Mawson-Kraton

Mawson-Kraton
Der Mawson-Kraton in seiner angenommenen maximalen Ausdehnung.

Der Mawson-Kraton (auch Mawson-Kontinent) war ein während des Mesoproterozoikums entstandener Kraton, der den heutigen Gawler-Kraton in Südaustralien und den Ostantarktischen Kraton umfasst. Benannt wurde der Kraton nach dem australischen Geologen und Polarforscher Douglas Mawson, die erste wissenschaftliche Beschreibung erfolgte durch den Geologen Mark Fanning im Jahre 1995 als Mawson Block[1]. Am besten erforscht ist der Zusammenhang zwischen den eisfreien Regionen von King George V. Land an der Küste Antarktikas und der gegenüberliegenden Küste Südaustraliens.

Gebildet hat sich der Mawson-Kraton während der Kimban-Orogenese vor rund 1700 Millionen Jahren aus verschiedenen älteren Krustenfragmenten, deren Alter bis zu 2,56 Milliarden Jahren zurückreicht. Seine Ausdehnung innerhalb des antarktischen Kontinents ist aufgrund der Eisbedeckung wenig gesichert. Da auch in der Miller Range des Transantarktischen Gebirges und der Shackleton Range[2] eine Gebirgsbildung vor 1700 Millionen Jahre nachweisbar ist, nehmen Geologen an, dass der antarktische Teil des Kratons nahezu die gesamte Ostantarktis umfasst. Allerdings wurden auch geophysikalische Daten publiziert[3], die einen wesentlich kleineren Anteil des Mawson-Kratons an der Ostantarktis annehmen lassen. Besonders die Existenz des bis zu 3400 m hohen aber vollkommen eisbedeckten Gamburzew-Gebirges ist inmitten eines seit dem Ordovizium nicht mehr von Orogenesen betroffenen Kratons nur schwer zu interpretieren.

Vor etwa 540 Millionen Jahren kollidierte der Mawson-Kraton mit Teilen des heutigen Afrika und Indien und wurde Teil des Superkontinents Gondwana.

Einzelnachweise

  1. Fanning, C.M. et al. (1995). The ‘Mawson Block’: once contiguous Archaean to Proterozoic crust in the East Antarctic Shield and Gawler Craton, Australia. Proceedings of the VII. International Symposium on Antarctic Earth Sciences, Siena 1995, S. 124
  2. Geodynamic evolution of the northern Shackleton Range, East Antarctica: constraints from combined U-Pb and Lu-Hf zircon isotope analyses. (PDF)
  3. Finn et al. Scouting craton's edgde in Paleo-Pacific Gondwana. In: Antarctica. Contributions to Global Earth Sciences, S. 165-174, Springer-Verlag; Berlin, Heidelberg, New York, 2006, ISBN 3-540-30673-0

Literatur


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