- Abrittus
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43.52111111111126.551666666667Koordinaten: 43° 31′ 16″ N, 26° 33′ 6″ O
Abrittus, auch Abrittos oder Abritos, war der Name eines römischen Kastells und der nahe gelegenen Zivilsiedlung in Mösien beim heutigen Rasgrad (Bulgarien).
Abrittus existierte schon in vorrömischer Zeit als thrakische Siedlung und war wohl Sitz der Verwaltung der Strategie Rysiké während der Regierungszeit der letzten thrakischen Könige. Im Jahr 45 wurde die Siedlung Teil der römischen Provinz Moesia inferior. Spätestens seit dem Jahr 78 waren hier Auxiliartruppen stationiert. Im Zweiten Jahrhundert war hier das Standlager der cohors II Lucensium. Kaiser Decius fiel 251 in der Schlacht von Abrittus im Kampf gegen die Goten. Im 4. Jahrhundert wurde das Lager stark befestigt. Unter Justinian wurde die Zivilsiedlung Abrittus restauriert, in der neben angesiedelten Veteranen und Thrakern auch fremde Zuwanderer nachgewiesen werden konnten. Laut Hierokles war Abrittus zu seiner Zeit Stadt und Sitz eines Bischofs. Abrittus gehörte zur Kirchenprovinz Marcianopolis. Auf die Stadt geht das Titularbistum Abrittum zurück. Die Stadt wurde im 6. Jahrhundert von Awaren und Slawen zerstört und war vom 8. bis 10. Jahrhundert eine bulgarische Siedlung. Nahe der Siedlung wurden zwei römische Nekropolen gefunden.
Abrittus ist heute eines der 100 nationalen touristischen Objekte Bulgariens.
Literatur
- D. Adamesteanu: Abrittus (Razgrad) Bulgaria. In: The Princeton encyclopedia of classical sites. Princeton University Press, Princeton 1976 (online).
- Iris von Bredow: Abrit(t)os. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 31.
- B. Gedow: Zemlevladenie v rimska Traijka i Mizija, In: Annuaire de l'Université de Sofia, Band 72,2 (1980), S. 97–100)
- Teofil Iwanow: Abritus. A Roman Castle and Early Byzantine Town in Moesia Inferior. Volume I, Sofia 1980
Weblinks
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