Michael Attaleiates

Michael Attaleiates

Michael Attaleiates (* zwischen 1020 und 1030 in Konstantinopel oder Attaleia; † um 1085) war ein im 11. Jahrhundert lebender byzantinischer Geschichtsschreiber.

Michael studierte in Konstantinopel und wurde kaiserlicher Richter, später schließlich Militärrichter. Er brachte es zu einigem Wohlstand, wurde Patrikios und Magistros und verkehrte in den höheren Kreisen der Gesellschaft der Hauptstadt. Michael stiftete auch ein Kloster sowie ein Armenhaus. Die Regeln für seine Gründungen sind zusammen mit Listen der Ikonen und liturgischen Geräte seiner Stiftungen sowie autobiographischen Notizen und Aufzeichnungen über seinen Grundbesitz in der Diataxis von 1077 enthalten.[1] Schon vorher, 1073/74, hatte er ein juristisches Handbuch mit einer einleitenden Übersicht über das Römische Recht von den Zeiten der Republik bis zu den Basiliken veröffentlicht.

Michael verfasste ein Geschichtswerk, das die Zeit von 1034 bis 1079/80 umfasst und vermutlich unvollendet blieb. Mehrere Kaiser, so etwa Romanos IV., werden recht positiv geschildert, wenngleich Michael durchaus Kritik übt. Der „Held“ des Geschichtswerks ist jedoch Kaiser Nikephoros III., dem das Werk gewidmet ist. Nikephoros wird panegyrisch gepriesen und seiner Regierungszeit gesteht Michael breiten Raum zu. Schwerpunkt der Darstellung ist, im Gegensatz zu jener des Michael Psellos, weniger der Hof als vielmehr das außenpolitische Handeln der Kaiser, wofür Michael Attaleiates wertvolles Material liefert. Im Sinne der Mimesis orientierte sich Michael stilistisch an den antiken Klassikern.

Ausgaben

  • Michael Attaleiates: Historia. Hrsg. von I. Bekker (C. S. H. B.). Bonn 1853.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kommentierte englische Übersetzung von Alice-Mary Talbot in Byzantine Monastic Foundation Documents Washington D.C. 2000, S. 326-376 (online, PDF 214k)

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