Charlotte Selver

Charlotte Selver

Charlotte Selver (* 4. April 1901 in Ruhrort (Duisburg); † 22. August 2003 in Muir Beach in Kalifornien; geborene Wittgenstein) war eine deutsche Musikpädagogin.

Angelpunkt der Arbeit von Charlotte Selver ist das «Erfahren durch die Sinne». Charlotte Selver war davon überzeugt, dass das Wohlbefinden des Individuums, der Gesellschaft als Ganzes sowie auch die Sorge um unsere Umwelt davon abhängen, inwieweit wir zu einem neuen Vertrauen in organische Prozesse finden.

Mit ihrer Arbeit „Sensory Awareness“ übte Charlotte Selver einen entscheidenden Einfluss auf das „Human Potential Movement“, das auch vom Esalen-Institut ausging, wo sie ab 1963 lehrte. Damit übte sie auch Einfluss auf die Humanistische Psychologie und die darauf basierenden Therapien aus. Aspekte ihrer Arbeit, insbesondere seinen Körper bewusst zu spüren und Körperempfindungen nachzugehen (Sensory Awareness) flossen in viele der heute existierenden Methoden der Körperarbeit, Körpertherapie, Körperpsychotherapie und Psychotherapie ein.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

In den 20er Jahren begegnete Charlotte Selver in Berlin Elsa Gindler, die in ihren Kursen zusammen mit ihren Studenten erforschte, wie die natürlichen Anlagen des Menschen auch im Erwachsenenalter entfaltet werden können. Bis zu ihrer erzwungenen Emigration nach New York 1938 studierte sie mit Elsa Gindler und dem Musikpädagogen Heinrich Jacoby und baute den Kontakt in den 50ern wieder auf.

1971 wurde die «Sensory Awareness Foundation» ins Leben gerufen, eine Stiftung, deren Ziel die Erhaltung und Dokumentation von Charlotte Selvers Lebenswerk ist. 1995 verlieh ihr das «California Institute of Integral Studies» in San Francisco den Ehrendoktortitel.

Charlotte Selver ist am 22. August 2003 im Alter von 102 Jahren in ihrem Heim in Muir Beach in Kalifornien im Kreis ihrer engsten Freunde und Schüler gestorben.

Sensory Awareness

Sensory Awareness geht zurück auf die Arbeit der Gymnastik- und Bewegungslehrerin Elsa Gindler (1885-1961) und dem Schweizer Musikpädagogen Heinrich Jacoby (1889-1964). Diese gaben ihrer ‚Arbeit‘, nie einen formellen Namen. Die grundlegende Zielsetzung des Jacoby/Gindler’schen Ansatzes ist die Entfaltung des Menschen (ganzheitliche Entfaltung als Entwicklung und Wachstum zu sinngebendem Sein). Charlotte Selver war in Berlin Gindelers Schülerin, bevor sie 1938 in die USA emigrierte und dort diese Arbeit unter dem Namen Sensory Awareness einführte.

Einflüsse auf Tanztherapie und Psychotherapie

Literatur

  • Brooks, Charles: "Erleben durch die Sinne". DtV, München 1991, ISBN 3-423-15085-8. (Charles Brooks beschreibt Kurse seiner Frau und Kollegin Charlotte Selver. 230 S. mit Fotos; englischer Origninaltitel: Sensory Awareness. )
  • William C. Littlewood, Mary Alice Roche: Waking Up: The Work of Charlotte Selver. Autor House, Bloomington 2004, ISBN 1418493759
  • Charlotte Selver: Every moment is a moment In: Deutsches Yoga-Forum, 3/2005
  • Sensory Awareness - zur Arbeitsweise von Charlotte Selver In: Feldenkrais Forum, 4/2005

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Charlotte Selver — (April 4, 1901 in Ruhrort (Duisburg), Germany – August 22, 2003 in Muir Beach, California; née Wittgenstein) was a German music educationalist. The central point of Charlotte Selver s work was experience through the senses . Charlotte Selver was… …   Wikipedia

  • Selver — Charlotte Selver (* 4. April 1901 in Ruhrort (Duisburg), † 22. August 2003 in Muir Beach in Kalifornien; geborene Wittgenstein) war eine deutsche Musikpädagogin. Angelpunkt der Arbeit von Charlotte Selver ist das «Erfahren durch die Sinne».… …   Deutsch Wikipedia

  • D.T. Suzuki — Daisetz Teitaro Suzuki (jap.: 鈴木 大拙 Suzuki Daisetsu, * 18. Oktober 1870 in Kanazawa als 鈴木 貞太郎 Suzuki Teitarō, Japan; † 12. Juli 1966 in Tokio, Japan) war ein bekannter Autor von Büchern über den Zen Buddhismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und… …   Deutsch Wikipedia

  • D. T. Suzuki — Daisetz Teitaro Suzuki (jap.: 鈴木 大拙 Suzuki Daisetsu, * 18. Oktober 1870 in Kanazawa als 鈴木 貞太郎 Suzuki Teitarō, Japan; † 12. Juli 1966 in Tokio, Japan) war ein bekannter Autor von Büchern über den Zen Buddhismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und… …   Deutsch Wikipedia

  • Daisetsu Teitarō Suzuki — Daisetz Teitaro Suzuki (jap.: 鈴木 大拙 Suzuki Daisetsu, * 18. Oktober 1870 in Kanazawa als 鈴木 貞太郎 Suzuki Teitarō, Japan; † 12. Juli 1966 in Tokio, Japan) war ein bekannter Autor von Büchern über den Zen Buddhismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und… …   Deutsch Wikipedia

  • Daisetz T. Suzuki — Daisetz Teitaro Suzuki (jap.: 鈴木 大拙 Suzuki Daisetsu, * 18. Oktober 1870 in Kanazawa als 鈴木 貞太郎 Suzuki Teitarō, Japan; † 12. Juli 1966 in Tokio, Japan) war ein bekannter Autor von Büchern über den Zen Buddhismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und… …   Deutsch Wikipedia

  • Esalen — Das Esalen Institut ist ein gemeinnütziges Zentrum für humanistisch ausgerichtete Alternativen in der Bildung in Big Sur, Kalifornien. Es betreibt interdisziplinäre Studien, die vom traditionellen Wissenschaftsbetrieb gewöhnlich vernachlässigt… …   Deutsch Wikipedia

  • Esalen Institute — Das Esalen Institut ist ein gemeinnütziges Zentrum für humanistisch ausgerichtete Alternativen in der Bildung in Big Sur, Kalifornien. Es betreibt interdisziplinäre Studien, die vom traditionellen Wissenschaftsbetrieb gewöhnlich vernachlässigt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Hundertjähriger — Diese Liste enthält Persönlichkeiten, die ihr hundertstes Lebensjahr vollenden konnten. Nicht enthalten sind Altersrekordhalter, deren Bekanntheit ausschließlich auf ihrem hohen Alter beruht. Hundertjährige Persönlichkeiten von heute Personen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Hundertjährigen — Diese Liste enthält Persönlichkeiten, die ihr hundertstes Lebensjahr vollenden konnten. Nicht enthalten sind Altersrekordhalter, deren Bekanntheit ausschließlich auf ihrem hohen Alter beruht. Hundertjährige Persönlichkeiten von heute Personen,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”