- Hans Nitzschke
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Hans Nitzschke (* 1. Mai 1903 in Hannover; † 26. August 1944 gefallen bei Paris) war ein deutscher Maler und Architekt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
„stadt-Bilder; Hannovers Moderne 1900 bis 1939“ mit Abbildung der Steintorhalle
zur Ausstellung des Historischen MuseumsHans Nitzschke war Schüler der Werkkunstschule in Hannover. In den Jahren 1922/23 war er als Architekt in Berlin tätig im Atelier von Michael Rachlis.[1]
1924 kehrte Nitzschke nach Hannover zurück und arbeitete seitdem als Maler und Architekt.[1] Mit Friedrich Vordemberge-Gildewart hatte Nitzschke in Hannover die Gruppe „K“ gegründet und beteiligte sich mit dieser an einer Ausstellung in der Kestner-Gesellschaft.[2]
Nachdem Alexander Dorner gemeinsam mit dem russischen Konstruktivisten El Lissitzky 1927 im Provinzial-Museum das „Kabinett der Abstrakten“ eingerichtet hatte,[3], wurde Nitzschke im selben Jahr Mitbegründer der Künstlervereinigung „die abstrakten hannover“, gemeinsam mit Kurt Schwitters (dem Initiator), Rudolf Jahns, Vordemberge-Gildewart und Carl Buchheister.[4] Auch César Domela bekannte sich zu der Gruppe und stellte die Verbindung her zu der international bereits bekannten niederländischen De Stijl-Gruppe. Die „abstrakten hannover“ waren wiederum eine Ortsgruppe der bereits seit 1919 in den Räumen des Berliner „Sturm“ existenten „Internationalen Vereinigung der Expressionisten, Kubisten und Konstruktivisten e.V.“[5]
Auch der spätere Stadtplaner Rudolf Hillebrecht wollte „modern“ arbeiteten - und wurde nach seinem Studium zunächst Angestellter für 6 Wochen bei Nitzschke (vom 1. Juli bis 15. August 1933), um dann lückenlos als ebensolcher zu Adolf Falke zu wechseln.[6]
Hans Nitzschke fiel im Zweiten Weltkrieg 1944 bei Paris.[1]
Werke (unvollständig)
Hans Nitzschke entwarf Stahlrohrstühle, baute aber auch Ateliers und richtete - als Innenarchitekt - Läden ein,[1] wie etwa
- 1924: die Geschäftsräume für den Schuhhersteller Salamander in Berlin, Friedrichstraße[7]
- 1929:
- Bauten für die Deutsche Gasolin AG in Hannover und Essen,[7] sowie
- ein - erfolgreicher - Wettbewerb für die Telefonwerke Fuld & Co. in Frankfurt am Main;[7]
- 1930: (gemeinsam mit Hans List)[7] die - im Zweiten Weltkrieg zerstörte - Gaststätte Steintorhalle in Hannover, Georgstraße/Ecke Nordmannstraße,[1] oder
- 1930/31:[7]
- die Innenausbauten von Büros in verschiedenen Verwaltungsgebäuden der Günther Wagner AG[1] sowie in Privaträumen;[7]
- gemeinsam mit Hans List: Brikettberatungsstelle in Hannover[8]
Ehrungen
- Der 1998 angelegte Nitzschkeweg in Kirchrode ehrt den Maler und (Innen-)Architekten durch seine Namensgebung.[9]
Literatur
- Alexander Dorner: Hans Nitzschke, in: 100 Jahre Bauen in Hannover. Zur Jahrhundertfeier der Technischen Hochschule, Druck und Verlag Edler & Krische, Hannover 1931, S. 49
- Die 20er Jahre in Hannover, Ausstellungs-Katalog, Hannover 1962, S. 109 u.ö.
- Friedrich Lindau: Hans Nitzschke, in: Planen und Bauen der 50er Jahre in Hannover, S. 22, 37, mit Foto, online über Google-Bücher
- Hugo Thielen: Nitzschke, Hans, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 271 u.ö
- ders.: Nitzschke, Hans, in: Stadtlexikon Hannover, S. 478
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Hugo Thielen: Nitzschke, Hans, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 271 u.ö.
- ↑ Hugo Thielen: Vordemberge-Gildewart, Friedrich, in: Hannoversches Biographisches Lexikon , S. 649
- ↑ Klaus Mlynek: 1927, in: Hannover Chronik, S. 165
- ↑ Hugo Thielen: Jahns, Rudolf, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 187
- ↑ Klaus Mlynek: Kunst und Kultur der Weimarer Jahre, in: Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2, Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart', hrsg. von Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein, unter Mitarbeit von Dieter Brosius, Carl-Hans Hauptmeyer, Siegfried Müller und Helmut Plath, Schlütersche, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 461ff, hier: S. 465
- ↑ Friedrich Lindau: Hans Nitzschke, in: Planen und Bauen der 50er Jahren in Hannover, S. 37
- ↑ a b c d e f Alexander Dorner: 100 Jahre Bauen in Hannover, S. 49
- ↑ Alexander Dorner: Hans List, in: 100 Jahre Bauen in Hannover ..., S. 48
- ↑ Hugo Thielen: Nitzschke, Hans, in: Stadtlexikon Hannover, S. 478
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