- Pali Miska
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Pali Miska (* 1931 in Korça) ist ein ehemaliger albanischer Politiker der Partia e Punës e Shqipërisë (PPSh).
Biografie
Miska war zunächst als Parteifunktionär im Wirtschaftssektor tätig und wurde zuletzt 1966 Direktor von Fusha-Arezi, des größten albanischen Staatsbetriebes für Holzproduktion.
1970 wurde er erstmals zum Abgeordneten der Volksversammlung (Kuvendi Popullor) gewählt und gehörte dieser von der siebten bis zum Ende der elften Wahlperiode bis 1991 an.
1971 wurde er zum Kandidaten des Zentralkomitees (ZK) der PPSh gewählt und zugleich zum Ersten Parteisekretär im Kreis Puka im Norden des Landes ernannt.
Im September 1975 wurde er als Nachfolger des entmachteten Koço Theodhosi ohne vorherigen Kandidatenstatus direkt zum Mitglied des Politbüros der PPSh gewählt und zugleich auch Mitglied des ZK. Diese Funktion hatte er bis zur Auflösung der PPSh und der Gründung der Partia Socialiste e Shqipërisë im Juni 1991 inne. Damit gehörte er neben Hekuran Isai, Qirjako Mihali und Llambi Gegprifti zu einer neuen Führungsgeneration innerhalb der Partei, die mit dem Abbruch der Beziehungen zur Volksrepublik China an Einfluss gewann.[1][2]
Zugleich wurde er als Nachfolger von Theodosi am 1. September 1975 zum Minister für Industrie und Bergbau in der Regierung von Ministerpräsident Mehmet Shehu ernannt. Im Rahmen einer Regierungsumbildung erfolgte am 13. November 1976 seine Berufung zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates als Nachfolger von Spiro Koleka. Diese Funktion hatte er bis zum 23. November 1982 inne.
Am 1. Juli 1982 berief ihn der neue Ministerpräsident Adil Çarçani nach einer Kabinettsumbildung zusätzlich zum Energieminister und damit zum Nachfolger von Prokop Murra, der Verteidigungsminister wurde. Auf diesem Posten verblieb er ebenfalls bis zum 23. November 1982.
Im Anschluss war er als Nachfolger von Simon Stefani vom 22. November 1982 bis zum 19. Februar 1987 Vorsitzender der Volksversammlung und somit Parlamentspräsident. Im Anschluss folgte ihm Petro Dode als neuer Vorsitzender der Volksversammlung.[3][4] In dieser Funktion nahm er auch am Staatsbegräbnis für den verstorbenen Ersten Sekretär der PPSh Enver Hoxha im April 1985 teil.[5]
Am 2. Februar 1989 berief ihn Ministerpräsident Çarçani erneut in seine Regierung, in der Miska nunmehr bis zum Ende von Çarçanis Amtszeit am 21. Februar 1991 nicht nur Vize-Ministerpräsident, sondern auch Landwirtschaftsminister war.[6][7] In diesen Funktionen folgte er Besnik Bekteshi und Themie Thomai.
1993 wurde gegen Miska und neun weitere ehemalige hochrangige Funktionäre (Muho Asllani, Besnik Bekteshi, Foto Çami, Hajredin Çeliku, Vangjel Çërrava, Lenka Çuko, Qirjako Mihali und Prokop Murra) Anklage wegen Bereicherung an öffentlichen Geldern erhoben.[8] Wegen dieser Straftaten kam es schließlich durch ein Gericht in Tirana zu folgenden Verurteilungen zu Freiheitsstrafen: Mihali und Gegprifti jeweils acht Jahre, Miska und Çuko jeweils sieben Jahre, Çami, Çeliku und Bekteshi jeweils sechs Jahre sowie Çërrava, Murra und Asllani jeweils fünf Jahre.[9][10]
Weblinks
- Geschichte der Volksversammlung, S. 173
- Politbüro und Sekretariat des ZK der PPSh 1948-1991
- Albanische Regierungen
Einzelnachweise
- ↑ Louis Zanga: Changes In Albanian Leadership Signify Struggle For Succession To Power (24. November 1975)
- ↑ Martin McCauley,Stephen Carter: Leadership and succession in the Soviet Union, Eastern Europe, and China, S. 170, ISBN 0873323475, 1986
- ↑ Albanian Key Ministries (rulers.org)
- ↑ Leaders of the Albanian Legislative
- ↑ Albania Today (Nr. 2/1985)
- ↑ Louis Zanga: A Major Government Reshuffle in Albania(13. Februar 1989)
- ↑ Miranda Vickers,James Pettifer: Albania: from anarchy to a Balkan identity, S. 296, ISBN 1850652791, 1997
- ↑ UA 435/93 - Albania: legal concern: Muho Asllani, Besnik Bekteshi, Foto Cami, Hajredin Celiku, Vangjel Cerrava, Lenka Cuko, Llambi Gegprifti, Qirjako Mihali, Pali Miska, Prokop Murra
- ↑ Fred Abrahams: Human rights in post-communist Albania,Human Rights Watch/Helsinki, S. 36, ISBN 1564321606, 1996
- ↑ Kathleen Imholz: CAN ALBANIA BREAK THE CHAIN? THE 1993-94 TRIALS OF FORMER HIGH COMMUNIST OFFICIALS
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