- Mune (Schwert)
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Mune (jap. 棟, dt. „Dachfirst“) ist die Bezeichnung für den Klingenrücken japanischer Klingen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Es gibt verschiedene Formen der Mune, die unterschiedlich bezeichnet werden. Die Kategorisierungen sind:[1]
- Kaku-mune (角棟, „eckige Mune“) oder Hira-mune (平棟, „flache Mune“): Bezeichnet einen Klingenrücken, der in der ganzen Länge flach gestaltet ist. Diese Art von Mune findet man nur an sehr alten Klingen (siehe Bild 1, Nr. 1).
- Iori-mune (庵棟) oder Gyō-no-mune (行の棟, „Askese-Mune“): Iori bedeutet „Klause, Einsiedelei“. Die Mune ist hier A-förmig gestaltet. Diese Form wurde nach den Kotō (古刀, „alte Schwerter“) – ein Sammelbegriff der Schwerter von der Heian-Zeit (ab 794) bis zur Keichō-Ära (ab 1596) zusammenfasst[2] – sehr populär. Bei den Klingen der Yamato-Schule, zugehörigen Schwertschmiedeschulen oder denen des Schwertschmiedemeisters Hankei, findet man oft einen steilen Oroshi (下ろし, Anstieg[3] der Mune). Die Klingen der Bizen-Schule haben oft einen sanften Oroshi (siehe Bild 1. Nr.2).
- Mitsu-mune (三つ棟, „drei-Stück-Mune“) oder Shin-no-mune (真の棟, „wahre Mune, Mune der Wahrheit“). Dieser Typ der Mune hat drei Flächen, vergleichbar einem Hausdach mit abgeflachtem First. Man findet sie oft an Klingen der Sōshū-Schule und angehörigen Schulen, sowie den Tantō-Klingen der Yamashiro-Schule. Frühe Klingen der Sōshū-Schule haben eine breite, obere Fläche und eine steile Oroshi. Klingen der angehörigen Sue-Sōshū-Schule haben allerdings eine schmale, obere Fläche. An Shintō-Klingen (新刀, „neue Schwerte“, Schwerter ab der Keichō-Ära) findet man oft die Mitsu-mune an Klingen die vom Schwertschmiedemeister Umetada Myoju, der Horikawa-Schule und des Schwertschmiedemeisters Echizen Yasutsugu (um 1600, Yasutsugu-Schule). Diese Schulen und Meister arbeiteten im Soshu-den-Stil (einer der fünf Schwertschmiedestile in der Schwertherstellung Japans) (siehe Bild 1. Nr.3).
- Maru-mune (丸棟, „runde Mune“) oder Sō-no-mune (草の棟, „Gras-Mune“): Bezeichnet einen seltenen Typ der Mune der eine abgerundete Oberfläche hat. Man findet diese an Klingen der Ko-aoe-, Saikaido- und Hokurikudo-Schule (siehe Bild 1. Nr.4).
Ein „sanfter“ Oroshi, d.h. der Klingenrücken hat leicht abgeflachten Seitenflächen, ist auf Bild 2, Nr. 1 abgebildet und ein „steiler“ Oroshi mit steiler abgeflachten Seitenflächen auf Bild 2, Nr. 2.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b Kōkan Nagayama: The Connoisseur's Book of Japanese Swords. Kodansha International, Tokyo 1998, ISBN 4-7700-2071-6, S. 57, Anmerkung: Die Quelle übersetzt Iori mit „Dachfirst“, der eigentlich im Japanischen als Mune bezeichnet wird. Iori-mune heißt tatsächlich „Einsiedelei-Mune“ bzw. „Einsiedelei-Dach“.
- ↑ Kōkan Nagayama: The Connoisseur's Book of Japanese Swords. Kodansha International, Tokyo 1998, ISBN 4-7700-2071-6, S. 226.
- ↑ Kōkan Nagayama: The Connoisseur's Book of Japanese Swords. Kodansha International, Tokyo 1998, ISBN 4-7700-2071-6, S. 241.
Literatur
- Nobuo Ogasawara: Japanese swords. 12th edition. Hoikusha, Osaka 1993, ISBN 4-586-54022-2 (Color Books 22).
- Kanzan Satō: The Japanese Sword. Translated and adapted by Joe Earle. Kodansha International, Tokyo u. a. 1983, ISBN 0-87011-562-6 (Japanese Arts Library 12).
- John M. Yumoto: The Samurai Sword. A Handbook. Tuttle Publishing, Rutland VT u. a. 1988, ISBN 0-8048-0509-1.
Weblinks
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