Martinskirche (Frauenzimmern)

Martinskirche (Frauenzimmern)
Martinskirche

Die Martinskirche in Frauenzimmern ist die evangelische Pfarrkirche der Kirchengemeinde Frauenzimmern. Sie entstand in ihrer heutigen Form in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wurde seitdem aber mehrfach umgebaut und erweitert.

Geschichte

Die Kirche geht auf die ursprüngliche Kirche des Ortes zurück. Nachdem anfangs eine Holzkirche bestanden hatte, wurde wohl schon im 9. Jahrhundert ein erster steinerner Bau errichtet, dem vor dem Bau des heutigen Kirchengebäudes archäologischen Befunden gemäß noch eine zweite Steinkirche folgte. 1234 bestätigte Papst Gregor IX. die Schenkung des Patronatsrechts der Kirche durch Walter von Lauffen an das von den Herren von Magenheim gegründete Cyriakusstift in Frauenzimmern.

In ihrer heutigen Form entstand die Kirche in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Laut einer Bauinschrift wurde die Kirche bereits 1309 renoviert. Im selben Jahr ging das Patronatsrecht an das inzwischen entstandene Zisterzienserinnenkloster in Frauenzimmern über. Der erste reformatorisch gesinnte Pfarrer an der Kirche war 1535 Balthasar Reichenberger aus Wittenberg.

1769 wurde die Kirche umfassend erneuert, wobei an der Südseite eine neue Sakristei entstand. Außerdem wurden in die Nord- und Südseite sowie in den Turm neue Fenster gebrochen und wurden eine neue Kanzel und eine neue Orgel eingebaut. 1842 wurde die Orgel durch ein neues Instrument ersetzt. 1863 erhielt die Kirche zwei neue Glocken, 1865 wurde die Kirche erneut renoviert. 1905 kam die Friedensglocke als dritte Glocke hinzu. 1911 fand eine weitere Renovierung statt, bei der viele barocke Einbauten entfernt wurden, so dass der romanische Charakter des Bauwerks wieder stärker zum Vorschein kam. Die beiden Glocken von 1863 mussten im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. 1921 erhielt die Kirche durch eine Spende von C. Louis Berger in Boston, dessen Mutter in Frauenzimmern geboren worden war, zwei neue Glocken. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Friedensglocke und die größere der beiden Glocken von 1921 eingeschmolzen. 1949 wurde auch die verbliebene Glocke von 1921 verkauft, 1950 kamen schließlich drei neue Glocken. 1971 erfolgte eine neuerliche Renovierung der Kirche. 1993 wurde eine neue Orgel beschafft.

An der Außenwand der Kirche befindet sich das Epitaph für Jörg Enzberger († 1606), der als Hofmeier das Herrschaftsgut in Frauenzimmern verwaltet hat und auf den mehrere bedeutende Bauten des Ortes zurückgehen.

Literatur

  • 1200 Jahre Frauenzimmern. Festschrift zur 1200-Jahr-Feier. Stadt Güglingen, Güglingen 1995
49.06959.0250555555556

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