Tienchi Martin-Liao

Tienchi Martin-Liao
Tienchi Martin-Liao 2010 bei einer Lesung mit Liao Yiwu

Tienchi Martin-Liao (* in Nanjing, China) ist eine chinesische Autorin und Übersetzerin; seit 2009 ist sie die Vorsitzende des PEN Centers in Taipei.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Tienchi Liao absolvierte die Staatliche Universität Taiwan und kam in den 1970er Jahren nach Deutschland. Sie arbeitete zunächst am Institut für Asienkunde in Hamburg, bevor sie 1985 als Mitarbeiterin an die Ruhr-Universität Bochum wechselte. Von 1991 bis 2001 war sie Leiterin des Richard-Wilhelm-Übersetzungszentrums, einem von drei Übersetzungszentren für chinesische Literatur weltweit. Ab 1994 gibt sie – zunächst gemeinsam mit ihrem 1999 verstorbenen Ehemann, dem Sinologen Helmut Martin – die Buchreihe Arcus Chinatexte im Projektverlag (Bochum/Freiburg) heraus. Diese enthält Werke traditioneller chinesischer Literatur und Philosophie sowie neuere literarische Texte in deutscher Übersetzung.[1]

Im Jahr 2001 verließ Tienchi Martin-Liao Deutschland, um in leitender Position für die Laogai Research Foundation zu arbeiten, einer von Harry Wu geleiteten gemeinnützigen Organisation, die in erster Linie zu Menschenrechtsfragen in China, besonders den Zuständen in Arbeitslagern, informiert. Während dieser Zeit gab Martin-Liao eine Biografie-Reihe über politische Gefangene in China heraus.[2]

Martin-Liao vertritt die Laogoai-Foundation in Europa und wurde darüber hinaus 2009 zur Vorsitzenden des unabhängigen chinesischen PEN-Centers in Taipeh (ICPC) gewählt. Sie publiziert und kommentiert regelmäßig zu politischen, sozialen und kulturellen Themen in China.[3]

Publikationen (Auswahl)

  • Chinesisch-deutscher Wortschatz: Politik und Wirtschaft der VR China mit Helmut Martin unter Mitarbeit von Ute Fricker, Langenscheidt 1977, ISBN 3-468-49025-9
  • Phönixbaum. Moderne taiwanesische Lyrik. Deutsche Übersetzung von 5 Gedichten, mit Ricarda Daberkow (Hg.) Projekt-Verlag Bochum, 2000. ISBN 3-89733-058-X
  • Helmut Martin: Das kulturelle China und die Chinawissenschaften. Aufsätze 1996 – 1999. Texte aus dem Nachlass. Hrsg. von Christiane Hammer und Tienchi Martin-Liao Bochum, Projekt-Verlag 2001 (Chinabilder VII), ISBN 3-89733-061-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schriftenreihen der Sektion Sprache und Literatur Chinas an der Ruhruniversität Bochum
  2. Realms of the Spirit in Gao Xingjian’s Literature and Art: A Symposium and Film Showcase of a Nobel Laureate, Sprecherliste mit Biographien auf soas.ac.uk
  3. World Press Freedom Day 2010: Bloggers Behind Bars: Increasing Number of Online Journalists in Jail Limits Freedom of Expression auf Center for International Media Assistance, cima.ned.org

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Helmut Martin — (* 5. März 1940 in Kassel; † 8. Juni 1999) war ein deutscher Sinologe. Sein Schwerpunkt war die moderne chinesische Literatur, darunter zuletzt besonders auch die Taiwans. Auf diesem Gebiet publizierte er mehrere hundert Schriften; außerdem war… …   Deutsch Wikipedia

  • Heiner Roetz — (* 7. Januar 1950 in Winterberg) ist ein deutscher Sinologe. Er hat seit 1997 eine Professur an der Fakultät für Ostasienwissenschaften für Geschichte und Philosophie Chinas an der Ruhr Universität Bochum inne, war zeitweise Dekan der Fakultät… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”