Missionsärztliches Institut

Missionsärztliches Institut

Das Missionsärztliche Institut in Würzburg wurde 1922 gegründet, um Missionsärzte und Schwestern auszubilden. Heute ist das Institut die einzige Katholische Fachstelle für Internationale Gesundheit in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Institut wurde von Msgr. Christopherus E. Becker S.D.S gegründet, um Missionsärzte und Schwestern auszubilden. Schwerpunkt war Afrika. 1962 hatte es 200 Mitglieder und war maßgeblich an der erfolgreichen Entwicklung katholischer Missionen nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt.[1]

Die 1977 in Rhodesien ermordete Missionsärztin Johanna Decker war dort seit 1950 im Auftrag des Missionsärztlichen Instituts tätig.

Zielsetzung und Arbeitsgebiete

Ihr Ziel ist die Verbesserung von Gesundheitsbedingungen vor allem benachteiligter Menschen und Bevölkerungsgruppen in Ländern des Südens mit Schwerpunkt Afrika. Das Institut kooperiert mit Organisationen kirchlicher Entwicklungszusammenarbeit, kirchlich getragenen Gesundheitsdiensten in Ländern des Südens, anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie verschiedenen Institutionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

Arbeitsschwerpunkte sind:

  • Angepasste Technologien im Gesundheitswesen
  • Humanitäre Zusammenarbeit
  • HIV/Aids[2][3]
  • Gesundheitsdienste und Public Health
  • Tropenmedizin

Zugleich ist das Institut Mitträger der Missionsärztlichen Klinik gGmbH in Würzburg, einem akademischen Lehr- und Ausbildungskrankenhaus der Universität Würzburg. Die Anbindung an die Klinik, vor allem die Abteilung Tropenmedizin, soll eine Verknüpfung mit Themen der klinischen Praxis, insbesondere in den Bereichen Training, Curriculumsentwicklung und operationale Forschung ermöglichen. Fachkräfte des Instituts arbeiten in der Aus- und Weiterbildung in Institut und Missionsärztlicher Klinik und beraten und lehren in Afrika, Asien, Lateinamerika, Europa und Ozeanien. Das Institut gibt das Jahrbuch des Katholischen Vereins für Missionsärztliche Fürsorge und des Missionsärztlichen Instituts (ZDB-ID 555044-0) heraus.

Literatur

  • Wolfgang Leischner: Medical missions in Rhodesien, Zimbabwe: zur Geschichte der Missionshospitäler der Erzdiözese Bulawayo und den Biographien ihrer leitenden Ärztinnen. Univ., Diss., Würzburg 2004.
  • Luitgard Fleischer: Missionsärztliches Institut Würzburg : 1922 - 1997. 1997.
  • Lioba Essen: Katholische ärztliche Mission in Deutschland 1922 - 1945 : das Würzburger Missionsärztliche Institut, seine Absolventinnen und Absolventen, die Arbeitsfelder. Med. Hochsch., Diss., Hannover 1990.
  • Thomas Schmid: Statistische Erhebung über das interne Patientengut der Missionsärztlichen Klinik Würzburg. 1982.
  • Urban Rapp: Heilung und Heil : 50 Jahre Missionsärztl. Inst., Würzburg; 1922 - 1972. Missionsärztl. Inst., Würzburg 1972.
  • Sebastian Weih: Das Missionsärztliche Institut, Würzburg. Missionsärztliches Institut, 1938.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 2.4 Katholische missionsärztliche Fürsorge. In: Horst Robert Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller: Theologische Realenzyklopädie. Walter de Gruyter, 1994, ISBN 3-11-013852-2, Band 23, S. 79.
  2. Joachim Rüppel: Armut und AIDS – eine tödliche Verbindung. In: August Petermann, Ernst Behm, Alexander Georg Supan, Paul Max Harry Langhans, Nikolaus Creutzburg, Hermann Haack: Landnutzung kontra Naturschutz. Klett-Perthes, 2001. Band 145, ISBN 3-623-08081-0, S. 46 ff.
  3. Hans Wilderotter, Michael Dorrmann: Das grosse Sterben: Seuchen machen Geschichte. Jovis, 1995, S. 438 ff.

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