Museum Biedermann

Museum Biedermann

Das Museum Biedermann in Donaueschingen wurde 2009 eröffnet. In ihm werden Werke zeitgenössischer Kunst ausgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Das Museum

Museum Biedermann in Donaueschingen

Das zweistöckige, im klassizistischen Stil gehaltene Gebäude wurde 1841 von der Donaueschinger Museumsgesellschaft, mit finanzieller Unterstützung des Fürsten Karl Egon II, gebaut. Hier fanden – neben Ausstellungen – Lesungen, Konzerte und Bälle statt. Nach einem Brand in Jahre 1845 wurde es zwei Jahre später wiederaufgebaut. Während des Ersten Weltkrieges wurden in dem Gebäude Reservisten untergebracht. Dann diente es einem Infanteriebataillon als Unterkunft. Nach dem Krieg wurde das Haus von der Museumsgesellschaft nicht mehr genutzt. In den 1930er Jahren war es Städtisches Kurhaus und später Kino. 1957 wurde ein zweiter Kinosaal eingerichtet. Der Lichtspielbetrieb bestand bis 2006. Im gleichen Jahr erwarb die Unternehmerfamilie Biedermann das Gebäude. Die 2008 begonnenen Umbauarbeiten wurden im Jahr darauf fertiggestellt. Im September 2009 öffnete das Museum Biedermann mit seiner ersten Ausstellung.

Das Museum wird durch die Margit Biedermann Foundation, einer Stiftung bürgerlichen Rechts betrieben. Diese pflegt die ausschließliche und unmittelbare Förderung der Kunst, insbesondere auf den Gebieten Malerei, Graphik und Skulptur.[1]

Ein kleiner Raum im Museum Biedermann ist den Produkten gewidmet, welche Sammlung und Museum erst möglich gemacht haben. Der Familienbetrieb stellt in Villingen-Schwenningen Implantate und Instrumente für Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie her.[2]

Die Sammlung

Margit Biedermann sammelt Kunst seit ihrem 18. Lebensjahr. Hatte sie ihr erstes Bild noch gegen eine Schachtel Zigaretten und eine Armbanduhr eingetauscht, begann sie seit Ende der 1970er Jahre ernsthaft eine Sammlung aufzubauen.[3][2]

Heute umfasst die Sammlung Biedermann wichtige Werke zeitgenössischer, internationaler Künstler, darunter figurative und abstrakte Malerei sowie zahlreiche Skulpturen.

Die Sammlung ist geprägt von zwei Hauptströmungen. Einerseits die figurativen Arbeiten der Neuen Wilden mit ihren großformatigen Bildern und expressiver Farbigkeit. Andererseits der Schwerpunkt auf abstrakte Kunst, wobei der Fokus auf innovative Randgebiete, um Nunzio und Pizzi Cannella liegt. Es sind auch Werke von Ellsworth Kelly, Andreas Kocks, David Nash, Helmut Middendorf, Camill Leberer, Paolo Serra und anderen zeitgenössischen Künstlern vertreten. Seit einigen Jahren wird die Sammlung um Werke der jüngsten Künstlergeneration erweitert, die ein besonderes Interesse an Materialität und Oberfläche hat. Teile der Sammlung waren bisher in verschiedenen Museen und Galerien Baden Württembergs zu sehen. [4]

Publikationen (Auswahl)

  • Back to the Roots. modo Verlag, Freiburg i.B. 2011, ISBN 978-3-86833-070-0. (Ausstellungskatalog)
  • Metall:Werke/Metal:Works. modo Verlag, Freiburg i.B. 2010, ISBN 978-3-86833-059-5. (Ausstellungskatalog)
  • Simone Jung (Hrsg.) und Andreas Kocks (Illustrationen): Auf:bruch/Departure. 4 Positionen zeitgenössischer Kunst. modo Verlag, Freiburg i.B. 2010, ISBN 978-3-86833-044-1.
  • Selection. Einblicke in die Sammlung Biedermann. modo Verlag, Freiburg i.B. 2009, ISBN 978-3-86833-036-6.
  • Großstadtbilder. Zeitgenössische Malerei aus der Sammlung Biedermann. Kunstmuseum Heidenheim, Heidenheim 2008, ISBN 978-3-929935-33-2. (Ausstellungskatalog)
  • Farbe + Figur. Gegenständliche Malerei aus der Sammlung Biedermann. Villingen-Schwenningen 2005, ISBN 3-927987-94-8. (Ausstellungskatalog)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Museum Biedermann, Die Stiftung
  2. a b Adrienne Braun: Leidenschaft für die Farbe Schwarz. Museumseröffnung in Donaueschingen. Stuttgarter Zeitung vom 23. September 2009
  3. Museum Biedermann, Die Sammlerin
  4. Museum Biedermann, Die Sammlung
47.9505277777788.5020277777778

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Jakob Biedermann — (auch Bidermann; * 7. August 1763 in Winterthur, Kanton Zürich; † 10. April 1830 in Zürich Aussersihl) war ein Schweizer Maler, Grafiker und Radierer. Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Biedermann (Maler) — Ernst Biedermann (* 21. Dezember 1868 in Gotha; † 18. August 1928 in Jena) war ein deutscher Maler, Architekt und Erfinder. Er studierte Malerei von 1888 bis 1894 an der Kunstakademie Karlsruhe bei Leopold von Kalckreuth und in Weimar bei Max… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Museen in Baden-Württemberg — Nach Orten sortiert Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Aalen, Ostalbkreis …   Deutsch Wikipedia

  • María Elena González — (born 1957 in Havana, Cuba) is a Cuban American artist best known for her sculptural installations that are architecturally as well as personally informed. In 1999, González received widespread acclaim for her site specific outdoor sculpture,… …   Wikipedia

  • Paolo Serra — (* 1946 in Morciano di Romagna) ist ein italienischer Maler. Er lebt und arbeitet in Castelleale di San Clemente. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen (Auswahl) 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Jochen Mühlenbrink — (* 1980 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Maler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen (Auswahl) 3 Publikationen 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Donaueschingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gert Riel — Detail Landschaft Gert Riel (* 1941 in Prien am Chiemsee, Bayern) ist ein deutscher Bildhauer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und …   Deutsch Wikipedia

  • Max Frisch — auf der 20 Franken Gedenkmünze der Schweiz 2011 Max Frisch (* 15. Mai 1911 in Zürich; † 4. April 1991 ebenda) war ein Schweizer Schriftsteller und Archit …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Baden (Niederösterreich) — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Baden enthält die 141 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Baden im niederösterreichischen Bezirk Baden. 70 Objekte wurden per Verordnung (§ 2a des Denkmalschutzgesetzes[1]) unter… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”