- Memelländer
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Als Memelländer wird eine prußisch-kurisch-deutsche ethnische Mischgruppe bezeichnet (mit etlichen westlitauischen Einwanderern aus Žemaitien), die ihre Bezeichnung nach dem Memelland erhielt, welches 1920 von Deutschland abgetrennt wurde und von den alliierten und assoziierten Hauptmächten unter französische Verwaltung gestellt und 1923 von Litauen annektiert wurde. Die Memelländer waren keine eigene Nation, denn bis 1920 (und wieder von 1939 bis 1945) waren sie die nördlichsten Bewohner Deutschlands.
Die Memelländer waren evangelisch. Aus Litauen Geflüchtete waren katholisch, und es gab noch eine Reihe anderer Glaubensgemeinschaften, je nach Herkunft der Zuwanderer aus Schottland, Friesland und der Schweiz usf. (English Church, Mennoniten, Reformierte, Baptisten, Juden usw).
Nach der preußischen Volkszählung von 1890 gab es 121 345 litauischsprechende Einwohner, wobei unter "litauisch" nicht das hochlitauische Aukschtaitsche zu verstehen ist sondern das kurisch und žemaitisch beeinflusste Preußisch-Litauische. Fast alle flohen nach am Ende des Zweiten Weltkrieges, als Ostpreußen zwischen Polen, Litauen und der Sowjetunion aufgeteilt wurde. Das Memelland (Region um Memel) wurde Litauen zugeschlagen.
Bekannte Memelländer
- Jenny Boese-Baum
- Paul Brock
- Alfred Brust
- Simon Dach
- Margarete Fischer
- Martin Kakies
- Erich Karschies
- Charlotte Keyser
- Heinrich A. Kurschat
- August Lewald
- Rudolf Naujok
- Ludwig Rhesa
- Hermann Sudermann
- Ewald Swars
- Ernst Wichert
- Friedrich Wilhelm August Argelander
- Archibald Bajorat
- Karl Eulenstein
- Hans Kant
- Richard Pietsch
- Doris Treitz/ Alexandra
- Lena Valaitis (Wallat)
- Hermann Blode
- Paul Lindenau und Harald Lindenau
- Georg Gerullis
- Wilhelm Gaigalat / Vilius Gaigalaitis
- Wilhelm Petereit / Vilius Pėteraitis
- Eva Simoneit / Ieva Simonaitytė
- Wilhelm Storost alias Vydūnas
- James Hobrecht
Einzelnachweise
Weblinks
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