Micro-Europa

Micro-Europa

Micro-Europa ist ein kooperatives europäisches Radionetzwerk von Studierenden und angehenden Journalisten mit dem Fokus auf lokalen europäischen Journalismus.

Die Kooperation verfolgt den Anspruch, neue radio-journalistische Möglichkeiten zu finden, um über europäische Angelegenheiten lokal zu informieren und ein europäisches Bewusstsein medial zu fördern. In Zusammenarbeit mit Hochschullehrern erstellen dabei Studierende der teilnehmenden Universitäten, Journalismus- und Fachhochschulen Radiobeiträge oder ganze Radiosendungen. Die Beiträge stehen unter einem monatlich wechselnden gemeinsamen Thema mit europäischem Bezug oder Ansatzmöglichkeiten.[1] Diese Themen werden durch jährliche Treffen von Abgesandten der teilnehmenden Redaktionen selbst im Vorfeld festgelegt. Das Netzwerk besteht aktuell aus zehn teilnehmenden Hochschulradiosendern in sieben europäischen Ländern (Stand: März 2011[2]).

Inhaltsverzeichnis

Teilnehmer

Sendername Betreuende Institution Standort Empfang
BiTS fm Business and Information Technology School Iserlohn (Deutschland) UKW 92,5 MHz in Iserlohn und Stream[3]
Coolcast Howest Hogeschool West-Vlaanderen Kortrijk (Belgien) Stream[4]
EC1 fm City University London London (Großbritannien) UKW 101.4 MHz in London City
Eur@dionantes Radio Nantaise Européenne Nantes (Frankreich) UKW 101.3 MHz in Nantes und Stream[5]
Régie 5 Institut des Hautes Etudes des Communications Sociales (IHECS) Brüssel (Belgien) Stream[6]
Supo Katholieke Hogeschool Mechelen Mechelen (Belgien) Stream[7]
UBB Radio Babeș-Bolyai-Universität Cluj Cluj-Napoca (Rumänien) Stream[8]
Uniwelle Tübingen Universität Tübingen Tübingen (Deutschland) Antenne UKW 96,6 MHz; Kabel: UKW 97,45 MHz in Tübingen und Reutlingen und Archiv[9]
La Sestina Radio Universität Mailand Mailand (Italien) Archiv[10]
Universität Barcelona UAB Universität Barcelona Barcelona (Spanien)

Geschichte

Bei einem Treffen von rund 50 Journalisten, Journalismuslehrern und Angehörigen verschiedener Organisationen im November 2007 in Nantes (Frankreich) wurde bereits der Grundstein für das journalistische Bildungsprojekt gelegt.[11] Die Beteiligten, die der Einladung der Initiatorin Laurence Aubron gefolgt waren, stellten unter dem Eindruck geringer Europawahlbeteiligung einerseits Handlungsbedarf fest, erkannten aber andererseits auch, dass Europa als Informationsthema nicht gerade attraktiv sei.[11] In der konzeptionellen Ausarbeitung des Projektes beschränkte man sich deshalb auf das Medium Radio, da es die Menschen in ihrem Alltag begleite und darüber hinaus auch in der Ausbildung der Studierenden Anwendung finden könne.[11]

Im Oktober 2008[11] konnte das Netzwerk unter seinem heutigen Namen gegründet werden. Unter den sieben Gründungsteilnehmern waren die Angestellten und Studierenden folgender Universitäten:

Produktion

Das Produktionskonzept ist ebenso auf einen starken interkulturellen Austausch wie auch auf eine horizontale Informationsvermittlung ausgelegt.[12] Monatlich oder alle zwei Monate erstellen die Studierenden, die an dem Radionetzwerk mitwirken, einen maximal dreiminütigen Beitrag zu einem gemeinsamen Thema. Das Transkript des Beitrages in der jeweiligen Landessprache und in englischer Übersetzung wird zusammen mit dem Beitrag in einen für alle Radionetzwerkpartner online zugänglichen Beitragspool gestellt. Die Partner des Radionetzwerkes übersetzen diese Transkripte wiederum in ihre eigene Sprache und produzieren die Beiträge in ihrer eigenen Landessprache neu. Sämtliche Beiträge, die von den teilnehmenden Studierenden für das Radionetzwerk erstellt wurden, sind auch online[1] abrufbar.

Uniwelle Tübingen

Im Hochschulradio der Universität Tübingen, Uniwelle Tübingen, erstellen Studierende der Medienwissenschaft monatlich eine einstündige Sendung mit eigenproduzierten und übersetzten Hörfunkbeiträgen des Netzwerkes und Musik. Diese Sendung wird vom Lehrstuhl von Prof. Dr. Jürg Häusermann betreut und jeweils am letzten Sonntag des Monats von 12 bis 13 Uhr auf der Frequenz des freien Radios Wüste Welle ausgestrahlt. Die kompletten Sendungen werden öffentlich zugänglich archiviert.[9]

Sendungsthemen

Themenfolge 2009

Monat Thema
Januar Food Wastage
April Minorities in Europe
Mai European Elections
Juni Start-Ups
Juli Revolutionary Students?
Oktober High Education Cost
November From A to B on Low Money
Dezember Climate Change

Themenfolge 2010

Monat Thema
Januar Strike and Protest
Februar National Identity
März National Sports
April Privacy
Mai Poverty
Juni Tourism
Juli Night Life
Oktober Agriculture
November European Regional Development Fund
Dezember Job Migration

Themenfolge 2011

Monat Thema
Januar Volunteering
Februar Gender Issues
März Fashion/Arts
April Religion
Mai Love
Juni Participative Democracy
September Testing
Oktober Revolutions
November Folklore And Traditions
Dezember Sense of Humor

Themenfolge 2012

Monat Thema
Januar Social Europe
Februar Lost Crafts
März Translation
April Social Mobility
Mai My Home
Juni New Icons, Myths and Legends

Finanzierung

Das Programm wird von der Exekutivagentur für Bildung, Audiovisuelles und Kultur der Europäischen Kommission unterstützt und kofinanziert.[13]

Literatur

  • Jean Lemaître: Europe is all around you. Practical tools for the practice of local European journalism 2010, S. 1-18 (PDF-Datei 307 KB).
  • Jean Lemaître: Methodologischer Leitfaden für Studenten. Die Praxis des bürgernahen Europajournalismus" 2010, S. 1-38 (PDF-Datei 500 KB).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Micro-Europa "Themenliste"
  2. vgl. Micro-Europa "Team"
  3. Stream von BiTS fm
  4. Stream von Coolcast WebRadio
  5. Stream von Eur@dionantes
  6. Stream von Regie5
  7. Stream von Supo
  8. Stream von Radio UBB
  9. a b Sendungsarchiv: Micro-Europa Sendungen der Uniwelle Tübingen
  10. Sendungsarchiv des Radios La Sentina
  11. a b c d vgl. Micro-Europa: "About Us"
  12. vgl. S. 6ff: Jean Lemaître: Europe is all around you - Practical tools for the practice of local European journalis
  13. siehe: List of Approved Projekts 2010

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