Chemie Schwarza

Chemie Schwarza
SV 1883 Schwarza
Bild:Sv 1883 schwarza.gif
Voller Name Sportverein 1883 Schwarza e.V.
Gegründet 1883
Stadion Stadion Schwarza
Plätze 4.000
Liga Bezirksliga (Staffel 3)
2007/08 1. Platz (Kreisliga Saalfeld-Rudolstadt)
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts

Der SV 1883 Schwarza ist ein deutscher Sportverein aus dem Rudolstädter Ortsteil Schwarza.

Inhaltsverzeichnis

Vereinsstruktur

Der Verein gehört mit seinen 1750 Mitgliedern und 17 Sportabteilungen zu den größten Sportvereinen im Freistaat Thüringen. Als Schwerpunkt seiner Arbeit nennt er den Breiten-, Rehabilitations- sowie den Kinder- und Jugendsport. 50 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Dem Verein stehen der städtische Sportpark Gemeindetal mit zwei Rasenplätzen zwei Bowlingbahnen, vier Kegelbahnen und das Gewichtheberzentrum sowie Turnhallen in Rudolstadt zur Verfügung. Sportpark Gemeindetal bietet 4000 Zuschauern Platz. Angeboten werden folgende Sportarten: Aerobic, Badminton, Basketball, Billard, Fitness, Fußball, Gewichtheben, Judo, Kegeln, Rehasport, Segeln, Schwimmen, Skilaufen, Tanzen, Tischtennis, Turnen & Volleyball (Stand 2007).

Geschichtliche Entwicklung

Der SV 1883 beruft sich in seiner Tradition auf zwei Vorgänger, den am 7. Juli 1883 in Schwarza gegründeten „Turn-Verein in Schwarza“ und die in der DDR-Zeit bestandene „Betriebssportgemeinschaft Chemie Schwarza“. Folgerichtig feierte der SV 1883 im Juli 2008 sein 125-jähriges Jubiläum.

Nach der Zerschlagung aller bürgerlichen Vereine nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Sport wie andernorts in Schwarza in lose organisierten Sportgemeinschaften betrieben. Ende der 1940er Jahre wurde die Sportorganisation in Ostdeutschland auf Betriebssportgemeinschaften umgestellt, deren Trägerbetriebe die örtliche Wirtschaft und Verwaltung waren. Das in Schwarza ansässige Chemiefaserkombinat gründete die BSG Chemie Rudolstadt, die 1958 in BSG Chemie Schwarza umbenannt wurde. Obwohl Sektionen für mehrere Sportarten gebildet wurden, erlangte nur die Sektion Fußball zeitweise überregionale Beachtung. Die 1. Fußballmannschaft zwischen 1973 und 1979 einige Jahre in der zweitklassigen DDR-Liga.

Als nach der politischen Wende von 1989 und der nachfolgenden wirtschaftlichen Veränderungen die Betriebssportgemeinschaften nicht mehr weiter existieren konnten, wurde von Mitgliedern der BSG Chemie am 27. Juni 1990 der „Sportverein 1883 Schwarza“ gegründet.

Entwicklung des Fußballsports ab 1945

Logo der BSG Chemie

Weder die Fußballspieler der SG Schwarza noch die der BSG Chemie Rudolstadt kamen zunächst über die Kreisebene hinaus. In der Saison 1954/55 gab Chemie Rudolstadt ein einjähriges Gastspiel in der drittklassigen Bezirksliga Gera. Unter dem Namen Chemie Schwarza gelang 1957 erneut der Aufstieg in die nun allerdings viertklassige Bezirksliga. Dort erkämpfte sich die Mannschaft 1960 die Bezirksmeisterschaft, die zum Aufstieg in die II. DDR-Liga berechtigte.

Mit der 1963 erfolgten Ligareform und damit verbundenen Auflösung der II. DDR-Liga stieg Chemie Schwarza für ein knappes Jahrzehnt wieder in die Bezirksliga Gera ab. In der Spielzeit 1972/73 reichte hinter den nicht aufstiegsberechtigten Mannschaften Wismut Gera II und FC Carl Zeiss Jena III ein dritter Rang, um erstmals in die DDR-Liga aufzusteigen. Aus der zweithöchsten Spielklasse der DDR stieg Schwarza bereits nach einer Saison gemeinsam mit Stahl Maxhütte wieder ab. Das gleiche Szenario spielte sich in der Folgezeit in den Spielzeiten 1975/76 sowie 1978/79 ab, in welchen Chemie Schwarza im Stile einer Fahrstuhlmannschaft postwendend wieder in die Drittklassigkeit abstieg.

Nach der Wende vollzog die Fußballabteilung von Chemie Schwarza eine bis 1996 dauernde Fusion mit dem Lokalrivalen FC Einheit Rudolstadt. Der damalige FC Rudolstadt/Schwarza spielte 1995/96 für eine Saison in der Landesliga Thüringen, stieg aber als Tabellenletzter mit dem SV Germania Ilmenau wieder ab. Im Anschluss wurde die Fusion wieder gelöst und Teile des Vereins schlossen sich wieder dem inzwischen in SV 1883 Schwarza umbenannten Chemie-Nachfolger an. Der SV 1883 Schwarza begann wieder im Kreisklassenbereich. 2008 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga Jena (Staffel 3).

Statistik

  • Teilnahme DDR-Liga: 1973/74, 1975/76, 1978/79
  • Teilnahme II. DDR-Liga: 1961/62, 1962/63
  • Ewige Tabelle DDR-Liga: Rang 138

Personen von besonderer Bedeutung

  • Christoph Stephan, begann seine Laufbahn als Biathlet beim SV 1883, dreifacher Juniorenweltmeister, Deutscher Meister 2008, Vize-Europameister 2006
  • Michael Strempel, war in den 1970er Jahren Fußballspieler und Trainer der BSG Chemie, 15 A-Länderspiele, 159 Oberligaspiele u. a. für den FC Carl Zeiss Jena
  • Detlef Zimmer, war von 1980 bis 1983 Fußballspieler und Trainer der BSG Chemie, 200 Oberligaspiele für Aue, Jena und Brandenburg

Literatur

  • Chemie Schwarza in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 409 ISBN 3-89784-147-9
  • Chemie Schwarza in: Hanns Leske (2007): Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, S. 273 ISBN 978-3-89533-556-3

Weblink


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