- Martin Zenhäusern
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Martin Zenhäusern (* 20. Januar 1960 in Unterbäch, Kanton Wallis) ist ein Schweizer Autor von Managementliteratur, ehemaliger Pressesprecher der CVP Wallis und Gründer der PR-Agentur Zenhäusern & Partner AG in Zürich, Schweiz. Er ist als Kommunikationsexperte, persönlicher Ratgeber von Führungskräften aus Wirtschaft, Politik und Kultur und zudem als Moderator und Rhetorik-Trainer tätig.
Inhaltsverzeichnis
Werk
Zenhäuserns Hauptanliegen ist die Selbstbefähigung von Führungskräften. Seine Bücher beschäftigen sich mit Fragen rund um Führung, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Dazu nutzt Zenhäusern interdisziplinär auch Erkenntnisse etwa aus der Managementtheorie, der Psychologie oder der neurologischen Entwicklungsbiologie (s. Quellen).
Zenhäuserns wichtigste Thesen sind:
- Im kommenden Jahrzehnt steht ein markanter Umbruch in der Arbeitswelt bevor, der mit dem Eintreten der treibenden Kraft hinter Wikinomics, der Net-Generation (1977-1999, auch Millenials, Digital Natives oder Generation X), korreliert: Weg von alten Werten und überlieferten Verhaltensweisen hin zu flachen Hierarchien, mehr Selbstverantwortung und temporärer Zusammenarbeit in Netzwerken. Der Primitiv-Kapitalismus hat zu viele Verlierer und nur wenige Gewinner hervorgebracht. Der Aktionär wird zukünftig vermehrt als qualifizierter Mitarbeiter ins Unternehmen eintreten und einen Beitrag zu einer nachhaltigen und transparenten, beeinflussbaren und kontrollierbaren Unternehmensentwicklung leisten – und zwar in einem Unternehmen von überschaubarer Grösse, weil nur so Selbstverantwortung und die Bereitschaft zur Leistung im Einklang sind.
- Ohne bewusstes Innen gibt es kein vernünftiges Aussen. Im Zentrum stehen der Mensch und seine wahren inneren Bedürfnisse. Dies geht bei Entscheidungen in Wirtschaft, Politik, Berufs- und Privatleben (oft) vergessen. Auch die Management-Literatur konzentriert sich auf Unternehmensentwicklung, auf Strategien und Business-Modelle, kurz auf das Aussen. Der Mensch spielt darin nur als Umsetzer, als Manager, als Mitarbeiter und nicht als Individuum mit seinen besonderen inneren Anliegen eine Rolle.
- Wer seine Sache beherrscht, kann sich kurz fassen. Führungskräfte sind langfristig erfolgreich, wenn sie positiv denken und diszipliniert handeln – denn aufgrund der lebenslänglichen Neuroplastizität des Hirns hinterlassen unsere Gewohnheiten Spuren im Hirn.
- Unternehmen sind langfristig erfolgreich, wenn im Top-Management sowohl Leistung (fachliche Komponente) als auch Verhalten (menschliche Komponente) stimmen. Kein Unternehmen kann auf Dauer besser sein als die Köpfe an der Spitze. Deshalb hat jedes Unternehmen die Mitarbeitenden, die es verdient.
- Wenn sich Menschen und Organisationen selbst befähigen, das richtige Wissen anzueignen und anzuwenden, können sie permanent Fortschritte erzielen und Lösungen finden. Wer sich ständig ein wenig verbessert, ist nach einiger Zeit viel besser geworden.
- Der Fortschritt liegt immer weniger in den Händen dominanter und statischer Unternehmen, sondern vermehrt in den Händen Einzelner, die projektbezogen temporäre Unternehmen bilden. Mit dem Eintritt der Net-Generation in die Arbeitswelt demokratisiert sich der Fortschritt. Die neue Form von Innovation und Wertschöpfung heisst Peer-Production: Produktion unter Gleichgestellten.
Veröffentlichungen
- Chef aus Passion: Als Mensch und Führungskraft Spitze werden. Orell Füssli Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-280-05294-5
- Warum tote Pferde reiten: Wie uns die Net-Generation zwingt umzusatteln. Orell Füssli Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-280-05361-4
- Der erfolgreiche Unternehmer. Orell Füssli Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-280-05271-6
- Karl-Heinz Hug, Beat Kappeler, Martin Zenhäusern: Joseph Deiss et la Suisse. Ed. La Sarine 2006, ISBN 3-280-05216-5
- Julian Mahari; Hans Siegwart [u.a.]: Management Consulting (Milestones in Management, Band VIII). Helbing & Lichtenhahn, Basel 2001, ISBN 3-7190-1893-8
Literatur / Quellen
- Jim Collins: Der Weg zu den Besten. Die sieben Management-Prinzipien für dauerhaften Unternehmenserfolg, dtv, München 2003, ISBN 3-423-34039-8
- Martin E.P. Seligman: Der Glücks-Faktor. Warum Optimisten länger leben, Ehrenwirth, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-431-03490-X
- Carol Dweck: Selbstbild. Wie unser Denken Erfolge und Niederlagen bewirkt. Frankfurt/Main 2007, ISBN 978-3593379111.
- Taleb, Nassim Nicholas: Der schwarze Schwan. Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse. München 2008, ISBN 978-3-446-41568-3
- Sharon Begley: Neue Gedanken – neues Gehirn. Die Wissenschaft der Neuroplastizität beweist, wie unser Bewusstsein unser Gehirn verändert. München 2007, ISBN 978-3-442-21913-1
- Daniel Goleman: Soziale Intelligenz. Wer auf andere zugehen kann, hat mehr vom Leben, München 2006, ISBN 3-426-27318-7
- Martin Zenhäusern: Faktor Net-Generation
- Martin Zenhäusern: Interview über Führung
- Martin Zenhäusern: Eine neue Macht: die Net-Generation
Weblinks
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