaserne

Von 1851 bis 1918 hatte das Garde-Füsilier-Regiment seine Garnison in der Berliner Chausseestraße 89–92 und Kesselstraße 1–2. Vor dem Kasernentor stand der Spruch: “Es lebe hoch das Regiment, welches sich mit Stolz Maikäfer nennt.” 

Erbaut wurde die Maikäferkaserne von 1849 bis 1851 unter Einbeziehung der Überreste des Offizierskasinos der in der Nacht des 18. März 1848 abgebrannten Artillerie-Wagenhäuser, als „Kaserne vor dem Oranienburger Tor“. Die drei an der Chausseestraße stehenden hintereinander gerückten Gebäude dienten zur Aufnahme je eines Bataillons. In einer eigenartigen Bauweise wurden die Gebäude ohne Korridor gebaut. Vor und hinter jeder Mittelmauer lagen die Mannschaftsstuben mit separaten Treppenzugang. Jede Kompanie hatte einen abgeschlossenen Bereich; große Stuben, die über eine eigene Treppe zu erreichen war. Die verputzten Fassaden waren verquardert.

1915 diente Hans Leip beim Garde Füssilier Regiment. In der Wachstube der Maikäfer-Kaserne soll er vor der Abfahrt nach Russland das Lied Lili Marleen geschrieben haben.

Am 9. November 1918 (Mitbeginn der Novemberrevolution) versuchte ein Trupp von Demonstranten das Einfahrtstor in der Mühlenstraße aufzubrechen. Nachdem es ihnen gelungen war, stürmten sie in den Kasernenhof. Hierbei eröffnete ein Offizier das Feuer und erschoss den Gastwirt Richard Glatte, den Monteur Franz Schwengler sowie den Werkzeugschlosser und Spartakisten Erich Habersaath. Nach ihm wurde die angrenzende "Kesselstraße" der Kaserne in "Habersaathstraße" umbenannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte eine Nutzung als Polizeikaserne, der Exerzierplatz wurde zum Polizeisportplatz bzw. als Polizeistadion ausgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne mit Ausnahme weniger erhaltener Nebengebäude zerstört und danach abgerissen. Ab 1950 entstand dort das Stadion der Weltjugend.

Seit dem 19. Oktober 2006 wird auf diesem Gelände die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes gebaut.

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