- Maloja (1906)
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Maloja Schiffsdaten Flagge Schweiz andere Schiffsnamen - Tosto
- Panis
- Nora
Heimathafen Basel Eigner Schweizerische Reederei A.G. (Swiss Shipping Co. Ltd.), Basel
Bauwerft S.P. Austin & Son Ltd., Sunderland Stapellauf 1906 Verbleib Am 7. September 1943 versenkt Schiffsmaße und Besatzung Länge 81,59 m (Lüa)Breite 11,52 m Tiefgang max. 5,28 m Vermessung 1.781 BRT Maschine Maschine Dampfmaschine, T-3 Zyl. G. Clark Ltd. , Sunderland Maschinen-
leistung1.200 PS (883 kW) Geschwindigkeit max. 9,0 kn (17 km/h) Propeller 1 Transportkapazitäten Tragfähigkeit 1.028 tdw Das Frachtschiff Maloja, war ein Schweizer Handelsschiff, das am 7. September 1943 vor Korsika durch britische Flugzeuge versenkt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Technisches und Vorgeschichte
Die Maloja wurde erst im Zweiten Weltkrieg unter Schweizer Flagge gebracht. Es handelt sich um das zweite Schiff im schweizerischen Schiffsregister für Handelsschiffe. Es gehörte schon vor dem Eintrag der Schweizerische Reederei A.G. (Swiss Shipping Co. Ltd.) in Basel.
Die Maloja wurde bei S. P. Austin & Sons Ltd., Sunderland im Juni 1906 als Kohledampfer fertig gestellt. Damals hiess das Schiff noch Tosto und hatte als Heimathafen Newcastle. Der Erstbesitzer war die Reederei Pelton Steamship Company. Im Jahr 1932 wurde das Schiff an A. P. Anastassatos verkauft welche es in Panis umbenannte. Neuer Heimathafen war Kefalonia. Im Jahr 1937 erfolgte ein erneuter Verkauf an J. Vassiliou mit Umbenennung in Highbury und neuem Heimathafen London. Im Jahr 1938 erwarb A. P. Anastassatos das Schiff ein weiteres Mal und benannte es Nora mit neuem Heimathafen Panama. Am 5. Dezember 1940 erfolgte der Kauf durch die Schweizerische Reederei A.G. sowie die Umbenennung in Maloja, Heimathafen blieb zunächst Panama. Dabei ist zu beachten, dass es erst ab dem 9. April 1941 möglich war, Seeschiffe in der Schweiz zu registrieren. Diese Möglichkeit wurde sogleich ergriffen und seit dem 24. April 1941 war der Heimathafen Basel.
Die Versenkung
Die Maloja verliess am 1. September 1943 den Hafen von Lissabon mit dem Ziel Genua. Geladen hatte das Schiff eine Ladung Kopra. Am 7. September 1943 schrieb der Kapitän Klaas R. Heeres aus Holland noch in sein Schiffstagebuch; «Schönes Wetter, ruhige See, gute Sicht». Als sich das Schiff genau nördlich von Korsika befand, wurde es um 16:10 von zehn nicht identifizierten Flugzeugen angegriffen. Diese stiessen von Backbord herab und begannen ohne Warnung die Brücke, das Ruderhaus und die an Bord befindliche Besatzung mit Bordkanonen und Machinengewehrsalven zu bestreichen. Schon nach zwei Attacken begann das Schiff zu brennen. Dann wurden zwei Torpedos abgeworfen, von denen einer vorne die Steuerbordseite traf. Der Kapitän befahl die Aufgabe des Schiffe und das Fieren der Rettungsboote. Eines davon wurde dabei allerdings durch den Propeller zerschlagen. Auch bei den andern Boote mussten die Schusslöcher mit Stofffetzen abgedichtet werden. Die Besatzung schaffte es gerade noch in die Boote, da kenterte die schon ganz auf der Seite liegende Maloya durch und sank. Es waren dreizehn Minuten seit dem ersten Angriff vergangen, bis die Maloja sank und eine grosse Öllache zurückliess.
Beim anschliessenden Durchzählen fehlten drei Matrosen, die entweder im Kugelhagel starben oder bei der Explosion des Torpedos ins Wasser geschleudert wurden. Sieben weitere Besatzungsmitglieder waren verletzt. Nach einer Nacht erreichten die zwanzig Überlebenden den korsischen Fischerhafen Calvi. Im seinen Rapport an die eidgenössischen Behörden hielt der Kapitän fest, dass ein Irrtum ausgeschlossen werden könne, da die weisse Aufschrift SWITZERLAND vor dem Auslaufen in Lissabon neu gestrichen wurden, und die Flugzeuge aus rund 50 Meter Entfernung auf das Schiff geschossen hätten und dabei auch auf die am Rumpf angebrachten Schweizer Flaggen zielten. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings die Zuordnung der Flugzeuge nicht möglich, da keiner die Hoheitszeichen erkannt hatte. Im Gegensatz zu der Chasseral die im April 1944 angegriffen worden war, wurde bei der Maloja keine Entschädigung entrichtet. Nachträgliche private Nachforschungen eines ehemaligen Offiziersaspiranten ergaben, dass sich im Archiv der amerikanischen Marine ein Eintrag findet; «7. September 1943 - Schweizer Schiff vor Kap Recallata, Korsika, von Beaufighter irrtümlich angegriffen, torpediert und versenkt». Das Wrack befindet sich auf einer Meerestiefe von 2800 Metern.
Für die Besatzung begann eine kleine Odyssee, besass sie doch weder Geld noch Papiere. Die Italiener, die sich mitten in den Waffenstillstandverhandlungen mit den Alliierten befanden, überstellten sie nach Ajaccio. Dort wurden sie von den französischen Truppen für flüchtige deutsche und italienische Kriegsgefangene gehalten und ins Gefängnis gesteckt. Nach dem das Missverständnis aufgeklärt werden konnte, vergingen 14 Tage bis sie sich mit einem französischen Hilfskreuzer nach Algier einschiffen konnten. Erst dort wurden aus Beständen des amerikanischen Roten Kreuzes neu eingekleidet, denn die Italiener hatten ihnen nur alte italienische Uniformen gegeben. Über Casablanca erreichten sie nach rund 5 Monaten in mehreren Gruppen schliesslich den Ausgangshafen Lissabon, wo sie auch wieder auf die beiden Verletzten stiessen, die in Calvi in Spitalpflege geblieben waren.
Literatur
- Oliver Grivat; Schweizer Schiffe auf allen Weltmeeren, Mondo Verlag 1986
Weblinks
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