Motte Aldeberg

Motte Aldeberg

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Motte Aldeberg
Entstehungszeit: 12. Jahrhundert
Burgentyp: Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand: Burgstall
Ständische Stellung: Minisateriale
Ort: Wegberg-Arsbeck
Geographische Lage 51° 8′ 47,6″ N, 6° 11′ 45,4″ O51.146556.19595Koordinaten: 51° 8′ 47,6″ N, 6° 11′ 45,4″ O
Motte Aldeberg (Nordrhein-Westfalen)
Motte Aldeberg

Die Motte Aldeberg, auch Alde Berg genannt ist eine abgegangene Motte (Turmhügelburg) im Helpensteiner Bachtal zwischen den Wegberger Ortsteilen Arsbeck und Rödgen im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Der Alde Berg ist eine der größten und besterhaltenen Motten zwischen Maas und Rhein.

Die Motte Aldeberg ist eine Burganlage, typisch als Niederungsburg und Rittergut für das hohe und ausgehende Mittelalter. Die ältesten Funde auf dem Aldeberg sprechen entgegen überlieferten, nie belegten Ansichten (die alle auf den Heimatforscher und Ortschronisten Franz Mayer zurückgehen), für die Anlage der Burg im ausgehenden 12. Jahrhundert. Der Erbauer der Motte, ein Dienstmann und Ritter von Orsbek (miles de orsbeke), Lehnsmann und späterer Koalitionär der Streitpartei des Kölner Erzbischofs in der berühmt gewordenen Ritterschlacht von Worringen, nutzte im Geländeprofil eine ins Feuchtgebiet ragende Landzunge und "modellierte" daraus den noch heute eindrucksvollen Turmhügel mit seiner Vorburg und den umgebenden Gräben (die stets über Flutungsniveau lagen).

Unmittelbar nach der für die erwähnte Koalition verlorenen Schlacht verließ Ritter Stephanus die Burg. Das bedeutende Rittergut, dem besondere Rechte oblagen (örtliche Streitschlichtung und Rechtsprechung, Steuerbefreiung, Haltung eines Pferdegestüts), wurde bis zu seiner Aufgabe im ausgehenden 14. und frühen 15. Jahrhundert von "Halbwinnern" oder "Halfen" verwaltet, die Rechte dauerten fort, was noch im 18. Jahrhundert zu kuriosen Rechtssituationen führte. Die Wildheit und Verlassenheit des Ortes war in den folgenden Jahrhunderten Nährboden für Spukgeschichten ("Werwolf" , Heinzelmännchen) – Bemerkenswert ist schließlich das Entstehen eines Fürbitte-Kultes (mit Bindezauber-Brauchtum). Im 19. Jahrhundert wurde daraufhin vom örtlichen Pfarrer der Bau einer Kapelle veranlasst, der in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts abgebrochen wurde. Das Bodendenkmal der Burganlage und das umgebende Naturgebiet mit ebenfalls denkmalgeschützten Resten einer romantisierenden Villenarchitektur (frühes 20. Jahrhundert) bilden heute ein sensibles Ensemble. Ein umfassendes Schutz- und Erschliessungskonzept steht und fällt mit den derzeitigen Interessen bzw. Eigentumsverhältnissen der Liegenschaft.

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