Charlotte von Ahlefeld

Charlotte von Ahlefeld
Charlotte von Ahlefeld (Bleistiftzeichnung von Ferdinand von Blumenbach um 1800)

Charlotte Elisabeth Luise Wilhelmine von Ahlefeld, geb. von Seebach (* 6. Dezember 1777[1] in Ottmannshausen bei Weimar, heute zu Berlstedt; † 27. Juli 1849 in Teplitz) war eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Charlotte von Ahlefeld war die Tochter des Regimentskommandanten Alexander Christoph August von Seebach und dessen Ehefrau Albertine Wilhelmine von Ingersleben. Ihre Erziehung erhielt sie meistenteils durch Hauslehrer und Gouvernanten.

1797 konnte Charlotte von Ahlefeld mit ihrem Erstlingsroman „Liebe und Trennung oder merkwürdige Geschichte der unglücklichen Liebe zweyer fürstlicher Personen jetziger Zeit“ debütieren. Sie veröffentlichte diesen Roman unter ihrem Pseudonym Elisa Selbig. Weitere Künstlernamen von ihr waren C. Elisa Selbig, C. Elisabeth Selbig, Natalie und Ernestine; aber auch in absoluter Anonymität veröffentlichte Charlotte von Ahlefeld einige ihrer Werke.

Im darauffolgendem Jahr heiratete sie den schleswig-holsteinischen Gutsbesitzer Johann Rudolf von Ahlefeld. Getraut wurden sie von Johann Gottfried Herder, der Hauslehrer von Charlotte und ihren Geschwistern gewesen war. Das Paar hatte drei Söhne, Friedrich (1799–1862), Erich (1800–1853) und Hermann (1806–1855), und lebte auf Gut Saxtorf bei Rieseby nahe Eckernförde. Dort entstand 1799 auch ihr zweiter Roman „Maria Müller“, der lange Zeit ein enormer Publikumserfolg war. Ihre Anhänger, nahezu alle weiblich, waren auch von ihrem übrigen Schaffen, rund fünfzig Romane, begeistert.

Nach einer Affäre mit dem Bildhauer Christian Friedrich Tieck (Bruder des Schriftstellers Ludwig Tieck) ließ sich Charlotte von Ahlefeld 1807 scheiden und ließ sich in Schleswig als freie Schriftstellerin nieder.

Im Herbst 1821 ließ sich Charlotte von Ahlefeld in Weimar nieder, um Johann Wolfgang von Goethe und ihrer Freundin Charlotte von Stein nahe zu sein. Befreundet war sie außerdem mit Sophie Mereau.

Ihre literarische Schaffen beendete Charlotte von Ahlefeld 1832 mit ihrem Roman Der Stab der Pflicht. Bis an ihr Lebensende lebte sie zurückgezogen, hatte aber durchaus brieflichen Kontakt mit ihren Verlegern und Freunden. Anlässlich eines Kuraufenthalts starb sie im 72. Lebensjahr in Teplitz.

Werke (Auswahl)

  • Liebe und Trennung, oder merkwürdige Geschichte der unglücklichen Liebe zweyer fürstlicher Personen jetziger Zeit (Weißenfels 1797)
  • Maria Müller (1799)
  • Die Bekanntschaft auf der Reise (Berlin 1801)
  • Die Stiefsöhne
  • Therese (Hamburg 1805)
  • Liebe und Entsagung (Berlin, Unger, 1805)
  • Briefe auf einer Reise durch Deutschland und die Schweiz im Sommer 1808
  • Altona (1810)
  • Klosterberuf (Kiel, Hesse, 1812)
  • Franziska und Änneli (1813)
  • Erna (1819)
  • Felicitas (Berlin 1825)
  • Der Stab der Pflicht (1832)

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Charlotte von Ahlefeld – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Neue Deutsche Biographie, Band 1 (1953), Seite 108. In alten Nachschlagewerken findet sich vielfach das falsche Geburtsjahr 1781.
Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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