Mariensztat

Mariensztat
Mariensztat Marktplatz um 1900
Rechts der Pancer-Viadukt, im Hintergrund das Königsschloß
Der Mariensztater Marktplatz
Die Krämerin von Mariensztat
Skulptur von Barbara Zbrożyna 1949

Mariensztat ist eine Warschauer Wohnsiedlung, errichtet 1948-1949 im Stadtteil Powiśle im Rahmen des Bauvorhabens Trasa W-Z (Ost-West-Trasse).

Geschichte

Der Name „Mariensztat“ klang ursprünglich „Marienstadt“. Im 17. und 18. Jahrhundert erhielten Stadtteile von Warschau italienisch, französisch oder auch deutsch klingende Namen. Den Namen „Marienstadt“ gab dem Wohnviertel Graf Potocki zu Ehren seiner Gemahlin Maria.

Vor dem 2. Weltkrieg gab es eine Verbindung des Schloßplatzes (Plac Zamkowy) mit dem Stadtteil Praga auf dem rechten Weichselufer durch die alte, schmale Kierbedź-Brücke und den steil herabfallenden Pancer-Viadukt. Beides wurde 1944 in die Luft gesprengt. Die Warschauer Stadtplaner zeigten Einbildungskraft und statt den Vorkriegszustand wiederherstellen, entwarfen sie mitten im Ruinenmeer einen Straßentunnel unter dem Schloßplatz, der den Verkehr vorbei an der Altstadt umleiten sollte. Der Pancer-Viadukt wurde abgebrochen, auf den Pfeilern der 1859 errichteten Brücke eine neue, breitere Brücke errichtet. Am 22. Juli 1949 wurde die Ost-West Trasse eröffnet. Neben der Trasse wurde eine kleine Siedlung mit dem historischen Namen „Mariensztat“ errichtet. Sie befand sich zwischen dem Weichselufer und der Krakauer Vorstadt, zwischen der neuen Trasse und der Bednarska-Straße. Das sollte ein Vorzeigeprojekt der neuen, sozialistischen Wohnkultur werden. Die von den Architekten Zygmunt Stępiński und Józef Sigalin entworfenen Häuser mit meist zwei Obergeschossen, mit steilen keramischen Dächern fanden bei den Warschauern eine allgemeine Akzeptanz.

Aus dem Erfolg der Mariensztat-Siedlung wurden keine Schlüsse gezogen. Die nächsten Warschauer Siedlungen wurden mit einfachsten Mitteln gebaut.

Quellen

Weblinks

 Commons: Mariensztat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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