Memelländische Einheitsliste

Memelländische Einheitsliste

Die Memelländische Einheitsliste (MEL) war die einzige Partei der deutschen Mehrheitsbevölkerung im Memelland. Sie bestand von 1935 bis 1938. In ihr gingen die bisherigen Parteien Memelländische Volkspartei, Sozialdemokratische Partei des Memelgebietes und Memelländische Arbeiterpartei auf (die größte Partei, die Memelländische Landwirtschaftspartei war bereits 1934 verboten worden.

Es handelte sich nicht um eine Partei im eigentlichen Sinne sondern um einen Zusammenschluss, der lediglich vor den beiden Wahlen 1935 und 1938 tätig wurde. Neben der deutschen Mehrheit stimmten auch eine Zahl von ethnischen Litauern für diese Liste.

Wahlen zum Seimelis

Bei den Wahlen zum Seimelis erreichte die MEL folgende Ergebnisse.

Wahlperiode Prozent Mandate
V. Wahlperiode 1935 82,8 % 24
VI. Wahlperiode 1938 86,2 % 25


Wahlperiode Abgeordneter Bisherige Partei Anmerkung
IV. Wahlperiode August Baldszus MLWP Parlamentspräsident
IV. Wahlperiode Otto Bergens 0 3. März 1937 Mandatsverzicht (Nachrücker: Helmut Tennigkeit)
IV. Wahlperiode Willy Betke (MVP)
IV. Wahlperiode Fritz Bingau 0 Vizepräsident
IV. Wahlperiode Theodor Borbe (MLWP)
IV. Wahlperiode Carl Borrmann 0
IV. Wahlperiode Christoph Dietschmons 0
IV. Wahlperiode Albert Engelin 0
IV. Wahlperiode Friedrich Galeiwa (MAP)
IV. Wahlperiode Michael Jakuszeit 0 14. März 1938 verstorben (Nachrücker: Max Dilba)
IV. Wahlperiode Bernhard Mielke 0 21. April 1936 verstorben (Nachrücker: Hermann Suhrau)
IV. Wahlperiode Adolf Monien (MAP)
IV. Wahlperiode Arthur Papendick (MVP) 24. März 1936 verstorben (Nachrücker: Fritz Roespel)
IV. Wahlperiode Johann Pakalnischkis 0
IV. Wahlperiode Walter Pfeiffer 0
IV. Wahlperiode Georg Plagsties (MLWP)
IV. Wahlperiode Ernst Reichardt (MLWP)
IV. Wahlperiode Gustav Rutkowski 0
IV. Wahlperiode Christoph Schmidt 0
IV. Wahlperiode Rudolf Schwindt 0
IV. Wahlperiode Theodor Stenzel 0
IV. Wahlperiode Ernst Surau (SDPM)
IV. Wahlperiode Johann Tiedecks 0
IV. Wahlperiode David Waitschies 0
IV. Wahlperiode Helmut Tennigkeit 0 3. März 1937 für Otto Bergens
IV. Wahlperiode Max Dilba 0 24. März 1938 für Michael Jakuszeit
IV. Wahlperiode Hermann Suhrau (MAP) 26. April 1936 für Bernhard Mielke
IV. Wahlperiode Fritz Roespel 0 2. April 1936 für Arthur Papendick


V. Wahlperiode Fritz Bingau 0
V. Wahlperiode Herbert Böttcher (SovoG)
V. Wahlperiode Albert Broschell (SovoG)
V. Wahlperiode Walter Buttkereit 0
V. Wahlperiode Helmut Costede 0
V. Wahlperiode Otto Daumann 0
V. Wahlperiode Georg Grigat 0
V. Wahlperiode Arthur Kausch 0
V. Wahlperiode Erich Kehrer 0
V. Wahlperiode Eduard Kohn 0
V. Wahlperiode Walter Leonhardt 0
V. Wahlperiode Otto Lorenz 0
V. Wahlperiode Ernst Neumann (SovoG)
V. Wahlperiode Arno Papendick 0
V. Wahlperiode Walter Pfeiffer 0
V. Wahlperiode Erich Rademacher (MLWP)
V. Wahlperiode Fritz Roespel 0
V. Wahlperiode Emil Samel 0
V. Wahlperiode Michel Schernus (MLWP)
V. Wahlperiode Wilhelm Schlusnath 0
V. Wahlperiode Otto Stephan 0
V. Wahlperiode Karl Strauß 0
V. Wahlperiode Hans Trakis 0
V. Wahlperiode Otto Wohlgemuth (Politiker)Otto Wohlgemuth 0

Literatur

  • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest - Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919-1945, Band 2, 2. Auflage. Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-5-0, S. 698-699.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Memelländische Arbeiterpartei — Die Memelländische Arbeiterpartei (MAP) (auch Kommunistische Partei des Memelgebietes oder Arbeiterpartei des Memellandes) war eine kommunistische Partei der deutschen Mehrheitsbevölkerung im Memelland. Sie bestand von 1925 bis 1935 und ging in… …   Deutsch Wikipedia

  • Memelländische Volkspartei — Die Memelländische Volkspartei (MVP) war eine Partei der deutschen Mehrheitsbevölkerung im Memelland. Sie bestand von 1925 bis 1935 und ging in der Memelländischen Einheitsliste auf. Die Partei vertrat bürgerliche Positionen der Mitte und wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Parliament of the Klaipėda Region — The Parliament of the Klaipėda Region (Chamber of Representatives of the Memel Territory, German: Landtag, Lithuanian: Seimelis) was the parliament of the Klaipėda Region (Memel Territory), an autonomous region of Lithuania. The parliament was… …   Wikipedia

  • Memel People's Party — The Memel People s Party or MVP (German: Memelländische Volkspartei, Lithuanian: Klaipėdos krašto tautos partija) was a pro German political party in the Klaipėda Region (Memel Territory), autonomous region of Lithuania, from 1925 to 1938.… …   Wikipedia

  • Memel Agricultural Party — or MLP (German: Memelländische Landwirtschaftspartei) was the largest and most influential pro German political party in the Klaipėda Region (Memel Territory) from 1925 to 1934.[1] Leaders of the party were Heinrich Conrad, Konrad von Dressler… …   Wikipedia

  • Mel (Begriffsklärung) — Mel bezeichnet: eine akustische Maßeinheit, siehe Mel eine italienische Stadt in der Provinz Belluno siehe Mel (Venetien) eine Untergruppe der westatlantischen Sprachen Afrikas MEL steht für den IATA Code vom Flughafen Melbourne Medizinische… …   Deutsch Wikipedia

  • Memelland — Flagge des Memellandes Die …   Deutsch Wikipedia

  • Klaipedos krastas — Flagge des Memellandes Briefmarken vom Memelland, 1920–1925 Als Memelland beziehungsweise Memelgebiet (litauisch: Klaipėdos kraštas) wurde zwischen dem …   Deutsch Wikipedia

  • Klaipėdos kraštas — Flagge des Memellandes Briefmarken vom Memelland, 1920–1925 Als Memelland beziehungsweise Memelgebiet (litauisch: Klaipėdos kraštas) wurde zwischen dem …   Deutsch Wikipedia

  • Memelgebiet — Flagge des Memellandes Briefmarken vom Memelland, 1920–1925 Als Memelland beziehungsweise Memelgebiet (litauisch: Klaipėdos kraštas) wurde zwischen dem …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”