- Marines Sediment
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Als marine Sedimente oder Meeressedimente bezeichnet die Geologie jene Sedimente, die aus Meeresablagerungen entstanden sind. Weltweit machen sie die voluminösesten Sedimente aus, die zum Beispiel in der alpidischen Gebirgsbildung als Kalke, Dolomite und auch Sandsteine zu mehreren Kilometer hohen Bergketten aufgefaltet wurden.
Von weiteren Arten der Schichtgesteine unterscheidet die Sedimentologie nach ihrer Herkunft fluviatile und limnische Sedimente (Ablagerungen aus Fließgewässern bzw. aus Seen), glaziale und fluvioglaziale Sedimente (Gletschermoränen, Sander) und äolisches Sediment (vom Wind abgelagert).
Marine Sedimente machen hingegen den größten Anteil aus. Sie sind Gesteinsschutt oder Schwebstoffe und werden
- teilweise an der Küste durch die Brandung abgetragen, vor allem aber
- vom Land durch Flüsse (in den Eiszeiten auch durch Gletscher) ins Meer verfrachtet. Das Gesteinsmaterial lagert sich am Meeresboden ab, wobei die Teilchengröße mit dem Abstand zur Küste deutlich abnimmt:
- am Schelf und dem Kontinentalhang die noch gröberen Teilchen
- am Boden der Tiefsee feinkörnige Ablagerungen wie feinster Sand und Ton
Weitere Entstehungsmöglichkeiten für Meeressedimenten sind:
- Massenbewegungen wie Erdrutsche oder Schlammlawinen (die zum Beispiel den Flysch bildeten)
- Windverfrachtung (unter anderem von küstennahen Dünen)
- Schichten, die durch die Tätigkeit von im Meer lebenden Organismen entstehen bzw. entstanden sind. Zu ihnen zählen u. a. Korallen, Foraminiferen und Diatomeen).
Große Mengen von Meeressedimenten entstanden durch ausgedehnte Transgressionen von Meeren in der Erdgeschichte: in Europa zum Beispiel des Zechsteinmeeres vor 250 Millionen Jahren oder des Tethysmeeres vor 90 mya. Erstere lagerte die für Deutschland typischen Zechstein-Schichten ab, letztere bis zu 1500 Meter dicke Kreidefelsen.
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