- Michael Rachlis
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Michael Rachlis (* 1884 in Moskau; † 1953 in London) war ein deutscher Architekt, Innenarchitekt und Bühnenbildner.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der einer jüdischen Familie entstammende Michael Rachlis studierte von 1905 bis 1911 an der Technischen Hochschule München. Er arbeitete seit 1913 in Berlin, wo er zunächst Bühnenbilder entwarf. Später entstanden einige Landhäuser, sowie Innenausstattungen, u.a. in Kooperation mit dem ungarischstämmigen Architekten Ferenc Domány.[1]
In Rachlis Atelier fand 1922/23 Hans Nitzschke Arbeit als Architekt.[2]
Seit 1928 hatte Rachlis einen Vertrag mit den Deutschen Werkstätten und entwarf für diese Zimmereinrichtungen. 1935 floh er nach London und war dort bis zu seinem Tod als Architekt tätig. Insbesondere sind einige Geschäftsräume in Art Déco überliefert.
Bauten und Entwürfe (unvollständig)
- 1917: Bühnenbild für das Schauspiel Der König (Regie: Victor Barnowsky)
- 1919: Bühnenbild für das Komödie Fink und Fliederbusch (Regie: Victor Barnowsky)
- vor 1923: Landhaus in Bad Saarow[3]
- vor 1923: Umbau eines Bauernhauses bei Potsdam[3]
- 1927–1928: Einfamilienhaus für Erich Kaufmann in Berlin-Nikolassee, Lückhoffstraße 34[4]
- vor 1930: Innenausstattung der Gaststätte Bols-Taverne in Berlin[5]
- 1927–1929: Dachgarten und Bar (Innenausstattung) des Hotels Eden in Berlin, Budapester Straße[5]
- vor 1930: Innenausstattung der Bar Cascade in Berlin[5]
- 1928–1929: Einfamilienhaus für A. L. Zissu (Cissow?) in Berlin-Grunewald, Gustav-Freytag-Straße 15[5][6]
- 1930–1931: Zentrale der Margarine Union in Berlin-Grunewald, Hohenzollerndamm 46 (mit Ferenc Domány)
- 1935: Innenausstattung des Büros der Compagnia Italiana Turismo in London, Regent Street[7]
- 1938: Innenausstattung des Italian Club in London, Charing Cross Road[7]
- 1939: Innenausstattung der Hauptverwaltung der Aluminium Union Limited in London[7]
- 1939: Innenausstattung des Italienischen Touristikbüros in London, Piccadilly[7]
- vor 1952: Beteiligung an der Innenausstattung des Luxus-Passagierschiffs Andrea Doria
Literatur
- Max Osborn (Einleitung): Architekt Michael Rachlis, Räume. (= Neue Werkkunst.) Friedrich Ernst Hübsch, Berlin / Leipzig / Wien 1929.
- Myra Warhaftig: Deutsche jüdische Architekten vor und nach 1933. Das Lexikon. Reimer, Berlin 2005, ISBN 3-496-01326-5.
Einzelnachweise
- ↑ Ágnes Nováky: Domány, Ferenc. In: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL). Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Bd. 28, Saur, München 2001 (Artikel online: Ferenc Domány. In: archINFORM.)
- ↑ Hugo Thielen: Nitzschke, Hans, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 271 u.ö
- ↑ a b Architektur und Wohnform. Koch, Darmstadt 1923.
- ↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ a b c d Moderne Cafés, Restaurants und Vergnügungsstätten. Außen- und Innenarchitektur. Pollak, Berlin-Charlottenburg 1930.
- ↑ Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
- ↑ a b c d [1]
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