Meister mit der Heuschrecke (Kupferstecher)

Meister mit der Heuschrecke (Kupferstecher)

Unter dem Namen Meister mit der Heurschrecke (fr. Maitre a la sauterelle) wurde ein Kupferstecher des 15. Jahrhunderts vermutet. Auf einigen Kupferstichen, darunter einer Darstellung der Heiligen Familie, war eine Heuschrecke abgebildet und wurde als Markenzeichen dieses Künstlers gesehen. Kunsthistoriker vermuteten zuerst, dass Albrecht Dürer um 1495 Werke des Meisters als Vorlagen für einige frühe Werke benutzte. Weitere kunsthistorische Forschung zeigte dann aber, dass viele dem Meister zugeordneten Werke aller Wahrscheinlichkeit nach von Dürer selbst sind. Der unter dem Namen eines Meisters mit der Heuschrecke vermutete alte deutsche Meister existierte also nicht als eigenständige Person. Weiterhin war eine Heuschrecke, das Tier der sieben ägyptischen Plagen, den Sieg des Christentums über die einfallenden Heiden symbolisierend, ein beliebtes Motiv gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Es ist daher prizipiell nicht eindeutig als Markenzeichen eines Stechers zu sehen. Enige dem Meister zugeordnete Werke könnten auch von anderen Stechern wie Israhel van Meckenem oder Marc Anton sein.

Die Dürer zugeordneten Darstellung der Heuschrecke sind allerdings so genau, das sein Tier als Stenobothrus rubicundus inentifizierbar ist[1], eine Gattung, die in den Alpen oder Griechenland vorkommt.

Einzelnachweise

  1. N. Elsner: '['Die Macht des Weiblichen und ihre Folgen. In: N. Elsner, G. Lüer (Hrsg.): »... sind eben alles Menschen«. Verhalten zwischen Zwang, Freiheit und Verantwortung. Göttingen 2005, S. 81-110

Literatur

  • Franz Brulliot: Dictionnaire des monogrammes, marques figurées, lettres initiales, noms abrégés etc. avec lesquels les peintres, dessinateurs, graveurs et sculpteurs ont désigné leurs noms. München 1832
  • Georg Kaspar Nagler: Albrecht Dürer und seine Kunst. 1837
  • Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Zweiter Band. München 1839
  • Symbol. In: Das große Kunstlexikon von P.W. Hartmann (Online-Ausgabe 2010)

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