Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei Kempten

Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei Kempten
Vier- und siebenstöckiger Bau
Sheddachhalle auf der anderen Illerseite
Aktie aus 1955 im Wert von 100 DM

Die Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei Kempten (auch Rosenau) ist ein historischer, denkmalgeschützter Industriekomplex an der Iller in Kempten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung und Geschichte

Anfänge und der Zweite Weltkrieg

Die Ziegelbauten wurden 1852 beiderseits der Iller erbaut und ab 1882 immer wieder erweitert. Es handelt sich um langgezogene Ziegelbauten aus Backstein, die mit einer historischen Brücke verbunden sind.[1] In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde größtenteils auf die befohlene Rüstungsproduktion umgestellt und Zwangsarbeiter beschäftigt. Nach dem Krieg wurden dort deutschstämmige Vertriebene und Kollaboranten aus den durch das Deutsche Reich okkupierten Ländern vorübergehend einquartiert. Nachdem die Menschen wieder ein neues Heim gefunden haben, war die Industrieanlage in so einem maroden Zustand, dass die Produktion von Baumwoll-Garnen und -Geweben erst 1949 wieder beginnen konnte.

Das Ende des Industriestandorts

Nachdem die asiatische Konkurrenz, die deutlich günstiger produzieren und verkaufen konnte, immer stärker wurde, beendete man die Produktion nach schrittweisen Entlassungen im Jahr 1991/2.[2] Seit 2009/10 kümmert sich ein Investor um den Umbau des vier- und siebenstöckigen Backsteinbaus zu Wohnungen. Ebenso kamen Pläne auf, das geplante Bayerische Landesmuseum für Geschichte in der flachen, etwas über 15.000 m² großen Sheddachhalle unterzubringen.[3][2]

Wasserkraft

Ein wichtiger Faktor für die Produktion stellte die Wasserkraft dar. So baute man dort bereits früh Turbinen für Laufwasserkraftwerke ein, um die Energie für die Produktion zu verwenden. Das in den 1950ern erbaute Wasserkraftwerk wurde durch ein neues, 2010 in Betrieb genommenes Wasserkraftwerk an der Keselstraße ersetzt.

Umgebung

In der Nähe befindet sich die König-Ludwig-Brücke und die Oberen Illerbrücken. Diese Bauwerke sind gemeinsam mit der Weberei und Spinnerei ein Symbol der Industrialisierung der Stadt Kempten.

Einzelnachweise

  1. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Bayern III - Schwaben. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München-Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 1–X.
  2. a b Die Mechanische Baumwollspinnerei und -weberei Kempten
  3. Kempten bewirbt sich um "Museum der Bayerischen Geschichte" In: www.kempten.de. (abgerufen am 30. Oktober 2011)

Weblinks

 Commons: Baumwoll-Spinnerei und Weberei in Kempten (Allgäu) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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