Nationalpark Qafë Shtama

Nationalpark Qafë Shtama
Parku Kombëtar Qafë Shtama
Nationalpark Qafë Shtama (Albanien)
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Lage: Qark Durrës, Albanien
Besonderheit: Kiefernwald mit Quelle
Nächste Stadt: Kruja
Fläche: 20 km²
Gründung: 1996
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Der Nationalpark Qafë Shtama (albanisch Parku Kombëtar Qafë Shtama, zu deutsch Nationalpark am Shtama-Pass) befindet sich abgeschieden im Randgebirge Albaniens nördlich von Tirana, rund 25 Kilometer östlich von Kruja. Er hat eine Fläche von 2000 Hektar, die mehrheitlich aus schöner Berglandschaft mit Schwarzkiefer-Wäldern, einigen kleinen Seen und bedeutenden Quellen besteht. Der Nationalpark wurde 1996 gegründet.[1]

Der Name des Parks bedeutet übersetzt Shtama-Pass. Die unasphaltierte Straße von Kruja nach Burrel, die durch den Park verläuft, überquert hier auf etwa 1250 Meter das Gebirge. Unweit des Passes gibt es ein kleines Hotel. Ein Arbeitererholungsheim aus kommunistischer Zeit, in dem Lungenkranke sich erholen konnten, ist verfallen.[2][3]

Maja e Liqenit (links) und Qafë Shtama (mitte rechts) vom Dajti aus gesehen

Nördlich der Passstrasse liegt der Großteil des Parks, hauptsächlich unerschlossenes Bergland mit Wäldern, in denen Kiefern, Buchen und Eichen dominieren. Die Schwarzkiefern sind bis zu 20 Meter hoch und 60 Jahre alt – eines der wichtigsten Vorkommen in Albanien.[3][4] Die Wälder bieten Rückzugsmöglichkeiten für Braunbären, Wölfe, Füchse und diverse Vögel,[3] sind aber faktisch nicht vor illegaler Abholzung geschützt.[2] Die höchsten Punkte, zu denen es vom Pass steil nach Norden aufsteigt, sind die Maja e Liqenit (1724 Meter) und der Nebengipfel Maja i Rjepat e Qetkolës (1686 Meter). Im Nordwesten und im Südteil fällt das Gebiet in tiefe Bachtäler ab.[3][5] Im Süden grenzt der Park an den Dajti-Nationalpark.

Die bedeutendste Wasserquelle heißt Kroi i Nënës Mbretëreshë (deutsch Quelle der Königinmutter), die bekannt ist für ihr sauberes, klares und gesundes Wasser.[6][7] Die Legende bringt die Quelle mit der albanischen Königsfamilie in Verbindung, die sich angeblich täglich Wasser von dieser Quelle liefern liesse, nachdem im Jahr 1932 durch Tests von einem Labor in Wien dies als das beste Wasser des Landes ausgezeichnet worden sei.[2][8][9][Anmerkung 1] Zogu, der aus der Region Mat auf der Ostseite des Passes stammte, soll sich hier oben auch eine Villa errichten lassen haben.[10] Das Wasser wird hier auch gefasst und zu einer Getränkeabfüllung etwas weiter unten am Parkeingang gebracht. Das hier produzierte Mineralwasser wird landesweit unter der Marke Qafshtama verkauft.[9]

Am 29. April 1997 ist es in einer unterirdischen Bunkeranlage auf der Ostseite des Shtama-Passes zu einem schweren Unglück gekommen. In den Tunnels wurden während der kommunistischen Zeit viel Munition und Waffen gelagert, die in den 1990er Jahren zerlegt wurden. In Folge des Zusammenbruchs der staatlichen Ordnung versuchten verschiedene Leute, die zerlegten Metalle auf eigene Rechnung zu verkaufen, wobei immer weniger Vorsicht aufgebracht wurde. In der Folge kam es zu einer Explosion im Tunnel. 23 Personen kamen dabei ums Leben, darunter viele Jugendliche aus einem nahen Dorf.[11][12][13]

Weblinks

Anmerkungen

  1. Das Wort Königinmutter dürfte sich dabei auf Sadije Toptani, die Mutter Ahmet Zogus, beziehen, und nicht wie auf der Darstellung der Geschichte der Quelle auf der Website von Qafshtama Water angegeben auf Geraldine Apponyi, seine Frau, die Albanien erstmals im Jahr 1937 besucht hatte. Nëna Mbretëreshë ist eine geläufige Bezeichnung für die Mutter des Königs, vgl. Gazmend A. Bakiu, Nikolla Xharo (Hrsg.): Zogu I Mbreti i Shqiptarëve – Zogu I King of Albanias. ILAR, Tirana 2004, ISBN 99927-907-7-6.

Einzelnachweise

  1. Rrjeti i zonave të mbrojtura në Shqipëri. In: Ministria e Mjedisit, Pyjeve dhe Administrimit të Ujërave. 2010, abgerufen am 2. Juni 2011 (albanisch).
  2. a b c Jochen Blanken: Der Shtama-Paß, Qafë Shtama. In: Albanische Hefte. Nr. 2, Bochum 2010, ISSN 0930-1437, S. 31.
  3. a b c d Afërdita Elezi (Hrsg.): Guida e Natyrës Shqipare. Merkatino, 2010.
  4. Black pine (Pinus nigra Arn.) resources in Albania. In: FAO. 2001, abgerufen am 2. Juni 2011 (englisch).
  5. Florian Baba (Hrsg.): Linja e Gjelbër Shqiptare. Blue Agency, Tirana 2009.
  6. Shtam Pass National Park. In: National Tourism Agency. Abgerufen am 2. Juni 2011 (englisch).
  7. Screw You, Google Earth! In: A Nevada Yankee in King Zog's Court. 26. April 2011, abgerufen am 2. Juni 2011 (englisch).
  8. EHW Qafshtama Commercial. In: YouTube. 22. Januar 2010, abgerufen am 2. Juni 2011 (albanisch).
  9. a b History and Properties. In: Qafshtama Water. Abgerufen am 2. Juni 2011 (englisch).
  10. Vila e Zogut në Qafë Shtamë, e amortizuar. In: M Televizion. 13. August 2010, abgerufen am 2. Juni 2011 (albanisch).
  11. Arben Rrozhani: [Ju rrëfej "Gërdecin" e Qafë-Shtamës Rrjeti i zonave të mbrojtura në Shqipëri.] In: Shekulli. 27. April 2011, abgerufen am 2. Juni 2011 (albanisch).
  12. Qafe Shtama, „Gerdeci i pare“ mes kujtimit te dhimbjes. In: Top Channel. 27. April 2011, abgerufen am 2. Juni 2011 (albanisch).
  13. Albanian Telegraphic Agency: Business of Bronze Casings – Cause of Explosion in Military Base. In: Hellenic Resources Network. 30. April 1997, abgerufen am 2. Juni 2011 (englisch).

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