Mathieu Pfeil

Mathieu Pfeil

Mathieu Pfeil (* 22. März 1862 in Köln; † 14. September 1939 in Zürich) war ein deutscher Theaterschauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Pfeil stand bereits als 16-Jähriger auf der Bühne, in der Rolle eines Gefreiten in Schillers Drama Wallensteins Tod. Er war Mitglied des Königlichen Schauspielhauses und des im April 1945 zerstörten Lessingtheaters.

In der Spielzeit 1901/02 wechselte Mathieu Pfeil von Berlin an das Schauspielhaus Frankfurt. In einer Kritik der Frankfurter Zeitung vom 28. März 1904 heißt es: „Herr Pfeil (Oberst) und [...] holten aus ihren Rollen heraus, was nur herauszuholen war, und errangen mit ihren tüchtigen Leistungen dem Lustspiel einen Erfolg, der ihm sonst nicht beschieden gewesen wäre“.[1] 1919 gründete Mathieu Pfeil mit Hans Nerking die Frankfurter Schauspielschule, der er mehrere Jahre als Leiter vorstand.[2]

Pfeil ist Ehrenmitglied der Städtischen Bühnen Frankfurts und liegt in Frankfurt am Main auf dem Friedhof Eschersheim begraben. Im Juli 2010 berichtete die Frankfurter Rundschau, dass seine Grabstele umgefallen und das Institut für Stadtgeschichte mit der Prüfung beauftragt worden sei, ob die Ruhestätte als Ehrengrab geschützt werden solle. Falls nicht, werde Pfeils Grab im Oktober 2011, nach Ende des 70-jährigen Nutzungsrechts, abgeräumt.[3]

Im Juni 2011 wurde beschlossen, dass die Grabstätte von Mathieu Pfeil erhalten bleibt.[4]

Literatur

  • Albert Richard Mohr: Das Frankfurter Schauspiel: 1929-1944. Eine Dokumentation zur Theatergeschichte mit zeitgenössischen Berichten und Bildern. Verlag Waldemar Kramer, 1974, ISBN 3782901533
  • Bettina Schültke: Theater oder Propaganda? Die Städtischen Bühnen Frankfurt am Main 1933-1945, Ausgabe 40 von Studien zur Frankfurter Geschichte, Verlag Waldemar Kramer, 1997, ISBN 3782904648
  • Anonym: „Ein meisterlicher Sprecher“. Artikel über Pfeils Leben, in: Frankfurter Rundschau, 24. Juli 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.karlheinz-everts.de/Liebesmnvr/liebesmf.htm
  2. Liste der Schauspielschulen
  3. Timo Reuter: „Einstürzende Altgräber. Die Ruhestätte des Schauspielers Mathieu Pfeil ist in die Jahre gekommen“, in: Frankfurter Rundschau, 24. Juli 2010.
  4. „Grabstein für Pfeil bleibt“, in: Frankfurter Rundschau, 7. Juni 2011.

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