Marina Beach

Marina Beach
Blick über die Kamaraj Salai auf den Marina Beach

Der Marina Beach (engl. [mæˈriːna biːtʃ], Tamil: மெரீனா கடற்கரை [meˈriːnɑː ˈkaɖərkarɛi̯]) ist ein Sandstrand in Chennai (Madras), der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Tamil Nadu. Der 13 Kilometer lange Stadtstrand gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Chennais.

Inhaltsverzeichnis

Topografie

Der Marina Beach beginnt an der Mündung des Cooum-Flusses nahe dem Fort St. George und endet im Stadtteil Beasant Nagar im Süden. Die Länge des Strandes beträgt 13 Kilometer. Oft kolportiert wird die freilich zweifelhafte, der Marina Beach sei der zweitlängste Strand der Welt. An seiner breitesten Stelle ist der Marina Beach über 400 Meter breit.

Dem Verlauf des Strandes folgt die Straße Kamaraj Salai (ehem. Beach Road), eine der Hauptverkehrsachsen Chennais.

Geschichte

Die Strandpromenade 1913

Bis ins 19. Jahrhundert umfasste der Strand nur einen schmalen Küstenstreifen. Nachdem während der britischen Kolonialzeit zwischen 1875 und 1905 der Hafen nördlich der Cooum-Mündung angelegt worden war, änderte sich die Küstenlinie dramatisch: Durch die von Süden nach Norden verlaufende Küstenströmung begannen sich an dem Strandabschnitt südlich des Hafens immer mehr Sedimente abzusetzen. Der Prozess dauert bis heute an und führt dazu, dass der Marina Beach jährlich um 40 Quadratmeter anwächst und die Flussmündungen des Cooum und Adyar mittlerweile fast völlig versandet sind. Gleichzeitig ist der Küstenabschnitt nördlich des Hafens von Küstenerosion betroffen.[1] Den Namen Marina prägte Mountstuart Elphinstone Grant-Duff, 1881–1886 Gouverneur von Madras, der auch die Strandpromenade anlegen ließ, in Anlehnung an die Stadt Palermo auf Sizilien.[2]

Der Marina Beach war von den verheerenden Tsunami nach dem Erdbeben im Indischen Ozean 2004 betroffen. Die Tsunamiwelle überraschte am Morgen viele Spaziergänger am Strand und forderte rund 160 Todesopfer am Marina Beach.[3]

Besucherattraktionen

Menschenmassen am Marina Beach

Der Marina Beach gehört zu den beliebtesten Attraktionen Chennais sowohl für Touristen als auch für die Einwohner der Stadt. Vor allem abends und am Wochenende bevölkern große Zahlen an Menschen, die zum flanieren an den Strand kommen, den Marina Beach. Der große Besucheransturm führt zunehmend zur Vermüllung des Strandes: Allein an einem Tag während des Pongal-Festes fielen 150 Tonnen Müll an.[4] Gleichwohl hat die Stadtverwaltung Chennais sich um die Verschönerung des Strandes bemüht.[5]

Den Marina Beach säumt eine Reihe von Statuen Persönlichkeiten aus der gesamtindischen Geschichte und der Geschichte Tamil Nadus. Am Nordende des Strandes befinden sich die monumentalen Grabdenkmäler der Politiker C. N. Annadurai und M. G. Ramachandran. Entlang der Kamaraj Salai befinden sich zahlreiche Repräsentationsbauten im indo-sarazenischen Stil der Kolonialzeit, außerdem das sogenannte Ice House, das ein Museum für den Hindu-Philosophen Vivekananda beherbergt, und als weithin sichtbare Landmarke ein 1977 erbauter Leuchtturm. Unweit des Strandes befindet sich im Stadtviertel Santhome die St.-Thomas-Basilika.

Einzelnachweise

  1. R. Krishnamoorthy, G. S. Bharathi, P. Periakali & S. Ramachandran: "Coastal zone hazards in India: Study based on remote sensing and GIS techniques", in: Gerard Begni (Hrsg.): Observing our environment from space. New solutions for a new nilennium, Lisse: Swets & Zeitlinger, 2002, S. 81.
  2. S. Muthiah: "The second longest beach?", The Hindu, 21. August 2002.
  3. Alpa Sheth, Snigdha Sanyal, Arvind Jaiswal und Prathibha Gandhi: "Effects of the December 2004 Indian Ocean Tsunami on the Indian Mainland", Earthquake Spectra, Volume 22 (2006), S. 459.
  4. K. Lakshmi, Liffy Thomas: "Beaches littered with garbage post-festival", The Hindu, 19. Januar 2011.
  5. "Marina beach to become more tourist-friendly", The Hindu, 20. Dezember 2009.

Weblinks

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